Verlagerte Eckzähne und nicht angelegte seitliche Schneidezähne im OK

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von nanna98, 30 Januar 2013.

  1. nanna98

    nanna98 Member

    Hallo zusammen,

    heute möchte ich die Zahngeschichte meiner Tochter, 14 Jahre alt, aufschreiben, in der Hoffnung, dass wir Leidensgenossen finden. Wir freuen uns über jeden Rat. Es scheint viel zum Lesen zu geben....;)

    Meine Tochter bekam ihre ersten Zähne erst um den ersten Geburtstag herum, so dass wir, unser Zahnarzt eingeschlossen, uns zunächst keine Sorgen machten, dass der Zahnwechsel erst mit fast 8 Jahren begann.
    Als sie mit über 10 Jahren noch immer die Milch-2er und Milcheckzähne im OK hatte, entschied sich unser Zahnarzt, ein Röntgenbild zu machen. Im UK lief der Zahnwechsel normal. Auf dem Röntgenbild wurde schnell sichtbar: Nichtveranlagung der seitlichen Schneidezähne (die Milch-2er waren da) sowie Verlagerung der Eckzähne. Die Kieferorthopäden stellten noch einen zu schmalen Oberkiefer fest. Außerdem war das Lippenbändchen zu tief.
    Wir suchten diverse KFO auf, um uns verschiedene Behandlungsmethoden aufzeigen zu lassen und mussten schnell erkennen, dass es eine aufwändige Behandlung werden wird, die in mehreren Schritten erfolgen muss. Da wir privat versichert sind, spielte der finanzielle Aspekt zum Glück bislang keine Rolle.

    Vor Beginn der Behandlung mussten mehreren Entscheidungen getroffen:
    1. Wie soll die Lücke, die durch die nicht angelegten seitlichen Schneidezähne entsteht,
    geschlossen werden. Uns wurden zwei Möglichkeiten aufgezeigt:
    - die Milch-2er solange wie möglich erhalten und später durch Implantate ersetzen
    - die Milch-2er entfernen und die verlagerten Eckzähne an die Stelle der fehlenden seitlichen Schneidezähne eingliedern Die Seitenverzahnung rückt nach vorne, um die fehlenden seitlichen Schneidezähne auszugleichen. Die verlagerten Eckzähne werden zu seitlichen Schneidezähnen remodelliert und die kleinen Backenzähne zu Eckzähnen.
    Wir haben uns für die zweite Alternative entschieden. Es ist zwar aufwändiger und dauert länger, aber es hat den Vorteil, dass Lea später nur eigene Zähne im Mund hat und nicht schon mit 20 oder so mit Implantaten anfangen muss. Zumal gar nicht sicher ist, dass die verlagerten Eckzähne auch wirklich noch kommen. Eine 100% Gewissheit gibt es nicht...... Dann bräuchte sie gleich 4 Implantate. Außerdem werden Implantate für nicht angelegte Zähne nicht von der Kasse bezuschusst, auch bei privaten nicht.

    2. Der Oberkiefer war zu schmal und musste geweitet werden. Auch hier gab es zwei
    Möglichkeiten:
    - Gaumennahterweiterung und Tragen einer Delaire-Maske
    Der KFO hat uns das so schaurig präsentiert, dass wir richtig geschockt die Praxis
    verließen. Uns war sofort klar, dass wir nach eine Alternative suchen müssen.
    - Funktionsregler 3 nach Fränkel zur Basennachentwicklung des Oberkiefers
    Unser Ziel war immer eine funktionskieferorthopädische Maßnahme und keine OP. Diese Maßnahme wurde uns als völlig schmerzlos vorgestellt. Es sollte die schmerzlose Alternative zur GNE sein. Hier hat uns unser KFO wirklich super beraten.
    Für beide Varianten wurde ca. 1 Jahr angesetzt. Danach sollte es mit Brackets losgehen. Wir haben uns natürlich für den Fränkel entschieden.

    3. Welche Brackets: Hier war die Entscheidung schnell getroffen: Speedbrackets

    Bislang ist folgendes passiert:
    1. Schritt: Beginn Mai 2011
      Unsere Tochter hat den Funktionsregler bekommen. Sie sollte ihn mindestens 18 Stunden am Tag tragen. Während der Schulzeit war es kaum zu schaffen, aber sie war sehr gewissenhaft. Es verlief wirklich völlig schmerzlos und man konnte schnell beobachten, wie sich Lücken im Oberkiefer bildeten.
    2. Schritt: Beginn August 2012
      Brackets im OK und UK, zunächst wegen normaler Schiefstellung. Sobald der 18er Bogen eingelegt wird, sollte die Freilegung der Eckzähne erfolgen sowie das Lippenbändchen gekürzt werden. Diese Phase verlief ohne große Schmerzen.
      Anfang Dezember gab der KFO das OK für die OP.
    3. Schritt: 08.01.2013
      Vorgespräch beim Kieferchirurgen wegen Freilegung und Anschlingung der verlagerten Eckzähne, Kürzung des Lippenbändchens und Entfernen der Milch-2er. Die Milcheckzähne sollen solange wie möglich erhalten bleiben, da unsere Tochter nicht mit „so großen“ Lücken rumlaufen möchte. Der Kieferchirurg wurde uns vom KFO als sehr erfahren auf diesem Gebiet empfohlen.
    4. Schritt: 22.01.2013
      OP unter Vollnarkose. Freilegung und Lippenbandkürzung erfolgte per Laser. Trotzdem sind die Schnitte riesig, ca. 3 cm lang. Der Kieferchirurg musste ziemlich werkeln, da die Zähne am Knochen lagen. Die OP hat 45 Minuten gedauert. Im Vorgespräch war von 20 Minuten die Rede.
      Leider hat der Kieferchirurg „vergessen“, sich beim Vorgespräch auch die Einwilligung zur Entfernung der Milch-2er geben zu lassen. Bemerkt wurde dieses erst während der OP, ich habe meine Einwilligung aber nicht mehr erteilt. Die Arzthelferin konnte das Problem nicht so richtig rüber bringen und bat mich um Erteilung der Zustimmung zur Entfernung der Eckzähne. Der größte Albtraum unserer Tochter drohte wahr zu werden. Wir sind davon ausgegangen, dass die Milch-2er entfernt werden und auf einmal auch noch die Eckzähne?! Es stellte sich aber raus, dass überhaupt keine Einwilligung vorliegt. Als ich den Kieferchirurgen nach der OP fragte, warum ihm das denn nicht vorher aufgefallen sei, wurde er sehr ungnädig. Hat er sich etwa nicht auf die OP vorbereitet? Kritik konnte er nicht vertragen. Seine Arbeit hat er gut gemacht, menschlich fehlt es aber an Einfühlungsvermögen.
      Die Schmerzen hielten sich in Grenzen. Sie hat nur am OP-Tag noch Schmerzmittel genommen. Das Gesicht war trotz Kühlung leicht angeschwollen und am 3. Tag wurde es leicht blau, insbesondere unter den Augen. Sie hat die Narkose nicht so gut weggesteckt, war ziemlich k.o. und hatte Kreislaufprobleme. Starke Übelkeit kam hinzu. Sie konnte 4 Tage nicht zur Schule.
    5. Schritt: 28.01.2013
      Termin beim KFO, Wechsel des Bogens und Befestigung des Drahtes am Bogen. Der KFO sprach immer von Aktivierung der freigelegten Eckzähne. Wir waren gespannt, wie der KFO reagieren wird, wenn er bemerkt, dass die Milch-2er nicht entfernt sind. Zu unserer Überraschung konnte er die Drähte auch so an dem Bogen befestigen. Die Milchzähne haben auch Brackets. Der KFO hat nur die Brackets der Eckzähne entfernt und schon ließ sich der Draht befestigen. Er knurrte zwar, weil es so aufwändiger ist und länger dauerte (im Wartezimmer staute es sich schon), meine Tochter ist aber glücklich. Sie läuft nicht wie Graf Dracula rum. Das Entfernen ist zwar nur aufgeschoben, aber es geht zunächst auch so.
    6. Schritt: Am 31.01. werden die Fäden gezogen.
    7. Schritt: Abwarten, dass sich was tut, nächster Termin beim KFO am 11.02.

    Unserer Tochter steht noch ein langer Weg bevor, aber wir sind sehr zuversichtlich. Der KFO hat für die ganze Behandlung ca. 4 Jahre eingeplant. Knapp 2 Jahre sind jetzt schon rum.

    Ich habe in vielen Foren gelesen und nach Leidensgenossen gesucht. Leider für uns, aber zum Glück für andere, haben wir niemanden gefunden, der verlagerte Eckzähne und nicht veranlagte 2er hat. Unser KFO meinte, das gäbe es öfter. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Diagnosen und kann uns mit Rat zur Seite stehen.

    Liebe Grüße
    nanna98
     
  2. ophelia33

    ophelia33 Member

    Hallo Nanna98,

    toll, wie ihr das bisher hinbekommen habt! Ihr habt euch so gut wie möglich informiert und die schonensten Lösungen rausgesucht und deine Tochter macht gut mit, das Schlimmste habt ihr doch schon gemeistert.
    Beide Diagnosen zusammen hab ich hier auch nocht nicht gelesen, wohl aber die Geschichten um die verlagerten Zähne. Ich wünsche euch, dass das glatter geht als bei denen, die hier berichtet haben.
    Ihr macht das gut, weiter so!
    lg
     
  3. Masi

    Masi Moderator Mitarbeiter

    Hallo nanna98,

    es freut mich, dass du den Weg in unser Forum gefunden hast. Vielen Dank für die ausführliche Geschichte. Ich wünsche deiner Tochter von eine erfolgreiche und schnelle Behandlung. Über eine Fortsetzung deines Berichtes. Eins spricht für euren KFO, dass er euch immer auch die alternativen aufzeigt.

    Masi
     
  4. nanna98

    nanna98 Member

    Update:
    Die Wunden sind zwischenzeitlich gut verheilt. Schmerzen hat sie nur, wenn man dagegenkommt.
    Die Drähte an den verlagerten Eckzähnen wurden heute kräftig nachgezogen. Der Bogen ist jetzt an den Stellen, wo die Drähte angeschlungen sind, kräftig durchgebogen. Mal sehen, wie lange es dauert, bis der Bogen wieder raus ist. Das müsste doch eigentlich ein gutes Zeichen sein, dass der Zahn leicht nach unten gekommen ist, oder?
    (Ja, wir sind einfach ziemlich ungeduldig!!!)
    Wir wussten im Vorfeld nicht, dass es verschiedene Möglichkeiten beim Runterziehen gibt. Bei meiner Tochter wurde auf die freigelegten Eckzähne jeweils ein "Knöpfchen" geklebt und ein Draht von 2 - 3 cm Länge befestigt. Die Wunde wurde verschlossen und nur der Draht schaut so ca. 1 - 1,5 cm über dem Milch-2er aus dem Zahnfleisch heraus. Das Knöpfchen ist nicht zu sehen. Der Draht wurde um den Bogen geschlungen und wird nun 14-tägig nachgezogen.
    Ich habe hier im Forum des Öfteren von Ketten oder Gummis gelesen, die am verlagerten Zahn befestigt wurden und immer wieder nachgezogen werden, aber nie von diesem Draht, wie meine Tochter ihn hat. Ich habe mal gegoogelt. Es war ziemlich schwierig, etwas Vergleichbares zu finden. Leider gab es keine mir weiterhelfenden Erklärungen. Den KFO habe ich vergessen zu fragen. Muss ja auch funktionieren, sonst hätten Kieferchirurg und KFO das nicht so gemacht.
    Kennt vielleicht jemand den Unterschied?

    Bis zur Freilegung musste meine Tochter immer Gummis tragen. Seitdem hat sie morgens immer die ganze Unterlippe innen wund. Es gibt richtige Abdrücke von den Brackets. Sie klebt jetzt abends immer die 6 unteren Brackets ab. Dann geht es ganz gut. Aber auf Dauer ist das ja auch kein Zustand. Weiß da jemand einen Rat? Die Arzthelferin wusste sich auch keinen anderen Rat als Abkleben, erwähnte aber etwas von einer Schiene, die man davor machen könnte? Wie muss man sich das vorstellen?

    Außerdem hat sich der obere Bogen verschoben. Auf einer Seite stach der Draht in die Wange. Meine Tochter wollte den Draht wieder zurecht schieben, wie sie es vor der Freilegung auch immer machte. Allerdings waren diesmal die angeschlungenen Drähte das Problem. Es tat höllisch weh und sie hat schnell aufgehört. Beim KFO mussten sie auch schieben, Schmerzen gab es wie zu Hause. Um das Verschieben des Drahtes zukünftig zu vermeiden, hat die Arzthelferin um die Speedbrackets Gummis wie bei den normalen Brackets gemacht. Ist das in Ordnung so oder setzt das so das Wirken der Speedbrackets außer Kraft? Ich finde es eigentlich unlogisch. Wir haben es auch gleich gesagt, bekamen aber zur Antwort, dass man das Verschieben das Drahtes wegen der Schmerzen beim Zurückschieben ja irgendwie vermeiden müsste. Hat hier jemand Erfahrung?

    LG :)
    nanna98
     
  5. Masi

    Masi Moderator Mitarbeiter

    Hallo nanna98,

    es freut mich, dass die Behandlung beim KFC so gut geklappt hat.

    Ich habe mich selber sehr schnell die Brackets gewöhnt und habe kein Wachs benötigt. Meine Empfehlung ist es sich an die Brackets zu gewöhnen und dann ist es auch mit den Wunden bald vorbei.
    Ich habe auch schon von einer "Schiene" gehört, dies soll über die Brackets gelegt werden um da eine glatte Oberfläche zu schaffen.

    Masi
     
  6. nanna98

    nanna98 Member

    Hallo Masi,

    meine Tochter hat die Brackets ja schon über 6 Monate und anfangs gab es überhaupt keine Probleme. Weder wunde Stellen, noch Schmerzen nach dem Bogenwechsel. Eigentlich müsste die Mundschleimhaut ja schon abgehärtet sein. Mit Abkleben kommt sie jetzt ganz über die Runden. Sie empfindet es nur ziemlich nervig. Haben es auch schon mit Kamillosan und Kamistad versucht. Zum Glück sind die Stellen nie sehr tief und schließen sich tagsüber wieder.

    Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der Erfahrung mit der "Schiene" hat.

    LG
    nanna98
     
  7. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Der Unterschied liegt in der Stabilität des Zuges. Bei einem Draht lässt die Zugkraft nicht nach. Da Gummis schnell ihre Spannkraft verlieren, ist nach ein paar Tagen die Zugkraft deutlich verringert. bei einem Draht ist die Zugkraft zwar starr, aber dauerhaft. der Draht ist m.E. sogar etwas "besser". Ein Gummi aber natürlich deutlich einfacher zu verarbeiten und somit kostengünstiger, bei manchen Fehlstellungen geht es aber auch nicht ohne Gummmis.


    Damit wird vermutlich sowas gemeint sein: http://www.boxhaus.de/product_info.php?products_id=1069&source=webgains&siteid=94920

    Ich meine mal eine deutlich elegantere Lösung gesehen zu haben. Das war ein langes, weiches Gummiröhrchen, das auf der einen Seite aufgeschnitten war. Das konnte dann einfach über die Brackets gedrückt werden. Leider finde ich dazu keinen Link mehr.


    Das Problem scheint sich bei Deiner Tochter ja offensichtlich nur nachts zu ergeben. Nachts vermindert sich die Speichelproduktion, dadurch "saugt" sich die Mundschleimhaut an den Brackets fest. Wichtig ist es morgens, bevor Deine Tochter irgendwie den Mund bewegt, die Wangen einmal aufzupusten, damit sich die Brackets von der Schleimhaut lösen und es nicht zu Reibung kommt. Irgendwann wird sie das hoffentlich auch nachts mal unbewusst machen, bzw. sich dessen (un)bewusst werden, dass sie da noch eine Zahnspange hat - dann sollte sich das irgendwann erledigen.


    Gelegentlich wird um die Speedbrackets auch mal ein Gummi gemacht, wenn der KFO bedenken hat, dass zu viel Zug auf den Brackets ist und das Schloß den Bogen somit nicht halten könnte. Es ist somit eine gängige Praxis auch mal ein Gummi bei Speedbrackets zuverwenden. Diese setzen die Wirkungsweise der Speedbrackets in keiner Weise ausser Kraft, sondern würden eher noch unterstützend wirken. Die Arzthelferin (habt Ihr eigentlich auch mal mit dem KFO selbst zu tun?) möchte durch die Gummis also ein Wegrutschen das Bogens vermeiden, da diese natürlich deutlich 'stumpfer' sind als die Metallslots der Brackets, Ich bin unsicher, wie gut das funktionieren wird, aber das werdet Ihr ja sehen. Ich glaube, normalweise werden in so einem Fall Kunststoffstopper am Bogen angebracht, bin mir da aber nicht ganz sicher.
     
  8. alberta

    alberta Active Member

    ich habe auhc immer mal wieder wunde Stellen, auch nach 9 monaten Spange. Das liegt wohl zum Teil an den Zahnbewegungen. Die sieht man ncih, weil sie so minimal sind, aber eben, leicht anderer Winkel im Mund, etc, und schon ist es passiert.
     
  9. nanna98

    nanna98 Member

    Hallo Trinity, hallo alberta,

    den Tip mit dem Wangenaufpusten habe ich gleich an meine Tochter weitergegeben. Will sie morgen früh mal ausprobieren, wenn sie in aller Frühe daran denkt!

    Ich habe gestern Abend wegen der Schienen mal gegoogelt. Es gibt zwei Varianten: Lippenschutz und Ortho-LipGuard. Der Lippenschutz geht über alle Brackets im UK oder OK , das Ortho-LipGuard geht nur von Eckzahn zu Eckzahn und ist vom KFO wohl anzupassen. Hier sind die beiden Varianten mit Erklärungen zu finden:
    http://www.dentalline.de/fileadmin/assets/documents/pdf/Kataloge/dentalline_Katalog.pdf Seite 156
    Da die Arzthelferin von Schiene sprach, meinte sie bestimmt den Lippenschutz. Wenn es bis zum nächsten Termin nicht besser wird, muss meine Tochter danach fragen.

    Den KFO sehen wir bei jedem Termin. Er sagt immer, was gemacht werden muss, z.B. Bogenwechsel, Elastics usw. Im Moment zieht er die Drähte immer nach. Den Bogenwechsel selbst machen dann die Arzthelferinnen. In der Praxis wechseln die Ärzte. Das hat mich ziemlich gestört, weil man jedem die ganze Geschichte wieder erzählen musste und jeder andere Ideen hatte. Seitdem ich das beanstandet habe, kommt bei uns jetzt immer der "Chef". Allerdings ist die Zusammenarbeit mit ihm nicht immer einfach. Wenn man einzelne Behandlungsschritte kritisch hinterfragt oder sogar in Frage stellt, wird er sehr unangenehm. Die Praxis ist halt sehr gut besucht und die Termine sind sehr eng geplant, so dass man immer das Gefühl hat, er macht alles zwischen Tür und Angel. Wir hatten schon heiße Diskussionen, da ich nicht klein beigebe. Es ist eine Dienstleistung, die er sich wirklich gut bezahlen lässt.

    Von den Stoppern hat meine Tochter von Freunden auch schon gehört. Bietet diese Praxis aber nicht an. Die nächsten 14 Tage dürfte mit den Gummis nichts mehr verrutschen.

    Gestern war meine Tochter noch beim normalen Zahnarzt zur Kontrolle. Er hat sich das Röntgenbild, das gleich nach der OP gemacht wurde, angeschaut und meinte, dass sich die Wurzeln von Milch-2er und Eckzahn auf der linken Seite schon ein wenig aufgelöst haben. Sollte sich der verlagerte Zahn wirklich schnell bewegen, müsste man die alten Zähne wohl bald ziehen. Mal sehen, wann der KFO dazu was sagt.

    LG
    nanna98
     
  10. nanna98

    nanna98 Member

    Am Montag war wieder Aktivieren angesagt. Danach schmerzte meiner Tochter der ganze Kopf, hat sie aber mit einer Schmerztablette in den Griff bekommen. Gestern war schon wieder alles i.O. Wir meinen sogar schon erste Erfolge zu sehen! Auf der einen Seite ist der Draht jetzt höchstens noch 1 cm über dem Zahnfleischrand. Hoffentlich ist das nicht nur eine optische Täuschung. Wenn aber alle 14 Tage dran gezogen wird, muss sich ja was tun.

    Meine Tochter hat wegen des Lippenschutzes nachgefragt, da Wangenaufblasen auch nicht die erhoffte Besserung gebracht hat. Und sie hat den Lippenschutz bekommen. Ist genau das Teil, was ich im Internet gefunden habe. Es ist eine lange Schiene, die man einfach über die Brackets stülpen kann. Geht ganz schnell, im Gegensatz zum Abkleben mit dem Wachs. Wurde von der Helferin nur auf die richtige Länge gekürzt. Die Lippen sind jetzt morgens tiptop. Es ist allerdings keine Kassenleistung, aber bezahlbar. Madam ist richtig happy. Kann sie nur weiterempfehlen.:D
     
  11. alberta

    alberta Active Member

    Ach, das klingt ja gut. Wenn der schmerz weg ist, dann ist die Motivation auf jeden Fall höher. Und ich drück die Daumen, daß es tatsächlich so vorna geht wie es scheint
     
  12. Jacky86

    Jacky86 Member

    @nana98: Was hat die Schiene gekostet? Will mir das auch überlegen, habe ziemliche Probleme. Blasen an den Wangenschleimhäuten, tagsüber durchs Sprechen platzen die natürlich. Alles brennt....
    Wieviel bedeckt die Schiene denn? Bei mir sind nämlich die Bänder besonders schlimm, aber die liegen auf den 6ern ja relativ wiet hinten...
    LG Jacky
     
  13. nanna98

    nanna98 Member

    Hallo Jacky86,
    in einer Packung sind zwei Schienen und kosten 8,50 €. Meine Tochter hat sie ja auch erst seit einigen Tagen, aber die wunden Stellen waren nach der ersten Nacht weg. Sie erzählt mir jeden Morgen, wie wunderbar das ist.
    Man bekommt die Schienen wohl nur beim KFO. Habe schon nach einer anderen Quelle Ausschau gehalten, bislang aber keine gefunden. Im Internet werden 5 Packungen à 2 Schienen für 20,00 € angeboten, allerdings können dort nur KFO etc. bestellen.
    Wenn die Schienen dann auch eine Weile halten, ist der Preis von 8,50 € in Ordnung. Zumal eine Packung Wachs ja auch um die 3,00 € liegt und meine Tochter mit einer Packung keine Woche auskam.
    Die Schienen heißen übrigens "Comfort Cover For Braces".
    LG nanna98
     
  14. Jacky86

    Jacky86 Member

    Vielen Dank. Ich habe erst am 25. März den nächsten Termin und werde dann mal nachfragen. Habe noch etwas Wachs, werde damit aber auch nicht lange auskommen, in meiner Apo um die Ecke gibts es auch nicht, aber sie können mir das bestellen haben sie gesagt. Also werde ich das erstmal so machen.
    Dankeschön :)
     
  15. nanna98

    nanna98 Member

    Meine Tochter war wieder zweimal zum Aktivieren und es zeigen sich erste Fortschritte!:):):)

    Links oben wackelt der Eckmilchzahn jeden Tag ein bißchen mehr. Da auf diesem ja kein Bracket mehr geklebt ist, merkt sie es hier auch besonders. Sicherlich wackelt auch der seitliche Milchschneidezahn daneben mehr, aber da dieser ja noch am Bogen am hängt, wird sie hier ein stärkeres Wackeln wohl nicht so bemerken. Also hat sich der verlagerte Eckzahn zumindest auf einer Seite wohl auf den hoffentlich richtigen Weg gemacht. Wir sind beide ziemlich ungeduldige Menschen, aber dass sich so schnell etwas tut, dass haben wir zwar gehofft, aber nicht mit gerechnet. Die OP ist gerade mal 10 Wochen her. Meine Tochter ist auf jeden Fall über diese ersten Fortschritte total happy. Sie nimmt im Moment sogar die oft starken Kopfschmerzen hin. Leider hilft bislang kein Schmerzmittel so 100prozentig. Meist brummt der Schädel weiter. Da der Schmerz auch so einfach kommt und geht, versucht sie häufig, ihn einfach ohne Tabletten auszuhalten. Leider ist das in der Schulzeit nicht immer so ganz einfach. Sie sagt mir immer "Wer schön sein will, muss wohl leiden!".

    Übrigens:
    Die Schienen haben sich echt bewährt. Sie hat keine Probleme mehr mit der Mundschleimhaut.
     
  16. nanna98

    nanna98 Member

    Hallo!

    Heute muss ich eine Erfolgsmeldung machen!!!!!!!!!!!!!:):)

    Der linke Eckzahn hat sich auf den Weg gemacht und ist hoffentlich täglich sichtbar!!!

    Vor 14 Tagen spürte meine Tochter am Tag nach dem Aktivieren auf einmal im Gaumen über dem seitlichen linken Milchschneidezahn und dem Milcheckzahn eine "Beule". Sollte das der Eckzahn sein? Wir waren schon ziemlich überrascht, dass sie dort etwas spürte, denn wir dachten, dass der Zahn vorne über den Milchzähnen rauskommt, da er von dort ja auch gezogen wird. Da unser KFO einige Tage Urlaub hatte, sind wir zu unserem Zahnarzt, der unsere Vermutung bestätigte. DER ZAHN KOMMT. Die Beule wurde nun von Tag zu Tag dicker.

    Gestern war wieder Aktivieren beim KFO angesagt. Der KFO zeigte sich überrascht und riet meiner Tochter, den Milcheckzahn ziehen zu lassen. Das hat der Zahnarzt auch gleich noch erledigt. Jetzt hat der neue Zahn Platz, sich zu zeigen. Noch liegt über der Spitze ganz dünn die Haut. Meine Tochter ist trotz Schmerzen happy.

    Der seitliche Milchschneidezahn soll noch einige Zeit drinbleiben. Der KFO will erst den neuen Eckzahn eingliedern. Wenn zwei Zähne draußen sind und nur einer nachkommt, muss die Lücke ja geschlossen werden. Um die Backenzähne nach vorn zu ziehen, müssen noch Mini-Schrauben-Implantate gesetzt werden. (Oh Schreck, wieder zum Kieferchirurgen. Aber zum Glück ist auch hier die Auswahl groß. Zu dem, der die Freilegung gemacht hat, gehen wir auf keinen Fall mehr!) Die Schraubimplantate können aber erst gesetzt werden, wenn der Eckzahn an der richtigen Stelle ist. Also heißt es abwarten. Der KFO meinte heute, jetzt beginnt erst die eigentliche Arbeit.

    Aber wir haben ja Zeit.......... Mit so einem schnellen ersten Erfolg haben wir nicht gerechnet. Die Freilegung ist gerade mal 3,5 Monat her. Die rechte Seite hängt ein wenig hinterher. Da musste jetzt die Zugrichtung geändert werden. Aber wir gben die Hoffnung nicht auf, dass sich auch da bald was tut.

    Hat jemand schon Erfahrungen mit den Mini-Schraub-Implantaten? Ist das Einsetzen schmerzhaft?

    Liebe Grüße
    Nanna98
     
  17. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Die Mini-/Mikroimplantate/Minipins sind nicht ganz unumstritten. Die Verlustrate relativ hoch und auch sind Risiken vorhanden - seid Ihr darüber aufgeklärt worden? Das Einsetzen soll nicht allzu schmerzhaft sein - aber das ist natürlich bei jedem etwas anders - Deine Tochter ist aber schlimmeres gewohnt :). Ich würde vielleicht trotzdem nach einer Alternative fragen und mir die mal erklären lassen.
     
  18. nanna98

    nanna98 Member

    Hallo Trinity,

    danke für deine schnelle Antwort.

    Wenn ich den KFO gestern richtig verstanden habe, gibt es keine Alternative. Das Problem bei meiner Tochter ist, dass der Eckzahn als "Zugzahn" nicht in Frage kommt, da er noch nicht über genügend Festigkeit verfügt. Warum ist die Verlustrate so hoch? Wird der Pin von vorn oder von hinten gesetzt? Kannst du mir auch die Risiken nennen? Kennst du Alternativen?

    Ich hatte gehofft, dass es sich mal um eine "einfache" Sache handelt. Jetzt hast du mich aber richtig neugierig gemacht. Zum Glück ist die Maßnahme nicht gleich für die nächsten Tage geplant. Am nächsten Termin in 14 Tagen kann ich meine Tochter leider nicht begleiten. Aber in 4 Wochen werde ich den KFO mal wieder löchern.
     
  19. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Da es sich um ein Miniimplantat handelt, dass nicht allzu lange halten soll, wird der Knochen so wenig wie möglich angebohrt. Das hat eben auch den Nachteil, dass sie mal verloren gehen. Hängt aber auch von der Position bzw. Art des Pins ab.

    Das ist unterschiedlich. Die Minipins haben inzwischen viele Verwendungsmöglichkeiten und können praktisch überall im Knochen verankert werden.

    Naja, der Knochen wird angebohrt und ist damit erstmal offen. Die Wunde bietet die Möglichkeit für Bakterien in den Knochen einzudringen. Das kann eben auch richtig böse enden. Natürlich passiert das nicht übermässig oft, aber sollte nicht ausser Acht gelassen werden. Wurzelperforationen sind wohl auch möglich. Falls es Alternativen gibt, würde ich die immer einer neuen Wunde vorziehen. Zusätzlich ist es natürlich sehr teuer.

    Ich bin kein KFO und kenne die Zähne Deiner Tochter nicht. Aber die Miniimplantate boomen in den letzten Jahren und ersetzen Headgears, Elastics, Ketten usw. und damit oft auch die Mitarbeit des Patienten. Der Gedanke dahinter mag ja ganz gut sein, aber es ist eben auch nicht so ungefährlich wie mal eben Gummi einzusetzen. Ich habe ja grundsätzlich nichts gegen Fortschritt, aber ich denke mir mal, dass früher auch anders ging und nicht unbedingt schlechter, vielleicht etwas langsamer.

    Hier ist eine sehr interssante Doktorarbeit zum Thema Minipins:
    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CC8QFjAA&url=http://ubm.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2010/2193/pdf/doc.pdf&ei=gXGSUf2kNsnnswaP0oDADA&usg=AFQjCNHCm2NL6GyncVRepZ9nnDONKNrMtA

    Da werden auch die Verlustraten und Komplikationen beschrieben. Ich hoffe, das ist Dir nicht zu fachlich.
     
  20. nanna98

    nanna98 Member

    14 Tage sind schon wieder rum und der nächste Termin beim KFO stand an. Der Eckzahn versteckte sich bis zum Termin immer noch im Gaumen. Aber seit gestern guckt die Zahnspitze aus dem Zahnfleisch raus. Juchhu!!!!!!!!! Der KFO zieht den Zahn zurzeit nicht nach unten, sondern versucht ihn erst einmal von hinten nach vorn an die richtige Position zu ziehen. Wenn der Zahn dann in der Reihe steht, will er ihn weiter nach unten ziehen. Da vertrauen wir ihm mal, denn es hat bislang ja super geklappt.
    Allerdings sieht es auf der rechten Seite nicht so gut aus. Dieser Eckzahn hat sich in den letzten 14 Tagen nicht bewegt, der Draht hat immer noch nicht nachgegeben. Diesmal konnte somit auf dieser Seite nicht neu aktiviert werden. Wir hoffen, dass der Zahn nur eine Pause einlegt und sich bald weiter bewegt. Der KFO war nicht glücklich über diese Entwicklung. Aber er gibt dem Zahn noch Zeit.

    Wir hatten leider keine Zeit, wegen der Pins nachzufragen.
     

Die Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden