GNE als Erwachsener ohne OP - wie oft dreht ihr?

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von stilzkin, 27 Januar 2015.

  1. stilzkin

    stilzkin New Member

    Hallo zusammen,
    bin 27, männlich und habe seit einigen Tagen eine GNE im Mund. Ich hatte keine OP im Vorfeld zur Schwächung der Naht, die Spange ist der Beginn der Behandlung.

    Mein Arzt hat mir gesagt, ich solle ein mal alle zwei Tage drehen. Das wäre sehr langsam, aber notwendig bei Erwachsenen, da sonst die Gefahr besteht, dass sich die Zähne bewegen. Lustigerweise habe ich hier im Forum in einem Thread, den ich gerade nicht mehr finde, genau das Gegenteil gelesen: jemand hat geschrieben, dass gerade bei Erwachsenen besonders schnell gedehnt werden müsse, mit genau der selben Begründung.

    Jetzt bin ich natürlich verunsichert und verwirrt. Darum meine Frage an alle, die im Erwachsenenalter eine GNE ohne OP bekommen haben: wie oft habt ihr gedreht? Hat es bei euch funktioniert? Und: nach wie vielen Umdrehungen erscheint die berüchtigte Zahnlücke?

    1. Wenn sich die Zahnlücke vorne bildet, dann ist die "Gefahr", dass es nicht funktionieren könnte, gebannt, richtig? Sprich, dann muss ich mir keine Sorgen mehr machen, dass die Naht nicht aufgeht und die Zähne driften, stimmt das?

    2. Hat jemand für die Behauptung, Erwachsene müssten schnell dehnen, irgendwelche wissenschaftlichen Belege (Journals etc.)? Ich habe gerade die Studie überflogen, in der erstmals festgestellt wurde, dass eine GNE im Erwachsenenalter sinnvoll sein kann. Und zwar geht es da hauptsächlich um die Unterschiede der Gaumennaht von Menschen verschiedenen Alters, die mittels 3D-mikro-CT untersucht wurde. Dort steht nirgendwo etwas zur Dehnungsgeschwindigkeit, sondern nur, dass sich die Gaumennaht in Struktur und Dichte kaum verändert.

    Vielen Dank
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28 Januar 2015
  2. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo stilzkin,

    ich gehe mal davon aus, daß der besagte Beitrag von Mac1977 oder mir war, da wir bei erst kürzlich das Vergnügen hatten selber eine GNE ohne OP im Erwachsenenalter zu haben. Daher spare ich mir mal, alles nochmal zu schreiben. Wenn Du aber Fragen hast, dann beantworte ich die natürlich auch gerne hier in Deinem Thread.

    Das ist eigentlich immer so. Die GNE schaffte den Platz, um dann alles schön gerade stellen zu können. Leider keine ganz so angenehme Apparatur. Ist Deine mittels Bändern an den Zähnen befestigt, oder mit Kunststoffschienen?

    Ich kenne es nur so, daß bei langsamem/seltenem Drehen, eher die Zähne wandern, während bei schnellem/häufigem Drehen eher die Gaumennaht aufgeht. Dies ist ja, im Gegensatz zur Zahnbewegung das eigentliche Ziel. Allerdings gehe ich mal davon aus, daß Dein KFO weis, was er tut. Aber hinterfragen würde ich das auch. Aber gerade am Anfang der Behandlung hat man da meist noch mehr Hemmungen, als zum Ende hin, wo man dann selber fast zum Fachmann geworden ist.

    Nicht alle GNE-Schrauben sind gleich. Bei meiner z.B. entsprach eine ganze Umdrehung (also 4 Aktivierungen) 0,9mm Verbreiterung, eine Aktivierung ergab demnach 0,225mm. Ich habe anfangs morgens und abends je einmal gedreht, später dann morgens, mittags und abends und ganz zum Schluß dann sogar morgens und abends je zweimal. Insgesamt waren es rund 30 Drehungen, also 6,75mm. Es hat funktioniert, allerdings sind zum Ende hin dann doch die Zähne gekippt. Aber der Breitengewinn war schon deutlich spürbar (die Nasenatmung geht z.B. wieder) und reicht für eine akzeptable Überstellung des Kreuzbisses. Bin aber noch in Behandlung mit fester Spange. Die Zahnlücke kann, muß aber nicht entstehen. Jetzt, als Erwachsener, war keine sichtbar, als Jugendlicher hat sie sich nach ein paar Tagen über Nacht gebildet. Denke, da hat die Gaumennaht dann nachgegeben und morgens war eine 2-3mm breite Lücke zwischen den Schneidezähnen sichtbar. Die ging aber auch innerhalb von Tagen wieder zu, da die Zähne einfach nachrutschen.

    Die Sorge kenne ich, denn die Alternative bedeutet ja entweder Abbruch oder OP. Wenn die Lücke entsteht, dann ist das ein sehr gutes Zeichen, wenn sie aber nicht entsteht, dann kann es trotzdem funktioniert haben. Du merkst das aber auch selber. Bei mir war es beim Drehen immer so ein Kribbeln und Ziehen an der Nasenwurzel. Die Kippung zum Ende hin ist innerhalb von wenigen Stunden passiert, was Du auch deutlich merkst. Dann solltest Du das Drehen natürlich unterbrechen und schnell einen Termin beim KFO ausmachen.

    Wenn Du nach Studien oder Paper suchst, dann wirst Du eigentlich nicht wirklich viele aussagekräftige Dinge finden. Vieles ist aber eben auch nicht frei verfügbar. Habe auch viel gelesen und gesucht und wirklich fündig bin ich nicht geworden. Offenbar hat da doch jeder KFO so seine eigene Auffassung. Du musst doch sicher in den nächsten Tagen eh zum Termin hin, dann sprich ihn doch einfach mal darauf an. Es interessiert Dich doch wirklich und Du willst ja nicht seine Behandlungsmethode hinterfragen.

    Gruß

    joda
     
  3. stilzkin

    stilzkin New Member

    Hallo joda und danke für deine Antwort.

    Ja, ich glaube es war dein Thread, die Angaben kommen mit bekannt vor. "Keine ganz so angenehme Apparatur" ist die Untertreibung des noch so jungen Jahres :D
    Ich habe eine mit Kunststoffschienen.

    Du schreibst, man spürt, wenn die Zähne kippen bzw. die Naht aufgeht. Ich habe erst zwei Mal gedreht - so früh ist wahrscheinlich noch nichts zu merken, oder? Denn ich fühle gar nichts - bis auf einen Druck im Kiefer, der etwa 15 Minuten später weg ist, nachdem ich gedreht hab. Ansonsten habe ich halt Zahnschmerzen, wenn ich die Zähne belaste und kann nichts, aber auch gar nichts (nichtmal eine Banane) kauen. Schätze, das ist normal. Aber ein Ziehen in der Nasenwurzel habe ich bisher überhaupt nicht gehabt.
    Wie merke ich es, wenn die Zähne wandern?

    Beste Grüße!
     
  4. joda

    joda Well-Known Member

    Das ist dann ja noch mal ein Stück extremer, als die Bänderversion, die ich hatte. Aber, auch wenn Du es nicht glauben magst, man gewöhnt sich dran. Besonders belastend fand ich allerdings die Sprachprobleme, die auch bis zur Entnahme der GNE nicht komplett verschwunden sind.

    Die Zahnschmerzen sind normal und werden Dir leider auch bei der folgenden Behandlung erhalten bleiben. Meist tut es nach "Umbaumaßnahmen" ein paar Tage etwas weh, aber das geht schnell vorbei und ist auch nicht immer gleich stark. Weiche Kost wirst Du also noch öfter benötigen. Das typische GNE-Ziehen kann bei der kleinen Aktivierung, die bei Dir bisher stattgefunden hat auch noch nicht richtig da sein. Die ersten Umdrehungen, sofern sie nicht schon nach Einsetzten direkt gemacht wurden, benötigt die Apparatur erstmal, um richtig Spannung auf zu bauen. Zudem kann es auch gut sein, daß es bei der langsamen Verbreiterung bei Dir nicht kommt. Der Kiefer hat ja immer 48 Stunden Zeit, sich zu gewöhnen, bevor der nächste "Schub" kommt. Bei 0,9 mm pro Tag, die es zum Schluß bei mir waren, ist das deutlich anders.

    Wie das bei der Schienenversion ist, weiß ich nicht. Kann auch gut sein, daß da nichts kippen kann. Bei mir ist schlagartig ein Zahn gekippt. Gemerkt habe ich daß, da der Biss plötzlich überhaupt nicht mehr passte.

    Wichtig ist nur, daß sehr oft (abhängig vom Drehrythmus) durch den KFO kontrolliert wird, ob die Gaumennaht aufgeht, da sonst im schlimmsten Fall die Zähne seitlich aus dem Kiefer gedrückt werden. Das passiert aber nur, wenn munter gedreht wird, ohne darauf zu achten. Ist also quasi ausgeschlossen. Wann hast Du den ersten Kontrolltermin?

    Gruß

    joda
     
  5. stilzkin

    stilzkin New Member

    Ja, mir ist ein Rätsel, wie ich mit dem Ding je vernünftig essen soll - selbst wenn ich keine Schmerzen hätte, kann ich mir nicht vorstellen, dass ich zB ein Schnitzel mit den Plastikschienen zerkauen könnte. Soll man mit der Schiene vier Monate nur von Suppe und Brei leben? Wie stellen sich die KOs das denn bitte vor? Pff ...

    Falls es bei der Schienenversion doch Kippen kann, weiß ich nicht, wie ich das überhaupt feststellen kann. Meine Zähne sehe ich unter dem Teil fast überhaupt nicht, einen Biss habe ich natürlich auch nicht. Mag sein, dass die Kappen ihre Vorteile haben, aber ich schätze, dass die Nachteile (vorallem im täglichen Leben) überwiegen ...

    Kontrolltermin habe ich am 9. Februar. Früher fand ich irgendwie sinnlos, da ich selbst bis dahin erst acht mal gedreht haben werde.

    Edit: Oha - du meinst, dass selbst nach der GNE, also mit der Bracketspange dann, die Schmerzen bleiben werden? Das bedeutet also jahrelang nicht vernünftig essen können bzw. immer drauf achten, was man isst? Bhoa, das zerrt jetzt aber schon ganz schön an meiner Psyche, da ich sehr gerne esse ...
     
  6. joda

    joda Well-Known Member

    Kauen wird mit den Schienen in der Tat nur schlecht gehen, aber auch das wirst Du lernen, ebenso wie das Schlucken. Es ist erstaunlich, an was man sich alles gewöhnen kann. Mach Dir weniger Sorgen und vertrau Deinem KFO. Es ist ok, sich zu informieren und zu fragen, aber verrückt machen sollte man sich nicht. Wie bei jedem Arzt begibt man sich ein Stück weit in dessen Hände und vertraut auf das Know How.

    Die Schmerzen bestehen ja nicht dauerhaft, sondern nur alle paar Wochen, wenn es z.B. einen neuen Bogen gibt. Aber auch daran gewöhnt man sich.

    Natürlich ist Essen mit fester Spange auch anders. Manche Essen völlig normal damit, andere haben mehr Probleme. Gewisse Nahrungsmittel sind natürlich eher weniger geeignet. Sehr harte oder klebrige Dinge können die Spange beschädigen und langfaserige Sachen sind unschön, weil sie sich überall drumwickeln. Aber letzteres kennst Du sicher. Lauch und GNE, ein echtes Highlight, wenn man dann mit der Pinzette alles rausholen muss...

    Wie viel soll denn bei Dir verbreitert werden bzw. bis wann soll gedreht werden? Bei Deinem Tempo erscheinen mir die 4 Monate dann sehr optimistisch. Wenn ich mal von einer ähnlichen Schraube wie meiner ausgehe, dann schaffst Du pro Monat nur rund 3,5 mm (abzüglich der mm, die die Apparatur anfangs "schluckt"). Und nach der letzten Drehung sollte die GNE noch mindestens 3 Monate im Mund bleiben, damit sich alles festigen kann. Oder sollen es gar nicht mehr als 3,5 mm werden, was schon recht wenig für eine GNE wäre.

    Gruß

    joda
     
  7. stilzkin

    stilzkin New Member

    Danke für die Worte.
    Es ist grad sehr schwer mit der Umstellung zurecht zu kommen. Ich habe nicht erwartet, dass ich so viele Dinge im Alltag ändern muss, nur wegen dem Teil. Da war ich wohl etwas naiv.

    24 mal wird gedreht, sind dann also 5,4 mm. Dafür brauche ich 48 Tage, bleiben also noch 2,5 Monate zum stabilisieren. Er sagte noch, dass anschließend wohl ein Transpalatinalbogen eingesetzt wird, zur weiteren Festigung. Jetzt wo ich weiß, wie nervig das Teil ist, hatte ich vor, ihn beim nächsten Termin zu fragen, ob man nicht direkt oder zumindest nur wenige Wochen nach dem Ende des Drehens bereits auf diesen Bogen umsteigen kann, wenn der doch auch stabilisiert, denn der ist mit Sicherheit nicht so einschränkend wie die GNE. Ich befürchte aber, dass das nicht gehen wird, sonst würde man es wohl immer so machen.
     
  8. joda

    joda Well-Known Member

    Das ist leider so. Ich hatte ja leider den "Vorteil", daß ich mit rund 16 Jahren schon einmal eine GNE hatte und jetzt wusste, was auf mich zu kommt. Allerdings steckt man das als Jugendlicher irgendwie anders weg.

    Den Palatinalbogen habe ich anschließend auch bekommen. Er stabilisiert zwar, aber bei weitem nicht so gut. Du kannst gerne fragen, aber die GNE als solche sollte so lange wie möglich im Mund verbleiben, damit der Knochen nachwachsen und sich festigen kann. Immerhin werden ja nicht die Zähne bewegt, sondern wirklich die knöcherne Basis des Gaumens auseinander gedrückt. Mein KFO meinte damals, daß 3 Monate absolutes Minimum seien. Übrigens ist es Dir dann in 4 Monaten auch egal, ob sie noch 4 Wochen länger drin bleibt. Bis dahin hast Du Dich mit dem Teil arrangiert.

    Gruß

    joda
     
  9. stilzkin

    stilzkin New Member

    Hallo!
    Muss dich noch etwas fragen joda, nachdem du dich ja ziemlich gut auszukennen scheinst: Wie bereits erwähnt hatte ich vor, beim nächsten Termin zu fragen, ob die Stabilisierung mittels Palatinalbogen möglich ist, und somit die GNE schon verfrüht ausgebaut werden könnte. Das ist ja vermutlich nicht möglich, wie wir bereits besprochen haben, allerdings hätte ich jetzt eine andere Idee: einer der wenigen Vorteile des Modells mit Kunststoffschienen ist ja, dass man es - wäre es nicht festgeklebt - selber raus- und reintun kann.
    Würde etwas dagegen sprechen, wenn nach der Erweiterung der Naht das Teil kurz ausgebaut und vom Kleber befreit wird? Selbstverständlich habe ich dann die Verantwortung, das Ding über Nacht und auch tagsüber fast immer zu tragen, aber das wäre kein Problem. Mir geht es hauptsächlich ums essen - und es wäre schon eine riesen Erleichterung, wenn ich das Teil herausnehmen, etwas vernünftiges essen, und anschließend wieder reintun könnte.

    Würde dir etwas einfallen, das dagegen spräche? Eigenverantwortung beseite gelassen, denn das ziehe ich schon durch. Das letzte Wort hat dann sowieso der KO, aber wenn man davon ausgeht, dass ich täglich etwa eine Stunde mit essen verbringe, hätte ich das Teil immer noch 23 Stunden täglich im Mund.
     
  10. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo stilzkin,

    naja, auskennen ist relativ. Hatte eben nur selber bereits zweimal das Vergnügen eine GNE-Apparatur über Monate tragen zu müssen und da hat man dann eben so seine Erfahrungen gesammelt. Allerdings hatte ich immer nur die an Bändern befestigte Version.

    Ich kann Deine Idee gut nachvollziehen und auch gut verstehen, daß Du die GNE lieber heute als morgen wieder loswerden willst. Sie schränkt einfach gewaltig ein, sei es beim Sprechen, beim Essen oder einfach auch nur so. Sie ist groß, unangenehm zu tragen und die Zunge ist irgendwie blockiert. Aber vorweg die gute Nachricht. Du wirst Dich immer mehr daran gewöhnen und immer besser damit klar kommen. Vergiss auch nicht, daß sie durch das Verstellen immer breiter wird und der "Komfort" dadurch zunimmt, daß Du zunehmend mehr Platz im Mund hast. Da sind ein paar wenige mm schon Welten. Ich kann mir auch vorstellen, daß die Kappenversion der GNE nochmal ein Stück weit unangenehmer, als die Bänderversion ist, allerdings hatte auch ich zum Ende hin keinen Biss mehr und Essen war ohnehin kein Genuß mehr.

    Zu Deiner Idee, ich bin kein Fachmann, aber ich würde sagen, daß daraus leider nichts werden wird. Die GNE soll ja die Gaumennaht auseinander drücken, sprich es wird wirklich der Knochen erweitert. Die Spalte muß natürlich erst zuwachsen bis alles wieder stabil ist. Da sollte, wie bei einem Knochenbruch auch, jede Bewegung vermieden werden, weshalb auch der Palatinalbogen nur bedingt zur Stabilisierung geeignet ist, da es weit weniger starr als die GNE ist. Die meiste Bewegung und die größten Kräfte treten sicher beim Essen und Kauen auf und genau da muß stabilisiert werden. Wenn Du eben dafür die GNE "entnehmbar" haben möchtest, dann ist das sicher genau das, was vermieden werden sollte. Auch wenn der Vergleich hinkt, stell Dir vor, Du hast Dir das Bein gebrochen und bittest Deinen Arzt den Gips abzumachen, damit Du zum Fussballspielen gehen kannst, hinterher kann er ja wieder dran...

    Lange Rede kurzer Sinn, Du kannst Deinen KFO sicher fragen, aber die Antwort wird mit großer Wahrscheinlichkeit negativ ausfallen. Versuch am besten Dir nicht zu viele Gedanken zu machen, wie Du die Apparatur loswerden kannst, sondern versuch Dich mit ihr zu arrangieren. Die 4 Monate sind wirklich schneller vorbei, als Du denkst und danach kommt doch sicher auch noch eine weitere Behandlung mit fester Spange, oder liege ich da falsch? Auch wenn diese von vielen sehr unterschiedlich empfunden wird, so wirst Du auch da mit Einschränkungen leben müssen. Am besten akzeptieren, schnell gewöhnen und auf das Endergebnis freuen.

    Gruß

    joda
     
  11. stilzkin

    stilzkin New Member

    Schade - werde trotzdem fragen, vielleicht sieht er darin ja tatsächlich kein Problem.

    Nochmal zum Thema Zähne bewegen sich/kippen: wie genau fühlt sich das an bzw. kann ich das bemerken, wenn ich keinen Biss habe aufgrund der Schiene? Ich frage deswegen, weil sich seit dem letzten Drehen mein Aufbiss auf die Schiene ... anders anfühlt. Ich kann nicht wirklich beschreiben, inwiefern, aber ich denke, dass es dafür nur zwei mögliche Gründe gibt:

    1. die Naht geht auf und mein Kiefer wird langsam breiter
    2. die Zähne kippen

    Von den einzementierten Molaren (8 Stück) sehe ich gerade mal einen Millimeter vorm Zahnfleisch - ich hab also absolut keinen Plan, wie ich ein Kippen bemerken sollte.

    Zu den Schmerzen: die sind eigentlich fast nicht mehr da. Ein leichter Druck und ein Ziehen ist spürbar, wenn ich zusammenbeiße (und für kurze Zeit nach jedem Drehen), aber absolut nicht schlimm. Weiche Sachen wie Kartoffeln, Linsen oder Nudeln gehen jetzt problemlos - harte oder zähe überhaupt nicht. Das liegt allerdings nicht an den Schmerzen, sondern an diesen sch*** Plastikschienen. Mit den Teilen ist es einfach nicht möglich, zu kauen. Außerdem habe ich beim festeren Zubeißen immer die Angst, dass sich das ganze Ding lösen könnte, denn es fühlt sich beim Essen nach wie vor stark wie ein Fremdkörper an, und somit irgendwie "lose" oder locker (auch wenn es das höchstwahrscheinlich nicht ist). Diese blöden Schienen über den Zähnen sind für mich mittlerweile viel mehr das Problem, als die Schraube unterm Gaumen.
    Ja, es ist schon lästig, dass sich dort dauernd das Essen sammelt, aber diese Schienen sind bei weitem schlimmer. Wären die nicht, könnte ich vermutlich einigermaßen normal essen.

    Außerdem fühlt es sich so an, als ob sich die GNE Bruchteile von Millimetern bewegt, wenn ich nur die hintersten Molare zusammenbeiße. Vermutlich, weil die etwas tiefer sitzen und somit haarbreites Spiel entsteht, durch das ich dann "hebeln" kann, wenn ich aufbeiße. Und ich befürchte, dass das auf Dauer nicht gut für den Kleber sein wird, weshalb das Kauen zusätzlich vorsichtiger verläuft und normales Essen absolut nicht drin ist.

    Grüße!
     
  12. joda

    joda Well-Known Member

    Das solltest Du tun, aber sein bitte nicht enttäuscht, denn er wird darin ein großes Problem sehen. Eine GNE ist zwar nicht selten, aber Du solltest die Wichtigkeit der Haltephase nicht unterschätzen und die genannten 3 Monate sind schon knapp. Oft wird von 6 Monaten gesprochen.

    Mach Dir da keine Sorgen. So wenig, wie Du bisher gedreht hast, dürfte ein Kippen quasi ausgeschlossen sein. Zudem glaube ich nicht, daß das bei der Kappenversion überhaupt so einfach möglich ist. Ich schätze, daß bei Dir gerade die Bewegung begonnen hat. Da ist es klar, daß sich die Bisslage und der Aufbiss ändert. Ob die Ursache jetzt die Öffnung der Gaumennaht oder nur die Zahnbewegung ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ein Kippen oder ungewöhnliche Bewegungen wirst Du merken! Im Mund ist man so sensibel, daß das nicht unbemerkt bleiben wird, sofern es vorkommen sollte. Du solltest wirklich weniger über die Nebenwirkungen nachdenken. Dein KFO hat sicher alles im Griff und wird gerade bei der GNE alles tun, damit nichts in die falsche Richtung läuft.

    Die sind für Dich eh tabu, also einfach weglassen! Hat Dein KFO Dir aber sicher auch gesagt...

    Auch hier nochmal der Hinweis. Du bist jetzt Spangenträger und mußt Dich mit einer Apparatur im Mund arrangieren. Es ist verständlich, daß das so seine Problemchen mit sich bringt. Gerade eine GNE gehört da sicher zu den unangenehmeren Apparaturen. Solange Du sie trägst, wird gerade bei der Kappenversion ein normales Essen und Kauen nicht möglich sein, damit wirst Du Dich leider abfinden müssen. Auch mit der späteren festen Spange wird es Tage geben, an denen es nicht so gut geht. Gewisse Speisen sollten zudem gemieden oder klein geschnitten werden, da sie die Spange beschädigen könnten. An Deiner Stelle würde ich die Kappen so wenig belasten, wie möglich und auch nicht daran rumspielen, das führt über kurz oder lang nur zu unnötigen Defekten, die bei der GNE nicht wirklich gut zu reparieren sind.

    Ansonsten klingt es ja so, daß Du Dich, mit Ausnahme beim Essen, schon recht gut gewöhnt hast. Versuch einfach die Einschränkungen beim Essen zu akzeptieren und auf den Erfolg der Behandlung zu konzentrieren, dann gehen die nächsten drei Monate ganz schnell rum.

    Gruß

    joda
     
  13. stilzkin

    stilzkin New Member

    Hallo!
    Heute morgen ist was blödes passiert: als ich drehen wollte, hat sich nur das Werkzeug verbogen, die Schraube hat sich nicht bewegt. Ich habe zwei dieser Teile zum Verstellen bekommen, also dachte ich mir, dass nur das Werkzeug schon etwas angeschlagen war und habe das andere probiert - doch das selbe passierte wieder. Jetzt hab ich zwei kaputte Teile und bis Montag zwei Tage Verzug beim Drehen (aktiviere seit der letzten Kontrolle täglich), denn natürlich passiert sowas immer am Wochenende :/

    Hast du eine Idee, womit ich sonst drehen könnte? Ich habe es mit einer Pinnadel versucht - ohne Erfolg. Frage mich auch, weshalb die Schraube plötzlich so widerspenstig ist ...
     
  14. joda

    joda Well-Known Member

    Da sind mehrere Ursachen denkbar. Zum einen könnte die Schraube einen Defekt bzw. sich verklemmt haben. Ging es beim letzten noch funktionierenden Drehen schwerer als normal oder gab es ein quietschendes Geräusch? Zum anderen ist es aber auch denkbar, daß die Gaumennaht nicht auf geht und daher nicht mehr weiter gedreht werden kann. Allerdings hättest Du dann vermutlich starke Druckschmerzen bekommen und die Bügel hätten sich vermutlich einfach nur verformt. Hast Du denn das Kribbeln im Bereich der Nasenwurzel gespürt bzw. gibt es Anzeichen für ein Öffnen der Naht? Wann warst Du zum letzten Mal beim KFO und wieviel wurde seither und insgesamt gedreht?

    Egal wo das Problem liegt, bitte Versuch nicht mit Gewalt zu drehen und mach gleich Montag Morgen ein SOS-Termin aus. Bis dahin wird sicher nicht viel passieren. Gewaltsames Drehen könnte zum einen die GNE zerstören, die vielleicht ansonsten wieder gangbar gemacht werden könnte und sofern der Knochen sperrt, wäre weiteres Drehen mehr als schädlich. Du könntest ggf. höchstens mal probieren in die Gegenrichtung zu drehen, vielleicht löst das die Blockkade. Also 1/4 Umdrehung zurück und dann wieder 1/4 vorwärts. Ich vermute aber mal, daß das auch nicht gehen wird. Aber ein Versuch ist es wert. Wenn sich dabei oder, sofern es funktioniert beim anschließenden Vorwärtsdrehen auch nur der Schlüssel verbiegt, dann aufhören. Auf jeden Fall musst Du Montag gleich zum KFO.

    Gruß

    joda
     
  15. stilzkin

    stilzkin New Member

    Ich denke, die Schraube sitzt fest. Ich habe keinerlei Schmerzen, und auch sonst fühlt sich nichts anders an, als sonst (bis auf der Biss, aber der ändert sich ja die ganze Zeit). Letzte Kontrolle war vergangenen Montag. Dass ich gleich übermorgen einen Termin brauche, ist mir schon klar. Ich hoffe, dass wirklich alles in Ordnung ist, und dass er das hinbekommt, ohne die GNE ausbauen zu müssen.
    Kribbeln in der Nasenwurzel - nein. Sonstige Anzeichen - lässt sich schwer sagen. Ich hatte vorher schon eine recht prominente Lücke zwischen den Schneidezähnen, ob diese größer geworden ist, kann ich nicht eindeutig sagen. Ein Zurückdrehen ist derzeit leider auch nicht möglich, da ja beide Dreher kaputt sind und es mit keiner Alternative funktioniert.

    Ich denke übrigens, dass sich die Schraube zuerst ganz wenig bewegt hat, bevor sie stecken blieb, weil ich kurz danach etwas Druck gespürt habe.
     
  16. stilzkin

    stilzkin New Member

    Hey joda, ich wieder! :)
    Zur Zeit gleitet alles so dahin. Es nervt nach wie vor, vor allem das Essen (sehr), aber ich bin einigermaßen im Alltag und es ist etwas besser, als anfangs. Das Problem mit der klemmenden Schraube konnte am Montag darauf beim Nottermin behoben werden, mittlerweile habe ich 18 mal gedreht, 6 mal muss ich noch. Die Schraube sieht mittlerweile deutlich anders aus - man kann richtig sehen, wie sie aufgegangen ist. Schmerzen habe ich nach wie vor gar keine - zum Glück.

    Worüber ich immer noch nachdenke, ist die Tatsache, dass meine Lücke zwischen den Schneidezähnen einfach nicht wächst. Hättest du mir nicht geschrieben, dass es sein kann, dass sich keine ergibt, wäre ich beunruhigt. Ich denke mir, dass doch mein Kiefer mittlerweile über 4 mm breiter ist, und dass man das doch irgendwie sehen müsste - sprich, irgendwo muss "der überflüssige Platz doch hin"? Eine wichtige Aufgabe der GNE ist ja auch, Platz für die Zähne zu schaffen, und ich dachte, dass sich dieser dann ja nur in einer Lücke manifestieren könne. Weißt du vielleicht, ob es irgendwie problematisch ist, wenn sich diese Lücke nicht ergibt?

    Gute Nacht und beste Grüße!
     
  17. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo stilzkin,

    das klingt doch schon mal sehr gut. Mach Dir über die nicht auftauchende Lücke keine Sorgen, die muss nicht entstehen. Das das bei Dir ein ungutes Gefühl auslöst, kann ich aber auch gut verstehen, war bei mir ähnlich. Allerdings hat mein KFO bei jeder Kontrolle mit der Schieblehre nachgeprüft, ob sich etwas tut. Wurde das bei Dir denn nicht gemacht bzw. hat sich Dein KFO geäußert, ob sich etwas tut? Wenn ich mal von einen Schraube analog meiner ausgehe, dann entsprächen die 18 Drehungen einer Verbreiterung um 4 mm. Davon kann man sicher einen Anteil abziehen, der in die Verformung der Apparatur geht und einen weiteren, der lediglich die Zähne nach außen verschiebt. Bemerkst Du denn, daß es breiter wird? Die Lücke kann sich aber auch im Seitenzahnbereich bilden. Zudem kann es, gerade bei stark verschachtelten Zähnen sein, daß man sie überhaupt nicht bemerkt, wenn die Zähne nachrutschen. Gerade, wenn man so wie Du, sehr langsam dreht, dann erscheint das logisch. Wie oben geschrieben, reden wir ja hier vermutlich über deutlich weniger als 4mm.

    Halte durch, noch 3 Monate, dann bist Du sie los!

    Gruß

    joda
     
  18. stilzkin

    stilzkin New Member

    Hallo joda,

    hm, ob sich im Seitenzahnbereich etwas getan hat, kann ich nicht sagen, da ich darauf überhaupt nicht geachtet habe. "Verschachtelt" sind meine Zähne eigetlich nicht, zumindest wenn du das selbe darunter verstehst, wie ich :)

    Das einzige Indiz für mich, dass tatsächlich etwas breiter geworden is, ist die Schraube, die sich wirklich deutlich verändert hat. Ich habe Vorher-Nachherfotos verglichen, die ist um eben ziemlich genau den Betrag, den sie soll, aufgegangen.

    Gerade vorhin habe ich den RIESEN Fehler gemacht, ein Gemüseragout mit Prosciutto zu essen. Das Gemüse war zwar etwas mühsam, aber die feinen Fettstreifen vom Prosciutto, die ich vorher gar nicht gesehen habe, haben sich total um die Schraube gewickelt, und die krieg ich nicht mehr weg.
    Ich muss das daheim noch mal mit Zahnstochern vorm Spiegel probieren, allerdings werde ich mit denen auch nicht an die Oberseite der Schraube kommen, somit frage ich mich gerade, wie ich die wieder sauber bekommen soll.

    Ich habe ja mittlerweile schon einiges probiert - Pizza ging (der Käse klebte zwar in den ersten Minuten auch an der Schraube, löste sich aber kurz darauf von alleine), Wiener gingen und sogar Ruccola oder Salat war nicht so problematisch. Aber Der Prosciutto... baah, das nervt! :(

    Zwei mal drehen noch!
     
  19. joda

    joda Well-Known Member

    Daß die Schraube auseinander geht, ist klar, was sollte sie auch sonst tun. Die Frage ist eben, ob diese Breite an die Gaumennaht weitergegeben und diese verbreitert wurde, oder ob nur die Bügel der GNE verbogen oder, im schlimmsten Fall, nur die Zähne außen gedrückt wurden. Aber man sollte ja nicht vom schlimmsten Fall ausgehen. Gerade, um diese Nebenwirkungen zu vermeiden, hat man ja so häufige Kontrolltermine, wenn man eine GNE trägt. Hat denn Dein KFO nie nachgemessen?

    Das Problem mit dem Essen kenne ich, bei mir war es aber Lauch. Am besten geht es mit der Pinzette! Hast Du denn keine Interdentalbürste mit Griff und eine Munddusche? Mit der Zeit lagert sich so einiges auf der Schraube ab, das weggeputzt werden muß. Geht halbwegs gut mit einer dicken Interdentalbürste mit Griff und am aller besten mit einer Munddusche. Kann ich nur empfehlen, zumal Du ja noch drei Monate vor Dir hast. An den Kunststoffkappen muß ja auch pingelig gereinigt werden.

    Gruß

    joda
     
  20. stilzkin

    stilzkin New Member

    Hey joda!
    Dass die Schraube natürlich nicht anders kann, als aufzugehen, ist mir schon klar - ich wollte damit nur ausdrücken, dass sie das einzige ist, woran ich überhaupt merke, dass irgendetwas passiert, da mir der Rest meines Kiefers unverändert vorkommt (bis auf eine Änderung des Aufbisses auf die Schiene - zumindest bilde ich mir das ein).

    Nachgemessen hat mein KFO nicht. Er hat beim vorletzten Termin ein Röntgen von der Gaumennaht gemacht, um zu sehen, ob sich etwas getan hat. Er hat mir daraufhin gestattet, täglich zu drehen, ob die Naht definitiv aufgegangen ist, weiß ich nicht - die Sorge hatte ich da noch nicht.
    Ich bin mittlerweile fertig mit drehen, den nächsten Termin habe ich kommenden Montag - der Termin der Wahrheit sozusagen. In den letzten Tagen ist meine Sorge, die Naht könnte nicht aufgegangen sein, größer geworden. Größer gewordene Lücken kann ich mit freiem Auge nicht erkennen, die Bügel der GNE liegen aber deutlich spürbar enger am Gaumen an, als zu Beginn. Daher befürchte ich natürlich, dass die Bügel den Löwenanteil aufgenommen haben. Andererseits habe ich überhaupt keine Schmerzen. Ich denke mir, wenn so ein massiver Druck bedingt durch die Verformung auf den Zähnen lasten würde, müsste ich das doch spüren?

    Die Pinzette war ein toller Tipp! Damit konnte ich die Schraube gut von dem ganzen Zeug befreien. Interdentalbürsten habe ich natürlich, in zwei verschiedenen Stärken, ohne die kriegt man die Kunststoffkappenschienen Variante einfach nicht sauber. Eine Munddusche besitze ich nicht.

    Ich wollte mich an der Stelle mal bei dir bedanken, dass du so geduldig meine Fragen beantwortest und mir gewissermaßen "beistehst". Ich wünschte, ich könnte dir bei deiner Spange auch ein wenig helfen, allerdings verstehe ich von dem, was du in deinem Thread schreibst, leider nur Bahnhof. :(

    Beste Grüße!
     

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