Deckbiss + Mittellinienverschiebung + Bukkale Okklusion mit Invisalign

Dieses Thema im Forum ""Lose" Zahnspangen" wurde erstellt von saegezauberer, 29 März 2023.

  1. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Nein, ich bin keine Invisalign - Gegnerin.
    Für mich kam das nie in Frage, auch Lingual-Brackets nicht,
    meine Fehlstellung erforderte eine MBA plus OP.
    Im Endeffekt wurde es ein Kompromiss, ohne OP, mit dem ich gut leben kann.

    Das Forum, in dem es in einem eigenen Strang um Invisalign ging, wurde vom Netz genommen.
    Darin begegneten mir viele frustrierte Schienenträgerinnen, ja es waren nur Frauen.

    Zwei Patientinnen lernte ich im Wartezimmer meiner KFOs kennen,
    sie hatten trotz aller Versprechen keinen Erfolg mit der Schienenbehandlung,
    und leider viel Geld und Zeit verloren.
    Nun starteten sie eine komplett neue Behandlung mit MBA.

    Den Alltag mit Schienen stelle ich mir furchtbar vor, oft las ich davon hier im Forum:
    * Man darf nur Wasser trinken damit, für Kaffee oder Tee - Schienen sind sie abzunehmen.
    * Zum Essen natürlich ablegen, soll schmerzhaft sein, wenn man gerade ein neues Paar trägt.
    * Treffen mit Freunden, im Lokal, geselliges Beisammensein......und schon fehlen ein paar Stunden Tragezeit.
    * Invisible- lies nach bei @Gartenfee, viel auffälliges Beiwerk und von dezent ist keine Rede mehr.
    * Einige schrieben, dass sich speziell in der oberen Spange gern Spucke sammelt.....
    * Ja, verfärbte und kaputtisierte Schienen kommen auch vor in den Berichten.
    * Würgreiz, Schwierigkeiten mit der Aussprache........

    Also - auch wenn es verlockend klingen mag - denke ich, mit Schienen hätte ich nicht durchgehalten.
    Und es waren zwei Jahre anberaumt.
    Aus ästhetischen Gründen darauf zu bestehen, ich verstehe es nicht (mehr).
    Das sind aber nur meine Gedanken zu diesem Thema.
    Jeder Mensch ist anders und darf für sich entscheiden.
    Dass Du verzweifelt und verunsichert bist und ohne OP durchkommen möchtest,
    das kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen. Ging mir ja genauso.

    Ich wünsche Dir, dass die Wahl der Qual bald ein Ende hat und Du durchstarten kannst.

    LG RM
     
    Flurin gefällt dies.
  2. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    .....sollte natürlich Qual der Wahl heißen:oops:.....
    Obwohl - die Wahl zwischen MBA und Invisalign ist ja irgendwie auch die Wahl zwischen zwei "Zahnspangen-Qualen":).

    LG RM
     
  3. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hi,

    ich glaube bezüglich Bequemlichkeit bzw. Unbequemlichkeit geben sich MBA und Invisalign bei "Vollausstattung" nicht viel und passieren kann immer was. Brackets fallen ab und Schienen können sich verfärben. Die Drähte können pieken und die Attachments der Schienen auch. Wie gesagt wäre für mich der Schutz meiner unteren Schneidezähne ein Aspekt, die bei MBA ständig gegen die Bite-Blocks beißen würden. Die beiden mittleren Schneidezähne haben keine geraden Kanten mehr und sitzen momentan auch noch etwas tiefer als die Nachbarzähne.

    Ansonsten würde mich das generelle Tragen der Schienen wahrscheinlich nicht sehr stören. Ich habe manchmal meine Knirschschienen tagsüber an. Wie gesagt...damit fühlen sich meine Zähne geschützt an und stören tun sie auch nicht sehr. Aber das ist tatsächlich individuell unterschiedlich.

    @RM2017: Ich gebe Dir bei einem Aspekt absolut recht: Man ist mit den Schienen definitiv mehr eingeschränkt. Da kann man nicht einfach mal ein Bierchen im Biergarten trinken mit 'nem Imbiss dazu, ohne dass es eine Möglichkeit zum Zähneputzen gibt. Und wenn, dann sollte man alles schnell reinwürgen, um die Schiene auch lange genug getragen zu haben. Ist schon doof. Zum Glück macht mir das mit dem Tee und Kaffee nichts aus, da ich Kaffee gar nicht und Tee selten trinke. Dass die Schienen schwer rausgehen und auch etwas drücken scheint nur am Anfang so zu sein. Habe neulich ein Video einer "Patientin" gesehen, die darüber berichtet hat. Die hatte übrigens auch keine einfache Ausgangslage und hat jetzt schöne gerade Zähne.

    Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Ich würde Invisalign nicht wegen der Optik nehmen. So eitel bin ich nicht. Ich habe den Invisalign-KFOs immer gesagt, dass ich nicht auf Invisalign festgelegt bin und eine Spange nehmen würde, falls es bei Invisalign Zweifel gibt. Ich vermute aber auch, dass Invisalign für die KFOs einfacher und wahrscheinlich auch lukrativer ist und sie auch nicht so viel im Mund herumfuhrwerken müssen...außer gegebenenfalls am Anfang Attachments kleben. Außerdem wollen sie auch noch die Anzahl der Behandlungen erhöhen bzw. ihren Invisalign-Status verbessern. Das ist aber nur eine böse Unterstellung von mir.

    Mich würde brennend interessieren, bei welchen KFOs diese Schienenträgerinnen waren bzw. wie erfahren diese KFOs mit Invisalign sind und ob die Schienenträgerinnen auf Invisalign bestanden haben oder ob es ihnen es aufgeschwatzt wurde. Ich kann mich noch an die Worte meiner Invisalign-KFO erinnern: "Da muss man trotzdem für jeden Zahn nochmal ran und das optimal einstellen" (oder so ähnlich). Mein MRT-Arzt hat es etwas anders ausgedrückt: Wenn man nicht weiß, was man da macht, wird das nichts.
    Soll heißen: Ich kann mir gut vorstellen, dass manche KFO sich ein Invisalign-System hinstellen und die KI alles rechnen lassen und das 1 zu 1 anwenden. Erfahrenere KFOs nehmen das Ergebnis der KI als Ausgangslage und optimieren die Lage und Drehung der einzelnen "Dreiecke" anhand Erfahrungswerten und vielleicht auch Bauchgefühl. Die einen sollten vielleicht nur "Consumer"-Fälle machen ("Ich will schöne gerade Zähne"), den anderen traut man auch schwierigere Fälle zu.

    Ich tue mich auch schwer "ja" zu Invisalign zu sagen, da nicht nur hier im Forum an der Effektivität bzw. Durchschlagskraft von Invisalign gezweifelt wird. Aber auch hier fragt sich, welche Erfahrung die KFOs damit haben und ob sie bzgl. der neuen Features up-to-date sind. Bei Invisalign hat sich die letzten Jahre einiges getan...im Gegensatz zu MBA:p Ob das jede/r mitbekommen hat...?

    Für mich sind aber vor allem die oben genannten Aspekt ausschlaggebend. Wenn ich dazu noch Zeit sparen kann (laut dem KFO, bei dem ich am Freitag war, braucht man mit Invisalign in der Regel 30 Prozent länger als mit MBA), bin ich einer Spange nicht wirklich abgeneigt und hätte wahrscheinlich auch kein ungutes Gefühl, dass am Ende das Ziel auch erreicht wird. Ich hätte lediglich Angst um meine unteren Schneidezähne.

    Leider gibt es nicht viele (keine) Erfahrungsberichte im Web zu Invisalign - gerade bei schwierigeren Fällen. Sollte mir das zu Denken geben...?

    LG,
    saege
     
    Flurin gefällt dies.
  4. Flurin

    Flurin Active Member

    @saegezauberer
    Auch ich bin - wie @RM2017 auch - keiner der Invisalign und andere Aligner verteufeln würde. Das hast du scheinbar falsch aufgefasst.

    Es gibt sicherlich viele Fälle, wo Aligner eine gute, einfache und günstige Lösung sind. Wenn du dem (der?) KFO der (die?) dich mit Invisalign behandeln möchte mehr vertraust, als dem der dich mit einer OP behaltenden will, würde ich diesen Weg gehen. Es gibt oft unterschiedliche Wege zu dem einen uns demselben Ziel.

    Was ich aber derzeit extrem gefährlich finde, sind die sehr offensichtlich unwahren Versprechen, die machen Zahnärzte (oft sind es keine Fachzahnärtzte für KFO) machen. Das ist reine Geldmache und viele Patienten zahlen dafür doppelt, weil danach trotzdem noch eine MBA nötig wird. Man muss einfach ehrlich sein und zugeben, dass nicht allen Zahnbewegungen mit Alignern möglich sind. Ich selbst bin der leben Beispiel dafür. Und dies obwohl mein "Fall" viel einfacher scheint als deiner. Lies in meinem Tagebuch mehr. Mit einer MBA+Zusatzgeräten ist dagegen zuschanze alles möglich. Das muss man einfach Wissen.

    Deshalb halte ich gemeine (im doppelten Sinn des Wortes gemeint :rolleyes:) Zahnärzte, die Invisalign oder andere Aligner verkaufen für brandgefährlich, wenn es um komplettiere Fehlstellungen geht. Ladenketten, wie BestSmile hier bei uns, die in einer Boutique für zu eitle Leute Aligner verkaufen, sind nicht der richtige Weg, wenn es um Fehlstellungen geht, wie du sie weiter oben beschriebst. Leider gibt es auch "echte" KFOs, die derzeit auf Teufel komm raus, versuchen auf der Marketingwelle von Invisalign zu surfen. Da laufen derzeit leider nicht nur seriöse Behandlungen.

    Nur das, wollte ich dir sagen. Deshalb habe ich dir geraten, die Erfahrung und Ausbildung deiner KFOs zu verglichen.

    Wenn das Visuelle keine Rolle spielt, sehe ich aber den Vorteil von Alignern nicht wirklich. Meine Meinung und ich habe manchmal eine zu radikale Meinung. Ich bin Autist. ;)

    Alleine schon dieser Punkt wäre für mich ein sehr guter Grund für die MBA und gegen Aligner. Aber wie schon gesagt: meine Meinung. Und... schön, dass der KFO das so offen so sagt. Diese Tatsache wird leider zu oft verschwiegen.

    Alles andere hat bereits @RM2017 sehr treffend geschrieben.

    Was ich an deiner Stelle machen würde:
    Wenn du der (dem?) KFO die dich mit Invisalign behandeln möchte wirklich vertraust, würde ich von ihr (ihm?) einen zweiten Behandlungsplan verlangen der auf eine MBA setzt. Wenn sie wirklich eine kompetente KFO ist, wird sie auch MBA können. Danach muss sie Farbe bekennen und dir die Vor und Nachteile ehrlich im Detail erklären. Diskutiere das mit ihr bis ins Detail. Nur so kannst du für sich selbst die Vor- und Nachteile für dich wirklich abwägen.

    Ich sehe das nicht schwarz und weiss. Aber ich für mich persönlich sah/sehe ich wenig Gründ die für Invisalign sprachen/sprechen. Aber ich bin aufgrund meiner Vergangenheit auch irgendwie "geschädigt", was lose Zahnspangen angeht. Und die feste Zahnspange ist bisher (3 Tage) viel einfacher und unproblematischer als erwartet.

    Grüsse aus den Alpen
    Flurein
     
    saegezauberer und WS1 gefällt dies.
  5. nottilie

    nottilie Member

    Für mich ist das schlagende Argument, auch wenn es gehen sollte die Tragezeit.
    Wenn ich mir denke 20-22Stunden Täglich und bei jedem kleine Snack raus und wieder rein, und das z.b. bei einem Bierchen am Abend wo der Wirt ein paar Erdnüsse bringt und alle fein knabbern kann ich mir nicht vorstellen dass das einfach ist.
    Dazu dann noch das schlechte gewissen dass man die Tragezeit stark unterschritten hat. Bei der MBA kann so was nicht passieren. Vielleicht hie und da ein Abend mit schlechterer Reinigung, aber das kann man in der Früh wieder in Ordnung bringen und das schlechte Gewissen beruhigen.
    Aber es gibt auch Leute die nur sehr selten in diese Situationen kommen. Ich gehöre "Gott sei Dank" eher zu der Fraktion dass ich sicher 2-3 mal die Woche, sei es in der Arbeit oder bei einer Bergtour in diese Situation schlittern würde.
    z.b. Bergtour "ein schneller Riegel für die Energie" , Radfahren "ein süsses Getränk auf der Hütte" etc.
    Ich habe zwar meistens eine Zahnbürste dabei damit sich die anderen Leute nicht die Brösel in den Brackets anschauen müssen.
    Dabei denke ich ist es mit MBA schon einfacher. Aber das muss am Ende jeder selbst entscheiden.

    SG

    Nottilie
     
    saegezauberer und Flurin gefällt dies.
  6. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Ja, ich denke, ihr habt Recht.
    War gestern im Biergarten und habe ein Radler mit Freunden getrunken. Das wäre mit Invisalign schon ein Problem geworden.

    Werde mich jetzt nur noch zwischen den KFOs entscheiden müssen.
    Ob ich bei meinem MBA-KFO, der mich operieren lassen will bleibe, weiß ich nicht. Dessen Programm ist wie gesagt echt heftig.

    Ich tendiere inzwischen zu meiner Zahnärztin und ihrem KFO. Er war der erste, der gesagt hat, dass er es ohne OP machen würde und ich habe gelesen, dass er solche Fälle auch schon gemeistert hat.
    Außerdem habe ich die Hoffnung, dass ich durch die Schienentherapie relativ schnell beschwerdefrei werde, wenn das Botox nicht schneller ist ;)
    Es kann auch sein, dass die Bite-Blocks einen Großteil der Kiefergelenksbeschwerden eliminieren könnten, da der Biss dadurch auch entkoppelt wird. Hat da jemand Erfahrungswerte? Dann könnte ich mir die Schienentherapie sparen.
    Zumindest hätte ich dann auch eine gute Zahnärztin für die Prothetik, die laut fast aller KFOs ohnehin notwendig wird. Ist dann halt alles ein bisschen teurer.

    Ich habe heute wieder einen Termin bei der Zahnärztin und glaube nicht, dass ich sie noch länger vertrösten kann bzw. sollte. Das mache ich jetzt schon viel zu lange.
    Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob sie mit den MRT-Daten vom Februar und den zusätzlichen Problemen auf der linken Seite meines Kiefers einen Schiene anfertigen lassen sollte (ohne erneutes MRT).

    Zuvor rede ich aber nochmal mit dem KFO, bei dem ich am Freitag war und der Invisalign vorgeschlagen hat. Dann habe ich hoffentlich eine konkrete Alternative.

    Danke für euren Beistand,
    saege
     
    Zuletzt bearbeitet: 26 Juni 2023
    Flurin gefällt dies.
  7. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo @saegezauberer

    Das Thema ist wirklich schwer.
    Um wirklich qualifiziert etwas dazu zu sagen müsste ja ein und die selbe Person mit gleicher Fehlstellung beide Behandlungsmethoden durchleben.... wie vieles im Leben. Erfahrungen muss man sammeln.
    Zumal Vieles individuelles Befinden und Empfinden ist....schwer.
    Ich selbst wollte kein Invisalign - bin ich nicht der Typ für (Gründe wurden bereits zur Genüge genannt....Mal schnell ein Eis im Sommer, ein heißer Tee im Winter usw. Immer die schiene heraus und wieder herein.
    Das muss man eben wollen. Klar ist aber auch eine feste Zahnspange ist eben sichtbarer und hier ist der Knackpunkt nun mal für viele.
    Daher finde ich es absolut legitim wenn man auf das Optische Wert legt darauf zurückzugreifen.

    Generell ist mein Gefühl aber: Bei schweren Fehlstellungen ist die klassische MBA die bessere Alternative. Hier kann ein Behandler viel besser auf individuelle Themen und Probleme eingehen und auch unvorhergesehenes besser " wegbiegen".... Die Möglichkeiten scheinen mir hier doch besser zu sein. Es ist ein lang etabliertes System welches auch eine hohe sicherheit bietet.
    Dagegen habe ich bei Invisalign immer wieder das Gefühl (ACHTUNG...Bauchgefühl) dass doch gerne mal was " Verkauft" wird....Ob das alles so stimmt ?
    Ich kenne einige aus meinem Umfeld die mittlerweile bei der 35. Schiene von 20 bei Beginn der Behandlung genannten sind.....

    Zum Ziel kommen beide wohl meistens (Welches System erfolgreicher ist weiß ich nicht - dazu bräuchte es mal eine gescheite Statistik in der nicht getrickst wird)

    Bei meiner ersten Kontrolle der Retainer schaute mein KFO (Bietet auch beides an) die Vorher-Bilder nochmals an und meinte dann zu mir: Die feste Spange war wirklich die richtige Entscheidung. Alles andere wäre schwer geworden.
    Manchmal braucht man eben Glück im Leben....

    Dieses Glück wünsche ich dir auch bei deiner Entscheidung.

    Grüße
    Chris
     
    saegezauberer und Flurin gefällt dies.
  8. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hi,

    komme gerade von meinen Arztbesuchen.

    Erst mal der Invisalign-KFO:
    Der ist sich sehr sicher, dass er das mit Invisalign hinbekommt und hat das schon oft gemacht. Dauert halt etwas länger als bei MBA. Er hat genau das gesagt, was ich in einem meiner letzten Beiträge geschrieben habe: Man muss selbst nochmal Hand bei jedem Zahn anlegen und sich nicht auf die KI verlassen. Außerdem müssen die Tragezeiten eingehalten werden. Er meinte, er sieht sofort, wenn seine Patienten dies nicht einhalten.
    Ich würde ihm und der Invisalign-KFO dies inzwischen zutrauen. Das sind einfach sehr sehr erfahrene Leute mit Invisalign, die das seit Jahren täglich machen. Der KFO meinte noch, dass es eben auch Invisalign-KFOs gibt (mit lediglich Gold-Status oder so), denen schon die Hose schlabbert, wenn jemand Invisalign verlangt und dann alles der KI überlassen. Meine Worte.
    Er sagte mir auch, dass meine Beschwerden aufgrund der Arthrose nicht mehr ganz weggehen werden. Die Krepitation (Reibe- und Knirschgeräusche) werden vielleicht etwas besser aber nie ganz verschwinden. Und ich sollte mich darauf einstellen, dass der Gesamtzustand mit der Zeit schlechter wird. Heißt: Geringere Mundöffnung, Knorpel- und Knochenabbau etc. Damit habe ich ehrlich gesagt schon gerechnet...gesagt hat mir das bisher aber noch niemand so direkt (wäre vielleicht besser gewesen). Physio und die KFO-Behandlung sollten aber helfen.

    Ich war auch bei meiner Zahnärztin:
    Eigentlich habe ich ihr abgesagt. Allerdings musste ich auf der Heimfahrt über ihre Worte nachdenken. Sie sagte, dass der KFO die Schiene langsam abträgt.
    Das habe ich nicht so wirklich verstanden und habe mal nachgeschaut und nachgedacht.
    Das Konzept scheint folgendes zu sein: Es wird erst die Schienentherapie durchgeführt über ein paar Wochen oder Monate. Wenn der Biss dann gut eingestellt ist und das Kiefergelenk dekomprimiert, wird die MBA "drumherum" gebaut und die Schiene immer weiter abgetragen, je mehr die Zähne elongieren.
    Ehrlich gesagt finde ich das gar kein schlechtes Konzept, auch wenn es etwas mühsam ist. Das Kiefergelenk wird von Anfang an komplett gestützt...auch in die MBA-Maßnahmen hinein.
    Hat das von euch schon mal jemand gesehen oder davon gehört. Habe nur das hier dazu gefundenhttp://www.sw-ortho.de/literatur/kgdys3.htm. Passt nicht 100 prozentig zu meinem Fall, ist aber ähnlich.

    Bei meinem momentanen Beschwerden wäre das vielleicht die beste Wahl, da vor allem der Tinnitus sehr nervt und ich mir das Kiefer-nach-hinten-oben-ziehen nicht abgewöhnen kann. Eventuell wird das etwas besser, wenn das Botox mal wirkt. Aber das Botox ist eben halt auch nur eine Überbrückungsmaßnahme, die das Problem (Fehlstellung) an sich nicht löst.
    Ich bin echt am überlegen, ob ich das nicht mache. Bedeutet dann auf jeden Fall MBA und ein Haufen Zeugs im Mund. Aber wie gesagt...mit Schienen fühle ich mich geschützter.

    Auch den OP-KFO habe ich nochmal versucht zu erreichen. Leider wieder ohne Erfolg.

    Ich bin immer noch am schwanken, wie ihr merkt.
    Meine momentanen Favoriten sind die Invisalign-KFO (mit Invisalign) und meine Zahnärztin und ihr KFO (MBA), weil beide Konzepte eine aktive Kiefergelenksentlastung anbieten. Bei MBA aufgrund der Schiene und bei Invisalign aufgrund der Aufbisse, die anhand der MRT-Werte eingearbeitet werden. Der Invisalign-KFO würde lediglich "normale" Aufbisse in der Front integrieren. Der Invisalign-KFO wäre mir aufgrund seiner offen Art am liebsten...aber man kann nicht alles haben und hier würde mir etwas die Kiefergelenksabstützung im Konzept fehlen. Aber auch meine Zahnärztin ist ein netter Mensch und deren KFO ist auch locker...auch wenn die etwas mehr kommunizieren müssten.

    Mein bisheriger Favorit (OP) ist eigentlich raus. Scheint doch sehr altmodisch. Außerdem habe ich mehrmals gesagt, dass ich das mit der OP eigentlich nicht will. Er hat ja halbherzige Alternativen angeboten aber eigentlich rückt er davon nicht ab. Und wenn dann die MBA fertig ist und der KFC dann "Bimax" sagt, ist es zu spät.

    Mein Bauchgefühl sagt irgendwie Schienentherapie+MBA. Ich trage momentan nachts und morgens (bis zum Mittagessen) meine Knirschschiene+Aqualizer. Damit fühle ich mich geschützt, es tut nichts weh und nur der Aqualizer zwackt etwas. OK...wenn ich das alles rausnehme merke ich, dass die Kaumuskulatur doch etwas verspannt ist. Zum einen ist man immer geneigt zuzubeißen (loser Aqualizer) und zum anderen halte ich den Unterkiefer nicht in der optimalen Position (ich merke gerade, dass ich meinen Kiefer beim Tippen wieder nach hinten ziehe und meine Muskulatur verspannt ist).
    Mit der Schiene (+MBA) wäre das wahrscheinlich angenehmer...allerdings ist die auch klobiger. Sprechen ist damit wahrscheinlich nicht so leicht...aber es wird schon gehen. Irgendwann kommt die Schiene dann raus und ich hätte nur noch die MBA...dann hoffentlich ohne Bite-Blocks. Und das ganze Konzept scheint mir sehr schlüssig und auf das Kiefergelenk konzentriert.
    Müsste meine Zahnärztin dann bitten mich doch zu behandeln. Hätten die mir mal genau erklärt, was sie genau vorhaben...

    Liebe Grüße,
    saege
     
  9. Flurin

    Flurin Active Member

    Ciao @saegezauberer

    Wie geht es dir?
    Bist du inzwischen zu einem Entschluss gekommen?
     
  10. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hi,

    die GKV hat gestern die kombinierte Behandlung genehmigt (hatte angerufen). Wenn ich die OP Lösung wollte, könnte es bald losgehen.

    Ich hatte nochmal den beiden Invisalign-KFOs auf den Zahn gefühlt und sie gefragt, wie sie das mit dem zurückliegenden Unterkiefer (Zwangsbiss) bzw. dem komprimierten Kiefergelenk lösen wollen.
    Die Antworten waren Precision Wings bei Invisalign und Bio Bite Corrector bei MBA. Auf der Invisalign-Seite steht, dass Precision Wings in meinem Alter normalerweise nicht genutzt werden (Knochenwachstumg abgeschlossen). Auch der Bio Bite Corrector wird in der Regel nicht bei Erwachsenen eingesetzt.
    Ich vermute mal, dass die Geräte/Features mittelfristig helfen, da sie den Unterkiefer in die richtige Position bewegen (muskulär) aber langfristig die Gefahr besteht, dass ohne Retentionsschienen die Beschwerden wieder kommen. Vielleicht bin ich da zu negativ...keine Ahnung.

    Meine Zahnärztin hat sich bisher nicht gemeldet. Hatte gestern auch noch mal angerufen...ohne Erfolg.

    Wenn ich mein Gesicht, meinen Kiefer und meine Zähne so anschaue, empfinde ich das alles nicht als besonders schlimm oder schief.
    Klar...es ist der Deckbiss und der seitliche Kreuzbiss da, die zu der Gelenkskomprimierung bzw. der Mittellinienverschiebung geführt oder zumindest beigetragen haben.
    Wenn man beides behebt, sollte mein Gebiss wieder ganz OK aussehen und funktionieren. Wichtig ist mir, dass das Kiefergelenk auf Dauer funktioniert und nicht mehr überlastet wird. Der Rest ist Kosmetik.

    Am meisten Sorgen macht mir die Kiefergelenkskomprimierung, die mir momentan am meisten zu schaffen macht. Durch das Botox schmerzen die Muskeln so gut wie nicht mehr und man merkt, wo die wirklichen Probleme liegen.
    Wenn ich eine Weile meinen UK nach vorne schiebe nehmen die Symptome ab (Knirschen, Knacken, Muskelanspannung).
    Selbst in der Ruheschwebe ist mein Kiefer zu weit hinten und ich merke Anspannung der Muskulatur, wenn ich ihn nach vorne bewege oder den Mund öffne. Ich weiß nicht, wie das ohne OP vernünftig gelöst werden soll.
    Kann man sich das anhand Elastics, Herbst, etc. das echt abgewöhnen bzw. sich umgewöhnen. Ich kann mir das schwer vorstellen. Wie sind da eure Erfahrungen?

    Habe auch noch ein paar Artikel etc. gelesen. Dort wird geschrieben, dass man - gerade mit CMD-Symptomen - vor der MBA und auch nochmal vor der OP eine Schienentherapie macht, um den Biss richtig einzustellen und auch die Symptome zu beseitigen.
    Davon wollen viele KFOs nichts wissen und wollen gleich mit MBA bzw. Schienen anfangen. Auch da weiß ich nicht, was ich davon halten soll.

    Mein KFO (OP) will davon nichts wissen bzw. blockt das Thema regelmäßig ab. Ich muss ihn nochmal darauf ansprechen.
    Ich mache mir Sorgen, dass bei der KFO (ca. 1,5 Jahre) vor der OP mein Kiefergelenk zu sehr leidet, wenn hier keine echte Entlastung erfolgt.
    Elastics könnten eventuell helfen den Unterkiefer vorne zu halten und die Aufbisse verhindern das (tiefe) zubeißen. Ist dem so?

    Das wäre noch ein Grund mehr für meine Zahnärztin und deren KFO. Die machen es halt auf die klassische und gründliche Art und ohne OP. Ob das am Ende besser ist...keine Ahnung...von der Logik her macht es aber Sinn erst den Biss einzustellen und diesen dann mit KFO dauerhaft zu "fixieren".

    Bin immer noch lost..werde mich jetzt aber zeitnah entscheiden müssen.

    LG,
    saege
     
  11. Flurin

    Flurin Active Member

    Hallo saege

    Ich weiss gar nicht wo ich beginnen soll? Es gibt so viele Punkte, zu denen ich dir schrieben möchte.


    Ich freue mich für dich, dass die Krankenkasse deine Behandlung genehmigt hat. Nun steht also einer Lösung deines Kiefer-/Zahn-Problems nichts mehr im Weg … ausser vielleicht du selbst?

    Dass dein Zwangsbiss mit einem Bio Bite Corrector und nicht nur mit "einfachen" Gummizügen korrigiert werden soll, unterstreicht einmal mehr, dass es keine Bagatelle ist. Um so mehr bin ich aufs neue erstaunt, dass dir immer noch Aligner empfohlen werden. Das klingt für mich irgendwie wenig seriös. Aber vielleicht schätze ich das auch total falsch ein? Ich bin nicht KFO.

    Auch die Genehmigung deiner Kranknkasse unterstreicht die Schwere deiner Fehlstellungen. Sonst würde das niemals bewilligt. Solche gröbere Fehlstellungen können möglicherweise tatsächlich auch mit Alignern und den vom entsprechenden KFO favorisierten Precision Wings korrigiert werden. "Es gibt viele Wege nach Rom." Aber für mich wäre allein die deutlich längere Behandlungsdauer die Aligner sicher benötigen werden, ein sehr starkes Argument für eine Behandlung mit einer viel effektiveren MBA. Man liest und hört leider viel zu oft von deutlich länger dauernden Alignerbehanldungen, als anfänglich prognostiziert wurde.

    Eine weitere wichtiger Punkt war für mich die hohe Flexibilität des Systems MBA:
    Falls sich die Zähne mitten in der Behandlung in einer Art und Weise bewegen, wie es nicht vorgesehen ist, kann der KFO bei einer MBA sehr einfach und flexibel dagegenwirken. Bei Alignern werden solche unvorhersehbaren Abweichungen, die nicht selten sind, extrem teuer und langwierig. Oft müssen alle bereits herstellen Schienen entsorgt durch neue ersetzt werden. Eine Mitarbeiterin von mir erlebte genau dies 2-mal wärmend ihrer Alignerbehandlung. Sie zahlte deshalb am Ende ca. 3-mal so viel wie voranschlagt. Und die Behandlung dauerte mehr als doppelt so lange wie prognostiziert. Abweichungen sind auch bei einer MBA nicht selten. Aber in der Regel weit weniger teuer und langwierig als bei Alignern.

    Der Bio Bite Corrector ist eine der vielen Variante des Herbst-Scharniers und dieses wird bei nicht wenigen Erwachsenen durchaus sehr erfolgreiche eingesetzt. Dazu gibt es auch hier in diesem Forum nicht wenige Erfahrungsberichte. Ein Herbst-Scharnier (oder eine Variante davon) sieht brutal und riesig aus. Trotzdem sagen alle die es trägen oder getragen hatten, dass es erstaunlich bequem und problemlos war/ist. Vor einem Bio Bite Corrector hätte ich an deiner Stelle deshalb keine Angst. Frage dazu @Chris001. Er Trägt eine Forsus-Feder, die ebenfalls eine sehr ähnliche Variante des Herbst-Scharniers ist.

    Wenn dein Kiefer mit dem Bio Bite Corrector oder den Precision Wings (oder auch mit Gummizügen) an eine neue Position gewöhnt wird, wird zuerst vor allem deine Muskulatur trainiert. Mit der Zeit regt dieses Muskeltraining ein Wachstum/Umformung der Kieferknochen an. Die grosse Frage ist, ob dieses angeregte Wachstum ausreicht, um deine Fehlstellung zu korrigieren? Bei Jugendlichen geht das alles viel einfacher und schneller. Bei Erwachsenen ist es scheinbar sehr schwierig eine sichere Prognose dazu zu erstellen. Jeder reagiert anders. Reicht der Bio Bite Corrector oder die Precision Wings nicht aus, werden dir auch die, welche jetzt von einer OP absehen, mach 2 oder 3 Jahren, zu einer OP raten. Mit einer OP wäre der Erlog hingegen ziemlich sicher. Der langwierige Versuch ohne eine OP könntest du in diesem Fall überspringen. Und die Kosten für diese Versucht hättest du auch eingespart.

    Vorschnell würde ich trotzdem keine OP machen lassen. Aber ab einem gewissen Grad einer Fehlstellung ist die OP der bessere und vor allem schnellere Weg. Du scheinst ein Grenzfall zu sein, sonst hättest du nicht extrem unterschiedliche Behandlungspläne bekommen. Das macht die Entscheidung nicht einfacher.

    Wenn deine Zahnärztin keine Zeit hat für dich, würde ich einen anderen Zahnarzt suchen.

    Die Beschwerdenfreiheit, Funktion und Zahngesundheit kommen vor der Ästhetik. Das war/ist auch bei mir so. Aus ästhetischen Gründen hätte ich wirklich keine Zahnspange gebraucht. Meine Zahngesundheit war deutlich stärker gefährdet, als ich immer gedacht habe. Deine Fehlstellungen sind viel massiver als die meinen und deshalb ist eine Behandlung sicher nötig.

    Das Botox ist bestimmt eine sehr gute Möglichkeit, um die akuten Symptome deiner CMD zu mildern. Das Botox hebt die Muskelverspannung auf, aber behebt nicht die Ursache.

    Mein KFO war sehr erstaunt darüber, dass ich noch keine CMD habe. Ich wäre der typische Kandidat dafür, meinte er. Wenn ich vor der Zahnspange zusammengebissen hatte, waren meine Kiefergelenke immer stark komprimiert. Wahrsch nur weil ich im Alltag selten ganz zusammenbeisse, bekamt ich keine CMD. Nun ist die Okklusion durch die Aufbisse, die ich derzeit tage, aufgehoben und ich beisse ganz entspannt zusammen. Kein Druck mehr auf dem Gelenk. So kleine Dinger wie Aufbisse können eine effektive Entlastung sein. Das hätte ich mir zuvor auch nie gedacht.

    Du scheinst sehr genau zu erkennen, was die Behandlung mit den sichersten Erfolgsaussichten ist. Was genau dich davon abhält, ist mir leider unklar?
    Ganz klar: Auch ohne OP kannst du vermutlich ans Ziel der Beschwerdenfreiheit gelangen. Die OP ist aber die Methode, mit den sichersten Erfolgsaussichten. Dafür aber auch die risikoreichste. Nervenschäden, Infekte, Schmerzen…

    Die Aligner sind vermutlich die Methode mit dem kleinsten Risiko, aber deshalb auch mit den geringsten Erfolgsaussichten. Die MBA hat ein minimal grösseres Risiko für die Zahngesundheit, aber eine deutlich bessere Erfolgsaussicht als die Aligner, weil sie viel flexibler ist. Aligner können einfach nicht alles, was eine MBA kann. Das ist eine Tatsache, die heute gerne unterschlagen wird.

    Deshalb wirst du das Risiko gegen die Erfolgsaussichten abwägen müssen. Oder so ähnlich.

    Nichts und auch gar nichts, spricht aus meiner Sicht für Aligner vor einer MBA. Alles, wirklich alles was, was Aligner können, kann eine MBA besser und schneller. Deshalb machen Aligner vor einer MBA einfach keinen Sinn. Einzig und alleine die Eitelkeit des Patienten könnten ein Argument dafür sein. Eine Schienentherapie vor der MBA ist nach meiner Meinung reine Geldmache und total Sinnbefreit. Wieso sollte man eine weniger effektive Methode vor der effektiven anwenden wollen? Unlogisch.

    Eine MBA ist die derzeit effektivste Methode um deinen "Biss richtig einzustellen". Wieso soll man dazu zusätzlich noch Aligner benötigen? In deinem Fall wird der Biss (Okklusion) erst nach einer OP respektive dem Bio Bite Corrector wirklich einstellt werden können. Wie soll das zuvor gemacht werden, wenn die Kiefer noch nicht gar nicht aufeinanderpassen? Wie soll das gehen? Es klingt deshalb nur logisch und kompetent, dass der KFO nichts davon wissen möchte.

    Vor der OP wird die Zahnstellung so weit bereinigt und eingestellt, dass der Chirurgen bei der OP genau sehen kann, wie er korrigieren muss. Erst nach dem Abheilen der OP-Narben und dem Verwachsen der Knochen, wird die Okklusion wirklich einstellst. Zuvor ist das nicht möglich. Das zuvor machen zu wollen, ist Unsinn.

    Ich bin nicht KFO und könnte deshalb total falsch liegen. Aber ich verstehe einfach Logik, die Mechanik und zähe 1+1 zusammen. Viele der KFO-Methoden und -Geräte sind gar nicht so schwierige zu verstehen. Trotzdem empfehle ich dir dies alles mit deinem KFO zu besprechen. Der weiss weit mehr als ich und Dr. Internet ist nicht immer ein guter Ratgeber.

    Fortsetzung folgt...
     
    Zuletzt bearbeitet: 13 Juli 2023
  12. Flurin

    Flurin Active Member

    Fortsetzung:

    Alle KFOs (ich meine die Fachzahnärzte für KFO) sind Spezialisten für CMD. KFOs weissen weit mehr darüber als die normalen Zahnärzte. Die Behandlung und Vermeidung von CMD ist integraler Teil ihrer Ausbildung. Deshalb wird sich auch der KFO der dich operieren möchte Gedanken darüber gemacht haben, wie er eine Überlastung deiner Kiefergelenke während der Behandlung vermeinten möchte. Frage ihn konkret danach, wenn dich dieser Punkt verunsichert.

    Genau die Überlastung deiner Kiefergelenke, wäre für mich ein weiterer Punkt, der deutlich für eine flexible MBA und gegen Scheinen spricht:
    Üben die im Voraus berechneten Precision Wings einen zu starken Druck auf die Kiefergelenke aus, können sie nicht einfach angepasst und neu eingestellt werden. Es müssten neue Schienen berechnet, bestellt, hergestellt und bezahlt werden. Alle nachfolgenden Schienen, die man normalweise am Anfang alle auf einmal erhält, stimmen danach auch nicht mehr und müssen ebenfalls ersetzt werden. Ganz anders bei einer MBA: Der Druck der MBA und eines Bio Bite Corrector neu einzustellen dauert max. 30min. Aufbisse anzupassen, dauert gar nur 10min. Die Kraft kann sehr genau dosiert werden. Die MBA und ihre Zusatzgeräte sind in diesem Punkten um Welten flexibler als alle Aligner. Bei einfachen 08/15-Fällen, wo diese Flexibilität nicht nötig ist, können Aligner sehr gute Deisten leisten. Keine Frage. Aber deine Fehlstellung ist weit weg von 08/15 und deshalb wäre mir persönlich deise Flexibilität einer MBA sehr wichtig. Damit erspart man sich viele Umwege und Unannehmlichkeiten.


    Ich hoffe ich konnte dir mit diesen Gedanken ein wenig helfen?

    Du hast nun alle Informationen, die du benötigst, um dich zu entscheiden. Noch mehr wird dir auch nicht viel helfen. Es gibt meistens mehrere mögliche Wege zum Ziel. Letztlich ist es dein Entscheid und ich habe dir nun schon mehrfach geschrieben, wie ich darüber denke. Mehr kann ich leider nicht mehr helfen.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du dich zu einem Entscheid durchringen kannst. Dieser Entscheid kann dir niemand abnehmen. Schon gar nicht dieses Forum hier.

    Ich würde mich sehr freuen hier zu lesen, wie du dich entscheidest und wie es weiter geht. Bis dorthin wünsche ich dir alles Gute!


    Grüsse aus den nassen Bergen

    Flurin
     
    saegezauberer gefällt dies.
  13. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hallo Flurin,

    Vielen, vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme.

    Ich gebe Dir in nahezu allen Punkten Recht, habe aber folgende Anmerkungen:
    • Meine Arthrose ist schon recht weit fortgeschritten (Stufe 4) und ich habe Angst, dass diese ohne etwaige Gegenmaßnahmen während der KFO-Behandlung noch schlimmer wird.
    • Die Arthrose bzw. die CMD-Symptome waren für mich auch der Aufhänger für die Schienentherapie. So wie ich das verstanden habe, stellt die Schiene den Biss ein bzw. wirkt der Fehlstellung entgegen...man muss sie natürlich regelmäßig tragen. Es könnte schon sein, dass das bei mir etwas komisch aussehen würde, da der Unterkiefer nach vorne geschoben werden muss. Wäre mir aber egal, solange mein Kiefergelenk davon profitiert. Der KFO meiner Zahnärztin würde die Schiene anfangs mit der MBA verheiraten und so einen schonenden Übergang ermöglichen (hatte ich schon mal geschrieben).
    • Mein KFO macht sich diesbezüglich scheinbar nicht viele Gedanken. Vor einiger Zeit sagte er (bezüglich Arthrose - MRT-Befund): Das wird jetzt auch nicht mehr viel schlimmer. Es ist aber schlimmer geworden. Vor allem die linke Seite hat sich subjektiv sehr verschlechtert und dort knackt und knirscht es jetzt auch. Ich tippe mal auf den Diskus. Nachdem ich ihm berichtet habe, dass das Vorschieben des Unterkiefers hilft, hat er plötzlich vorgeschlagen mir vor der Spange ein (herausnehmbares) Herbst-Scharnier zu verpassen. Das macht für mich wenig Sinn. Da macht ein Bio Bite Corrector für mich mehr Sinn, da man diesen in die MBA integrieren kann. Das muss ich ihm mal vorschlagen.
    Zusammengefasst befürchte ich einfach, dass mein KFO meine CMD bzw. Arthrose zu wenig berücksichtigt und diese während der Behandlung eventuell noch schlimmer wird.

    Habe gerade versucht die Gutachterin der GKV für meinen Fall zu erreichen um sie etwas auszuquetschen. Sie gibt keine Auskünfte und ich soll mich an meinen behandelnden Arzt wenden. Na toll. Passt zu den schlechten google-Bewertungen :)

    Viele Grüße aus dem trockenen Unterfranken,
    saege
     
    Zuletzt bearbeitet: 13 Juli 2023
    Flurin gefällt dies.
  14. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hallo zusammen,

    es gibt Neuigkeiten.

    Ich habe mir gestern den Befund des KFC von der GKV zulassen kommen. Sehr interessant, was da so drin steht und was ich angeblich so alles habe.

    Meine Zahnärztin hat sich heute gemeldet und würde mir eine Schiene machen (lassen). Ich habe noch etwas mit ihr geredet und sie meinte (so wie viele andere Ärzte auch), dass mein Fall nicht so gelagert ist, dass es einer OP bedarf. Ja, ich weiß, sie ist ZA und keine KFO. Sie hat eine Patientin, bei der eine UK-Vorverlagerung durchgeführt wurde, deren Biss wesentlich schlimmer ist als meiner. Dann hätte ich auch einen guten KFO, der sich meinen Fall ohne OP und mit MBA zutraut und eine gute Zahnärztin in der Nähe. Dass die Konstellation zwischen ZA und KFO etwas fragwürdig ist, ignoriere ich jetzt mal.

    Ich war heute auch bei der Invisalign-KFO. Hatte lange überlegt ob ich da hin gehe, da mich das ein paar Euro gekostet hat. Sie würde es mit Invisalign machen. Sie schrieb mal, dass Sie Precision Wings einsetzen würde. Sie hat mir Aufsätze/Rampen auf die hinteren Zähen gemacht, das gescannt und würde damit die (ersten) Schienen herstellen. Dadurch würde das Kiefergelenk direkt entlastet werden. Sie schickt mir die Tage einen Behandlungsplan und wird mir den Verhandlungsverlauf bei einem weiteren Termin erläutern.

    So, jetzt habe ich drei Möglichkeiten und muss mich bald entscheiden.

    Am "sympathischsten" ist mir irgendwie immer noch die ZA/KFO-Lösung, da beides gute Leute auf ihrem Gebiet sind und der KFO es ohne OP mit MBA machen würde. Der einzige Nachteil ist, dass ich einige Wochen länger brauche, da erst die Schienentherapie vor der KFO kommt und das alles etwas teurer ist.
    Die Invisalign-KFO ist sehr kompetent aber ich weiß nicht, ob ich ihr zutraue, dass sie mit den Schienen den Biss heben kann. Da habe ich meine Zweifel. Ich weiß...viele von euch auch.
    Wie gesagt mag ich meinen OP-KFO aber er hat sich die letzten Monate nicht um mein Kiefergelenk geschert, würde die Aufsätze vorne hinmachen (nicht gut bei CMD/Bruxismus) und dann natürlich noch die OP.

    LG und ein schönes Wochenende euch allen,
    saege
     
  15. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hi,

    kleines Update:
    War heute beim Scan meines KFO (der mit OP) und nächste Woche Mittwoch kommt die Schneekette in die Fresse ;)

    Die ältere Dame, die den Scan machte hat interessante Andeutungen gemacht.
    Als ich ihr sagte, dass ich operiert werden soll, meinte sie, dass ich erst mal abwarten sollte. Ich habe das so interpretiert, dass der KFO keine falschen Hoffnungen machen will und erstmal auf einer OP "besteht", die dann eventuell bzw. hoffentlich doch nicht nötig ist. Na ja...die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich bin ja schon froh, wenn es nur eine UK-OP wird.

    Ich habe ein ganz komischen Gefühl im Bauch bezüglich meiner Entscheidung und weiß immer noch nicht so recht, ob es das richtige ist.
    Das liegt vor allem an der Invisalign-KFO, die einen sehr kompetenten und sicheren Eindruck bei mir hinterlassen hat.
    Aber ich bin mir inzwischen recht sicher, dass ich kein Invisalign will, da es einfach zu unpraktisch ist und ich nicht zu eitel bin mit einer festen Zahnspange herumzulaufen.
    Diese verdammte OK-OP spukt mir halt immer noch im Kopf herum.

    Ach ja, ich war letzte Woche noch bei einer weiteren KFO in der Nähe. Sie hat einen sehr vernünftigen und aufgeräumten Eindruck gemacht. Sie ist noch recht jung und hat im Prinzip das gleiche Konzept vorgeschlagen wie mein KFO:
    Keine Schienentherapie oder Herbst-Scharnier vorweg. Sie meinte das bringt nicht viel. Direkt mit MBA anfangen. Das Kiefergelenk hält das durch. Sie macht selbst auch Invisalign, würde bei meinem Fall aber nicht dazu raten.
    Sie sagte, dass ich so viele Baustellen habe mit den Zahnfehlstellungen und Kieferfehlstellungen, dass es einer OP bedarf um das alles zu beheben.
    Das hat mich bezüglich meines KFO und seinen OP-Plänen etwas beruhigt.
    Ich war auch im direkten Austausch mit jemand von euch. Auch der KFO dieser Person meinte, dass ich ein OP-Fall sei (er hat Befunde, Bilder und Röntgenbilder bekommen).

    Wünscht mir Glück und vor allem dass ich bezüglich meiner Entscheidung standhaft bleibe ;)

    LG,
    saege
     
    RM2017 und Flurin gefällt dies.
  16. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Das ist Dein wichtigstes Update:).

    Zwei weitere KFO - Meinungen haben Dir die Notwendigkeit einer OP bestätigt.
    Wenn aus der gefürchteten Bimax "nur" eine UK - Vorlagerung wird, wirst Du das dankend annehmen.

    Zwei Foristen - @Heino und @WS1 - haben hier von ihren OP-Erfahrungen berichtet,
    beide mussten vorab noch eine chirurgisch unterstützte GNE erdulden.
    Sie werden Dir sicher beratend zur Seite stehen.

    Wichtig ist, dass es losgeht, Deinen Kiefergelenken zuliebe.
    Ich denke, dieses Tempo, das Du letztendlich vorgelegt hast,
    findet sich kein zweites Mal.
    Heute der Scan und 10 Tage später wirst Du zum "silversmile" (?),
    die ganze schöne Diskussion über Keramik oder Metall fällt also aus;)?


    Wir wünschen Dir viel mehr als Glück:
    Einen guten KFO, einen supererfahrenen KFC, .....
    vorab aber eine so problemlose Gewöhnung an die Spange, wie sie @Flurin beschrieb.

    Liebe Grüße
    RM
     
    saegezauberer gefällt dies.
  17. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hi,

    Ja...ging schnell. Der KFO wollte mir zunächst ein Herbstscharnier machen lassen, um die Gelenke etwas zu entlasten. Das hätte aber über einen Monat gedauert, da Ferienzeit ist und das Labor das nicht schneller hinbekommt.
    Auch er meinte das dauere zu lange und wir waren uns einig direkt mit MBA anzufangen.
    Das war heute morgen!!!

    Und ja, es wird Metall...das hat mir auch der KFO geraten.

    LG,
    saege
     
    RM2017 gefällt dies.
  18. Flurin

    Flurin Active Member

    Ciao @saegezauberer

    Ich gratuliere dir wirklich zu deinem Entscheid!

    Du bist einen sehr weiter Weg gegangen, bis hierher und hat alle Möglichkeiten abgeklärt. Gute Abklärungen sind wichtig, aber irgendwann muss man sich einfach entscheiden. Und manchmal weiss man auch dann nicht, ob es richtig war. Aber nichts tun ich auch keine Lösung.

    Ich denke du hast einen guten, die richtige Entscheid getroffen. Eine OP und selbst eine Zahnspange sind keine Dinge die man, als normaler Mensch will ertragen müsste. Aber wenn so viele Baustellen bestehen, ist es die beste Lösung und man muss da einfach durch. Auch die OP. Das wird für kurze Zeit unangenehm werden, aber am Ende wird es hoffentlich für viele Jahre, viele Schmerzen und andere Probleme vermeiden. Behalte das Ziel immer vor Augen! In meinem Fall ist derzeit alles viel einfacher und weniger unangenehmem als vorher erwartet. Ich wünsche dir wirklich, dass du dieselbe Erfahrung machen darfst!

    Ich selbst bin sehr froh darüber, bin ich es angegangen, bevor bei mir die wirklich grossen Probleme auftreten. Bei mir wurden sehr gefährliche Baustellen entdeckt, von denen ich nichts wusste. Ich bin deshalb sehr dankbar kann ich es jetzt korrigieren lassen und nicht erst dann, wenn mir erste Zähe ausfallen. Oder dann, wenn ich wirklich eine CMD entwickelt hätte. Auch bei dir würde es nicht besser werden, über die Jahre, ohne eine Behandlung

    Du und ein KFO legen ja ein ganz schönes Tempo vor. Bei meinem KFO lag zwischen den Terminen immer ca.ein Monat. Aber ich denke es ist gut schnell voran zu machen, wenn man sich entscheiden hat. Meine Gedanken spielten während zu langen warten auf den Behandlungsstart wirklich auch manchmal verrückt. An diesem Punkt kann ich nur einmal mehr raten: Behalte das Ziel immer vor Augen!

    Es bleibt mir vorderhand nur noch, dir eine gute Bespangung zu wünschen und ich freuen mich schon jetzt auf weitere Updates.
    Falls du Fragen zum parteiischen Leben mit der MBA hast, kannst du mich gerne direkt kontaktieren.

    Grüsse aus den Alpen!
    Flurin
     
    saegezauberer und RM2017 gefällt dies.
  19. Flurin

    Flurin Active Member

    PS:
    Irgendwie ist dieser Thrend nun am falschen Ort, denn es wird keine '"Lose" Zahnspange' werden. ;)
    Vielleicht eröffnest du auch ein Tagebuch?
     
    saegezauberer gefällt dies.
  20. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Der Moderator kann den ganzen Thread zu den Tagebüchern verschieben,
    das wäre fein;).

    Das finde ich so nett geschrieben:).

    Mögen alle unsere guten Wünsche für @saegezauberer in Erfüllung gehen!

    LG RM
     
    saegezauberer gefällt dies.

Die Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden