Was bringen die Zusatzleistungen?

Discussion in 'Allgemeines Forum' started by WasNun, Jan 22, 2008.

  1. WasNun

    WasNun New Member

    Unserem Sohn (10 Jahre) hat der Kiefernorthopäde nach Untersuchung (Überbiss) nicht nur den sofortigen Behandlungsbeginn mit fester Spange empfohlen, sondern auch gleich eine Reihe von Zusatzleistungen, die über den Kassenleistungsumfang hinausgehen und sich auf eine stattliche Summe addieren.
    Uns interessieren Erfahrungen aus dem Forum, wer diese Zusatzleistungen beurteilen kann, ob es sich lohnt oder ob die normalen Kassenleistungen nicht auch gute Ergebnisse bringen.
    Es handelt sich bei den angebotenen Zusatzleistungen um
    - Minibrackets "mit individuellen Torquewerten"
    - Glasfiberbrackets
    - Superelastischer Bogen
    - Gnathologischer Schienenpositioner
    Naja, einige für uns neue sehr spezielle Fachbegriffe sind dabei.
    Wer kennt das eine oder andere?
     
  2. Tini

    Tini Member

    Also die Minibrackets sollen vermutlich mit den Glasfiberbrackets kombiniert werden. Der Vorteil bei diesen Minibrackets ist eben, dass sie kleiner sind und somit auch an verdrehten Zähnen angebracht werden können. ansonsten würde es vermutlich länger dauern und es wäre umständlicher den Zahn zu drehen (Torque heißt soviel viel Rotation).
    Die Glasfiberbrackets sind nur von optischer Qualität wichtig. Also wenn sich dein Sohn mit seinen 10 Jahren schon zu fein ist für sichtbare Brackets, dann ist das eine Alternative.
    Der Vorteil der superelatischen Bogen ist eigentlich nicht so wichtig:

    Hochmoderne thermo- bzw. superelastischen Bögen sind eine Weiterentwicklung der NiTi-Bögen. Es handelt sich hierbei um ein Material, welches thermisch umprogrammiert werden kann. Die Drähte üben eine vorgegebene immer gleiche Kraft auf die Zähne aus und bewegen diese äußerst sachte. Durch Kälte (z.B. durch kalte Getränke, Eis etc.) kann die Kraftabgabe der Bögen vom Patienten selbst reduziert werden, wodurch die eventuell unangenehme Empfindungen bei der Zahnbewegung reduziert werden können.

    Denn Schmerzen hat man so oder so. Wenn der Preis dafür allerdings nicht ZU hoch ist, dann wär es zwar nicht schlecht, aber notwendig ist es nicht.

    Der Positionierer soll dazu dienen, dass sich die Kiefer am Ende der Behandlung mit der festsitzenden Zahnspange richtig aufeinander einstellen. Das ist eine lose Gerätschaft:
    <a href="http://www.tanos.co.uk/braces/bkb/images/positioner.jpg" target="_blank" rel="nofollow"> <img src="http://www.tanos.co.uk/braces/bkb/images/positioner.jpg" alt="http://www.tanos.co.uk/braces/bkb/images/positioner.jpgPositionierer" title="http://www.tanos.co.uk/braces/bkb/images/positioner.jpgPositionierer" style="width:150px" /></a>

    Also ganz Allgemein gesehen, ist keine der Zusatzleistungen notwendig. Aber die Minibrackets sind durchaus sinnvoll, wenn die Zähne deines Sohnes sehr verschachtelt stehen. Fiberglasbrackets für einen 10-jährigen? Finde ich persönlich nicht unbedingt wichtig.
    Die besonderen Bogen sind nicht unbedingt notwendig, weil die Schmerzen so oder so nicht ausgeschaltet werden können.
    Ob der Positionierer wirklich notwendig ist, kann ich nicht beurteilen. An sich sollen dadurch die Kiefer gesund aufeinander beißen können.

    Also ich würde einfach nochmal zu einem zweiten Kieferorthopäden gehen, da sich das für mich sehr geldgierig anhört.
     
  3. WasNun

    WasNun New Member

    @Tini,
    vielen Dank für die umfassende und schnelle Antwort.
    Der Positioner ist übrigens anstelle der Kassenleistung "Hawley Retainer" angeboten. Leistet der grundsätzlich dasselbe? Der Kieferorthopäde meinte, der Positioner wäre schneller.
     
  4. Tini

    Tini Member

    Dazu kann ich leider nichts sagen. aber der Hawley Retainer ist denke ich mal wesentlich angenehmer zu tragen; der Mund ist ja damit nicht so "voll".
    Und da es sich bei dem Gerät sowieso um ein herausnehmbares handelt, ist die Dauer doch sowieso nicht so wichtig.

    Ist das der einzige Retainer, den dein Sohn kriegen soll? Eine wirklich nützliche private Investition ist meiner Meinung nach der sog. "Lingual Retainer":
    <a href="http://www.parkaveortho.com/images/2212.jpg" target="_blank" rel="nofollow"> <img src="http://www.parkaveortho.com/images/2212.jpg" alt="Lingual Retainer" title="Lingual Retainer" style="width:150px" /></a>

    Dabei wird ein dünner Bogen an der Innenseite der Frontzähne angeklebt, der verhindert, dass die Zähne in ihre Ausgangsposition zurückwandern. Da ist wirklich ziemlich sicher, dass das Ergebnis sich nicht wieder ins negative verändert - gerade weil dein Sohn noch sehr jung ist und die Kieferknochen noch relativ weich sind und die Zähen da zum Verschieben neigen.

    Meine Empfehlung ist wirklich noch einen anderen Kieferorthopäden aufzusuchen. Vielleicht bietet der dir noch bessere Möglichkeiten.
    Ich war bei 5 verschiedenen Kieferorthopäden und alle 5 haben mir verschiedene Dinge angeboten. Und für die beste Möglichkeit habe ich mich dann entschieden.
     

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