Trotz Retentionsmaßnahmen bewegen sich die Zähne! Was tun?

Dieses Thema im Forum "Retention" wurde erstellt von roterschatten, 6 Oktober 2013.

  1. roterschatten

    roterschatten New Member

    Liebe Leidensgenossen,

    ich bin noch ganz neu im Forum und freue mich dieses Forum gefunden zu haben. Danke für Eure Erfahrungen und Beiträge, die haben mir schon sehr weiter geholfen!

    Ich möchte kurz mein aktuelles Problem schildern und möchte gerne wissen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder sogar neue Ansätze hierzu kennt?

    Ich habe als Jugendliche nie eine Zahnspange getragen und hatte immer perfekte Zähne. In unserer Familie und Verwandtschaft hat auch niemand Schwierigkeiten mit Eng- oder Schiefständen der Zähne. Als ich ungefähr 26 Jahre alt war, begannen sich die vorderen Schneidezähne im UK langsam zu verengen und nach vorne zu verschieben. Am Anfang sah man es noch nicht besonders. Ich bin damals schon zum KFO und habe versucht mit einer losen Platte die Verschiebung aufzuhalten. Erfolglos.

    Danach habe ich von den festen Lingualretainern gehört. Ich habe mir einen einsetzen lassen, aber trotzdem haben sich die Zähne langsam weiter verschoben, obwohl es ein Retainer war, der richtig verklebt wurde. Leider ist der Retainer nach gewisser Zeit gebrochen. Es wurde wieder ein neuer eingesetzt, der sogar so stark mit Kunststoff überzogen war, dass sich nichts mehr hätte bewegen dürfen, aber selbst das hat nicht ausgereicht!

    Ich habe daraufhin den KFO gewechselt und bin an sich sehr zufrieden mit meinem Neuen. Nach reiflicher Überlegung habe ich mir jetzt Brackets einsetzen lassen im UK, um den Engstand zu beheben, die Behandlung dauert noch ca. 6 Monate.

    Der UK war nicht das einzige Problem. Im OK begannen sich die Zähne mit ca. 28 Jahren nach vorne zu schieben. Dieses Mal wollte ich schlauer sein und liess mir bei dem alten KFO sofort ein festes Retainment einsetzen, das leider sehr oft zerbrochen ist. Bisher ist die Verschiebung oben minimal. Ich bin jetzt 30 Jahre alt und habe mir im Januar 2013 bei dem neuen KFO wieder ein Retainment im OK einsetzen lassen, das qualitativ besser ist als bei der alten KFO. Es hält und macht keine Schwierigkeiten. Zusätzlich habe ich mir sogar eine Tiefziehschiene für nachts anfertigen lassen, die ich über dem Retainment trage. Trotz zweier Retentionsmaßnahmen bewegen sich die vorderen Schneidezähne aber leicht weiter nach vorne. Normalerweise ist das unmöglich laut Aussage KFO! Habt Ihr ähnliches erlebt? Hat jemand dazu Erfahrungen?

    Für mich stellt sich einfach die Frage, was ich machen soll? Wenn trotz zweier Retentionsmaßnahmen gleichzeitig sich die Zähne weiter bewegen, wie stark ist dann erst die Zahnbewegung?! Ich habe keine Schmerzen, ich knirsche auch nicht. Meine Zähne sind bis auf die beiden hintersten Backenzähne im UK komplett erhalten. Ich möchte nicht mein Leben lang immer wieder Spangen tragen müssen, das kann doch keine Lösung sein.

    Dass sich die Zähne ein Leben lang bewegen weiß ich ja, aber dass es so stark ist, muss doch andere Ursachen haben? Ich hatte schon überlegt, ob ich zum Ostheopaten gehe soll oder ob es auch an psychischem Stress liegen kann. Man sagt ja, dass Zähne manchmal wandern und auch wieder zum Stillstand kommen können. Warum, wissen die KFOs aber auch nicht.

    Ich danke Euch für das Lesen und freue mich über Eure Antworten!

    LG Roterschatten
     
  2. Bella01

    Bella01 Member

    Puh... Das ist ja echt ´n Ding. Leider( Oder für mich zum Glück) kenne ich niemanden mit solchen Erfahrungen. Ich hoffe für dich, dass sich deine Zähne bald wieder beruhigen.
    Bella
     
  3. alberta

    alberta Active Member

    Hm, da kenn ich auch niemanden, den das so betrifft....
     
  4. DonQ

    DonQ New Member

    Hi,
    Bei mir hat der Zahnarzt festgestellt, dass aufgrund meiner Weisheitszähne alle Zähne nach vorne verschieben und es bald mal Probleme geben könnte.
    Da für mich das Ziehen keine Alternative dargestellt hat und im Kiefer eigentlich genug Platz vorhanden ist, hat der Zahnarzt in Zusammenarbeit mit dem KFO (seine Frau) mir zwei lose Retainer (Platten) für den OK und UK angefertigt. Inzwischen trage ich die Platten schon einige Zeit. Gemäss KFO hat sich seither sichtbar nichts mehr verschoben. Allerdings ist sie der Meinung, dass ich das Leben lang solche Platten tragen muss.
    Mich störts nicht wirklich. Ich trage die Platten Abends und Nachts und bei Möglichkeit an den Wochenenden am Vormittag.
     
  5. alberta

    alberta Active Member

    Wow, DonQ, das ist aber echt krass von Dir ... bni ja grad mit meiner Behandlung fertig und trag den Positioner nachts und ... wenn ich echt mal dran denke und Lust habe, dann auch mal ne Stunde vormittags, wenn ich ausnahmsweise von daheim arbeite oder manchmal (selten) auf dem Weg zur Arbeit im Auto. Seufz. Muss wohl mal an meiner motivation arbeiten.
     
  6. DonQ

    DonQ New Member

    Und wenn es hilft dann solls mir recht sein. Ich bin als Jugendlicher um die Zahnspange rumgekommen. Besser als Zähne ziehen.
    Naja. Mich stören die Platten nicht eigentlich sind sie nach der Eingewöhnung ganz angenehm zu tragen. Du bist mit deinem Positioner nicht ganz so gut dran. Ich kann mit den Platten sprechen und trinken ohne Probleme. Ich bewundere dich, dass du überhaupt einen Positioner akzeptiert hast. ;)
     
  7. alberta

    alberta Active Member

    Na, ich muss den Positioner ja nur nachts tragen und außerdem geht es bei mir auch sehr um die Kieferstellungs, das geht glaub mit loser Spange einfach nicht. Da braucht es einen Einteiler ;)
     
  8. Bella01

    Bella01 Member

    Das ist trotzdem eine gewisse Motivation!!!
     
  9. roterschatten

    roterschatten New Member

    Vielen lieben Dank für Eure Erfahrungen und Tipps!

    Inzwischen bin ich in der Recherche etwas weiter, weshalb sich Zähne trotz Retentionsmaßnahmen bewegen können. Und möchte das hier für alle aufschreiben, die vielleicht von ähnlichen Problemen betroffen sind. Ursache für plötzlich stark auftretende Zahnverschiebungen können auch Kieferfunktionsstörungen sein, Craniomandibuläre Dysfunktion. Hier betrachtet der Spezialist auch die Haltung und Stellung der Kiefer zueinander. Oft haben Menschen, die an cmd leiden auch Rückenschmerzen oder Kiefergelenkschmerzen. Ich werde demnächst bei einem hierauf spezialisierten Zahnarzt einen Termin machen und Euch dann berichten.

    LG Roter Schatten
     
  10. alberta

    alberta Active Member

    Hm... meine hat auch so mit solch komischen Messgeräten an meiner Kieferstellung rumgemessen, sah eher aus wie was von Fischer-Technik oder so, aber hey, ja, ich habe mein Kopfweh auch durch die Spange in den Griff bekommen. *klopfaufholz* das es so bleibt und nicht nun sich wieder entwickelt. Beim heutigen Besuch jedenfalls war er begeistert, wie die Verzahnung ist. Da er die Verzahnung so super findet, werde ich auch keine Onlays machen (siehe in meinem fred)

    Habe mich zwar nicht sehr detailliert damit befasst aber immerhin oberflächlich im Rahmen meiner eigenen Behandlung und denke schon, daß da mehr im Körper passiert, als man das so allgemein annimmt - Kieferfunktionsstörung
     
  11. roterschatten

    roterschatten New Member

    Hallo Ihr Lieben,


    es ist lange her, dass ich geschrieben habe, aber mein Job hat mich sprichwörtlich verschlungen, so dass ich keine Zeit mehr hatte auch hier zu schreiben. Inzwischen hat sich allerdings einiges getan und ich möchte Euch berichten, damit andere auch von diesen Erfahrungen profitieren können.


    Inzwischen habe ich meine kieferorthopädische Behandlung im Unterkiefer abgeschlossen (April 2014). Es sieht jetzt wieder alles schön gerade aus. Allerdings war sich meine Zahnärztin im Gegensatz zu meinem KFO nicht sicher, ob alles noch vom Biss her gut passt. Ich kann wirklich jedem nur empfehlen, der eine kieferorthopädische Behandlung durchführen lässt auch zu jemandem zu gehen, der sich auch die Gebißstellung anguckt. Wenn die Verzahnung nämlich nicht gut ist, hat man sonst später eventuell wieder Probleme. Mein Problem bestand ja darin, dass sich meine Zähne trotz geklebten Retainern und Tiefziehschienen verschieben. Inzwischen war ich auch bei einem Zahnarzt, der auf CMD spezialisiert ist.


    Dieser Besuch war zum Informationsgewinn sehr hilfreich. Ich habe aber keine eindeutige CMD-Diagnose bekommen, es ist mehr eine Möglichkeit. Allerdings war es hilfreich zu erfahren, dass sich Zähne trotz Retentionsmaßnahmen bewegen können. Das ist nicht gar nicht so ungewöhnlich. Tatsächlich ist es wohl so, dass mein Unterkiefer nicht optimal zum Schädel ausgerichtet ist. Die Behandlung hierfür würde aber 1700,- Euro kosten (Eigenanteil). Man würde eine lose Spange bekommen, die man 3 Monate lang fast 24 Stunden am Tag tragen muss. Hierzu gibt es auch physiotherapeutische Maßnahmen. Dadurch verändert sich der Biss. Wenn dann alles ausgerichtet ist, sieht man dann wie die Zähne passend zum Biss ausgerichtet werden müssen, also eventuell noch einmal eine kieferorthopädische Behandlung.


    Für Menschen, die an typischen CMD-Symptomen leiden, ist so ein Spezialist sicher Gold wert. Man muss aber auch gut abwägen. Ich habe außer der Tatsache, dass sich meine Zähne stark bewegen, keine typischen Symptome. Bei einem CMD-Spiezialisten ist die Zahnstellung auch von sekundärer Bedeutung. Ihm ist es wichtiger, dass der Kiefer, die Haltung etc. stimmen. Momentan kann ich mir eine solche zeitaufwendige und teure Behandlung auch nicht leisten. Außerdem ist auch nicht gesagt, dass die Zähne sich anschließend nicht mehr verschieben. Ein Besuch beim CMD-Arzt ist daher sicherlich sehr hilfreich, aber man sollte trotzdem überlegen, ob eine Behandlung wirklich notwendig ist und sich auch eine zweite Meinung einholen. Da bei mir kein ganz eindeutiger Befund vorliegt, werde ich erst einmal weiter abwarten.


    Ansonsten möchte ich Euch aber noch andere Erkenntnisse mitteilen, die ich bei einer Ostheopatin gewonnen habe und kann wirklich nur jedem empfehlen sich dort auch beraten zu lassen bei Problemen.


    Die Osteopathin macht sich ein sehr ganzheitliches Bild. Sie hat z.B. bei mir festgestellt, dass ich eine unglaubliche Anspannung im Kopf-, Kiefer- und Schulterbereich habe. Für sie war es ganz selbstverständlich, dass sich der Körper einen Weg sucht, um diese Anspannung abzuarbeiten und dass sich das durchaus auf die Zahnstellung auswirken kann. Mit anderen Worten: Zahnfehlstellungen können durch Stress bedingt sein. Ich glaube, dass dieser Zusammenhang den wenigstens Ärzten bewusst ist.


    Für mich habe ich daraus gelernt, dass die Zähne und die damit verbundenen Fehlstellungen oft multifaktoriell bedingt sind und dass man selber gut überlegen muss, was es auch für Ursachen geben könnte. Für mich hat sich die Hypothese mit dem Stress bestätigt, weshalb ich zurzeit an der Reduktion desselbigen arbeite.


    Herzliche Grüße


    Roter Schatten
     
  12. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Eigentlich sollte der Zusammenhang inzwischen auch bei Zahnärzten angekommen sein. Zumindest bei den Jungen. Dass Knirschen oft eine Folge von Stress ist, ist wohl inzwischen selbst dem Laien bekannt. Dass sich durch Knirschen auch die Zähne verschieben können, sollte auch der Zahnarzt wissen. Ich bin überrascht, wie wenig scheinbar in einigen Praxen ankommt.

    Danke für Deinen Bericht.
     

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