Lingualzahnspange oder Aligner?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines Forum" wurde erstellt von nschrew, 28 Januar 2024.

  1. nschrew

    nschrew New Member

    Hallo an alle,

    Ich habe mich die letzten Tage über die Möglichkeiten einer Zahn- bzw. Kieferkorrektur beschäftigt und hätte dazu eine Frage bezüglich realistischer Ergebnisse.

    Vielleicht kurz zu meiner Ausgangssituation:
    Ich bin 32 Jahre alt und habe eine deutliche Zahn/Kieferfehlstellung.
    Ich bin selbstverständlich kein Fachmann allerdings ist es sehr deutlich, dass mein Kiefer sehr schmal ist (oben und unten) bzw. so schmal, dass ich Abdrücke auf der seitlichen Zunge meiner Zähne habe, weil diese keinen Platz hat.
    Zusätzlich ist ein vorderer Zahn stark schief nach hinten gewachsen (deutliche Fehlstellung)
    In meiner Kindheit hätte ich eine Zahnspange kriegen sollen bzw. habe diese in loser Form auch bekommen, allerdings durch jugendliche Dummheit kaum getragen.

    Wie erwähnt habe ich mich die letzten Tage mit verschiedensten Möglichkeiten zur Korrektur auseinandergesetzt. Darunter die Lingualzahnspange (nur die lingual-Variante würde in Frage kommen) sowie Aligner.
    Selbstverständlich werde ich noch zu einem Kieferorthopäden gehen und mich dort beraten lassen, allerdings möchte ich auch noch weitere unabhängige Meinungen einholen.
    Da die Kosten für beide Varianten nicht von der Krankenkasse übernommen werden, möchte ich jetzt nicht unbedingt direkt der ersten Meinung eines Kieferorthopäden Glauben schenken, der an mir Geld verdienen möchte.

    Welche Erfolge kann ich realistisch gesehen mit Aligner im Vergleich zu einer festen Lingualspange erzielen?
    Auch wenn ich bereits viele positive Berichte auf Youtube usw. gesehen habe, stell sich mir doch immer wieder die Frage, worin der grundlegende Unterschied besteht und welche Variante für mich bzw. meine (Meiner Einschätzung nach) starke Zahnfehlstellung besser ist.

    Da die Aligner Behandlung auch nicht gerade preiswert ist, selbstverständlich kein Vergleich zu den Kosten einer Linugal-Spange, möchte ich hier im Vorfeld abwiegen ob sich ein Versuch dahingehend überhaupt lohnt oder ob ich dies überspringen soll und direkt zur Lingual-Spange gehen soll.
    Ich kann mir einfach nur sehr schwer vorstellen, dass die Ergebnisse durch solch eine „lose“ Apparatur mit einer festen Zahnspange zu vergleichen sind.

    Ich würde mich über eure Einschätzung und vielleicht sogar Erfahrungsberichte sehr freuen.

    Gruß

    Nico
     
  2. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo Nico,

    zunächst kann man das ohne eine Diagnose eines KFO nicht wirklich beantworten. Generell ist mit Alignern viel aber nicht alles möglich. Je nach Grad der Fehlstellung kann es sein, dass die Korrektur damit nicht möglich ist. Wenn sie in Frage kommen, dann sind die Ergebnisse völlig identisch. Die Lingualspange kann da mehr, wird aber kaum noch angeboten. Die Kosten für beide System sind aber sehr ähnlich. Gibt es einen Grund, warum einen aussenliegende feste Spange nicht in Frage kommt? Mit ihr ist eine Korrektur meist am einfachsten möglich und sie schränkt Deinen Tagesablauf am wenigsten ein.

    Zur Lingualspange kann ich aus eigener Erfahrung nicht viel sagen, da ich sie nicht hatte. Ich kenne sie aber aus dem Verwandtenkreis.

    Lingualspange:
    + weitgehend unsichtbar
    - beeinträchtigt die Sprache
    - aufwändige Sitzungen/Einstellungen
    - stark erschwerte Mundhygiene

    Aligned (Invisalign) (trage ich aktuell):
    + weitgehend unsichtbar bei Abständen größer 1m
    + gut planbare Ergebnisse
    + einfache Mundhygiene
    - nicht für alle Fehlstellungen geeignet
    - einmal geplanter Weg ist festgeschrieben, Änderungen nicht möglich)
    - sehr mühsam im Alltag (ausser Wasser trinken geht nichts, ohne sie rauszunehmen und nach dem Putzen wieder einzusetzen)

    feste Spange (hatte ich im Jugendalter und mit Mitte 30):
    + sehr gutes Tragegefühl
    + schränkt im Alltag sehr wenig ein
    + unkomplizierte Sitzungen
    + Anpassung der Korrektur möglich
    - sichtbar (was aber niemanden stört)

    Am besten, Du gehst unvoreingenommen zum KFO und lässt Dir die verschiedenen Möglichkeiten zeigen, die für Dich in Frage kommen. Bzgl.Kosten sagt der KFO Dir dann auch eine grobe Richtung. Sehr große Unterschiede gibt es da aber nicht, wenn man entsprechend hochwertige Ausführungen wählt.

    Gruß
    joda
     
  3. Leooo96

    Leooo96 Member

    Hallo Nico,

    Willkommen!
    Ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Ich habe vor knapp 4 Wochen am 4.1. Meine Behandlung mit 28 Jahren begonnen. Ich bin ebenfalls Selbstzahler, aber meine Kiefer-/Zahnsituation ist eine etwas andere. Bei mir liegt ein einseitiger Kreuzbiss vor, also mein Oberkiefer ist zu schmal und passt somit nicht korrekt auf den Unterkiefer. Zudem habe ich im Backenzahnbereich größere Lücken durch fehlende Zähne.

    Mir wurden in der Beratung zwei Varianten vorgeschlagen. Einmal Aligner und einmal klassische Feste Zahnspange. Preislich beides sehr teuer und auf einem ähnlichen Niveau. (Aligner 300 Euro teurer)
    Grundsätzlich hätte in meinem Fall mit beiden Varianten der Biss (abgesehen vom Lückenschluss der fehlenden Zähne) gleichermaßen korrigiert werden können.

    Ich habe mich jedoch für die feste Zahnspange mit Keramikbrackets im Oberkiefer und Metallbrackets im Unterkiefer entschieden. Die Entscheidung habe ich bisher zu keiner Sekunde bereut. Ich muss an nichts denken, die Spange ist dauerhaft drin und kann arbeiten. Ich muss nur etwas intensiver Zahnpflege betreiben. Auch der Kontakt zu anderen Menschen ist, entgegen meiner Bedenken absolut gleich wie davor. Ich bin an einer Universität in der Forschung und Lehre tätig, halte quasi täglich Vorträge vor verschiedensten Menschen, bin auf Konferenzen etc unterwegs und habe noch nie seltsame Kommentare oder "schräge Blicke" erhalten.

    Was spricht denn bei dir gegen die "klassische" außenliegende feste Zahnspange?

    Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen. Falls du weitere Fragen hast, melde dich gerne hier!


    Viele Grüße
    Leon
     
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  4. nschrew

    nschrew New Member

    Erst einmal danke für die ausführlichen Antworten!

    dass der Preis relativ ähnlich ist, schockiert mich gerade um ehrlich zu sein etwas.
    Ich war vor einigen Jahren bereits bei einem Zahnarzt und dort wurde mir für die feste Lingualzahnspange zwischen 9.000 - 10.000€ als Richtlinie genannt.
    Ich bin eher davon ausgegangen, dass die Aligner etwas billiger sind, gut zu wissen!

    Oben wurde als negativer Punkt "einmal geplanter Weg ist festgeschrieben, Änderungen nicht möglich" genannt.
    Könntest du dies vielleicht etwas näher definieren?

    Bezüglich der "normalen" außenliegenden Zahnspange ist dies beruflich bei mir nicht möglich.
    Ich arbeite im Vertrieb und "lebe" sozusagen somit auch von meinem äußeren Erscheinungsbild.
    Es SOLLTE normalerweise natürlich kein Faktor sein aber gerade im Großkundenbereich sieht die Realität leider deutlich anders aus.
    Ich muss aber auch ehrlich selbst sagen, dass ich mich damit nur sehr schwer anfreunden könnte.
     
  5. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo Nico,

    nur als Größenordnung. Die Kosten meiner Jugendbehandlung kenne ich nicht, ist aber auch 30 Jahre her. Meine 2. Behandlung (Kreuzbiss, starker Engstand, OK Expansion und selbstlegierende Keramikbrackets) hat vor 10 Jahren 11500€ gekostet. Aktuell bin ich in einer Invisalign-Behandlung. Ich hätte lieber eine feste Spange genommen, was aus medizinischen Gründen aber leider nicht ging. Diese aktuelle Behandlung liegt bei rund 6500€. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Behandlung vor 10 Jahren deutlich aufwändiger war und jetzt gewisse Dinge nicht nötig sind. Insofern sind die Kosten vergleichbar. Ich würde bei Dir angesichts der genannten Fehlstellung aber auch eher 10000€+x einplanen. Wie gesagt, belastbare Aussagen bekommst Du nur vom KFO.
    Bei einer festen Spange wird der Bogen regelmäßig gewechselt. Dieser gibt die spätere Form vor. Allerdings kann man durch spezielle Biegungen, Umpositionieren von Brackets oder Einsatz von Zusatzteilen das Ergebnis auch während der Behandlung beeinflussen. Bei Invisalign wird am Anfang der Ist-Zustand gescannt und dann das gewünschte Ergebnis digital simuliert. Im sog. ClinCheck werden dann die einzelnen Bewegungen in einzelnen Schritten berechnet. Entsprechend viele Schienen sind dann nötig. Die Schienen werden alle auf einmal hergestellt. Korrekturen sind dann nicht mehr möglich. Einzig Gummizüge können noch nachträglich eingesetzt werden. Wenn die Schienen zwischendrin nicht mehr passen sollten (bei mir in Runde 1 nach 16 von 22 Schienen der Fall), muss neu gescannt und simuliert werden. Du bekommst dann einen neuen Satz Schienen. Wenn es nach der letzten Schiene nicht passen sollte (wie bei mir in Runde 2 nach Schiene 10 von 10), wird erneut gescannt und simuliert. Bei mir sind es jetzt in Runde 3 nochmal 26 Schienen. Das neu Scannen nennt man Refinement. Je nach Tarif sind begrenzt viele oder unendlich viele Schienen in gewissen Zeiträumen inklusive. Ich habe z.B. den Comprehensive Tarif. Da bekomme ich unendlich viele Schienen in 5 Jahren.

    Noch eine Anmerkung zum Modell. Es ist verständlich, dass Du Dir große Gedanken machst, wie es ist, als Erwachsener Spange zu tragen. Erst recht, wenn man viel Kontakt mit Menschen hat. Diese Gedanke macht sich jeder. Ich kann Dir aber aus eigener Erfahrung sagen, dass eine Spange heute absolut kein Problem mehr darstellt. Ich habe auch Kontakt mit sehr vielen Menschen und kenne das. Im Gegenteil, sie ist auch bei Erwachsenen keine Seltenheit mehr. Es ist den Mitmenschen meist völlig egal, da es eben nichts Besonderes mehr ist. Wenn, dann kommen höchstens Nachfragen, weil der gegenüber selbst drüber nachdenkt oder eine entsprechende Behandlung hatte. Hat man noch keine Erfahrung damit gemacht, möchte man unbedingt ein völlig unsichtbares und nicht zu bemerkendes System. Das gibt es aber nicht. Optisch sieht man Invisalign und Incognito deutlich weniger, als eine feste Spange, aber man sieht sie eben auch. Zudem bemerkt man sie. Bei Invisalign, weil die Schienen etwas anders schimmern und man Attachments sieht, Incognito, weil man bei Lachen das Metall innen sieht. Kommen Gummizüge dazu, wird eh alles sichtbar. Letztendlich musst Du das System wählen, dass bei dir machbar ist und mit dem Du Dich am wohlsten fühlst. Aber, Incognito führt zu einer anderen (zischend-nuschelnden) Aussprache. Bei Invisalign zischt es ab und zu. Dafür sind die Einschränkungen deutlich größer. Du musst sie eben immer rausnehmen, wenn Du etwas anderes als Wasser zu Dir nimmst. Danach musst Du Zähne putzen und die Schienen wieder einsetzten. Klappt das bei Deinem Alltag und einer täglichen Tragezeit von 22 Stunden? Übrigens zeigt eine Spange dem Gegenüber (in Deinem Fall den Kunden) auch eine gewisse Sorgfalt und Seriosität. Du zeigst, dass Du sorgfältig bist, auf Dich aufpass und Wert auch Details legst.
    Ich möchte Dich nicht überreden, aber wie auch @Leooo96 schriebt, hat die aussenliegende feste Spange einfach deutliche Vorteile und stört am wenigstens. Ich wäre mehr als froh, wenn sie bei mir möglich wäre. Mit meiner 10-jährigen Spangenerfahrung (anderes Thema), würde ich heute nicht einmal mehr die teuren Keramikbrackets, sondern Metall wählen. Der Alltag mit Alignern ist einfach unpraktisch. Ich kann keinen Kaffee mehr zwischendurch trinken. Ein Snack geht auch nicht.

    Gruß
    joda
     
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  6. Leooo96

    Leooo96 Member

    Zum Thema Kosten:

    Ich zahle jetzt für meine Behandlung mit fester Zahnspange 8400€, die Variante mit Alignern wäre bei 8700€ gewesen.
     
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  7. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo @nschrew

    Zur Einordnung der Kosten kann ich dir meine Behandlung nennen.
    Ich hatte meine aktive Behandlung 2021-2022 für 18 Monate OK Keramikbrackets UK Metallbrackets, beide selbstligierend.
    Meine Fehlstellung war bei weitem nicht so komplex wie deine (Engstand im OK und UK)
    Im Moment befinde ich mich noch in der Überwachung der Retention, wobei diese in wenigen Wochen endet und meine Behandlung abgeschlossen wird.
    Die gesamte Behandlung mit Brackets, Retainern OK und UK sowie zusätzlich Retainerschienen und der jetzigen Nachsorgetermine hat mich 4750 € gekostet
    Und das ist wie bereits gesagt eine sehr "einfache" Behandlung.
    Übrigens hätte Invisalign geschätzt 6000 gekostet und innenliegende feste Spange 7000

    Zum Thema welche Spange geht und welche nicht musst du natürlich selbst wissen und beurteilen, ob es wirklich ein solches Problem bei dir wäre.
    Das kann niemand beurteilen hier - allerdings kann ich Joda nur zustimmen.
    Ich bin zwar nicht im Vertrieb tätig, aber habe jeden Tag Personenkontrakt zur Koordination von Handwerkerfirmen, Bauleitern oder Projektingenieuren.
    Weder habe ich deshalb Probleme gehabt, noch wurde ich irgendwie darauf angesprochen - wieso auch? Hast du schonmal einen Brillenträger angesprochen wieso er eine Brille trägt?
    Das ist komplett analog....
    Für mich war Invisalign kein Thema aus den von Joda genannten Gründen:
    22 Stunden täglich, nur Wasser trinken - außer Zähneputzen im Tagesgeschäft, zum essen raus und rein, etc., dann doch lieber die feste und ich fand es erstaunlich unproblematisch - das hätte ich anfangs auch nicht erwartet.
    Und es interessiert wirklich niemanden.....das ist in den meisten Fällen einfach nur Kopfsache.
    Ich habe aber auch in meinem Umfeld eine Person, die tatsächlich keine feste Spange nehmen durfte (die Polizei verbietet ihren Beamten tatsächlich gewisse Dinge unter anderem auch Brackets (Aligner war aber ok) - ob das generell gilt oder willkürlich durch einen Dienststellenleiter ist mir nicht bekannt)
    Letztendlich wird dich aber niemand "bekehren" - die Entscheidung musst du für dich treffen. Ich kann nur meine Erfahrungen weitergeben und die waren mit außen-Brackets sehr positiv

    Grüße
    Chris
     
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  8. nottilie

    nottilie Active Member

    Auch ich kann dir von keiner einzigen schlechten Erfahrung mit der außenliegenden berichten.
    Habe auch die identischen Gedanken wie du gehabt. Die Aligner sind für mich sofort auf Grund der o.g. Nachteile. (zwischdurch essen, immer dazwischen Zähne Putzen und dann noch die Attachments die man als zahnaffiner Mensch auch gleich sieht) sofort ausgeschieden. Dann war ich zu 100% auf lingual eingestellt wenn es wäre ein absolutes Nogo gewesen mit einer außenliegenden herum zu laufen und dann noch Trainingskurse bei Kunden zu halten.
    Der Gedanke war eigentlich unmöglich auszuhalten also bin ich zum KFO wegen einer lingualen.
    Der KFO meinte er mache keine lingualen, aber er ist so ein kompetenter und angenehmer Zeitgenosse dass ich mich dann für außenliegend entschieden habe.
    Da ich mich recht schnell entscheiden kann habe ich ca. 2 Stunden nachgedacht und mich dann für die außenliegende entschieden.

    Es wurden im OK vorne keramik und unten metall. (Hat er mir wegen dem Tiefbiss empfohlen, im UK wäre Keramik aber möglich gewesen, aber nicht so optimal)
    Also Behandlung von Tiefbiss und Engstand im UK und OK. Das kostet bei mir für ca. 2Jahre 7600€ inkl. fixen retainer im UK.

    Übrigens interessiert es deine Umgebung nicht die Bohne, weder die Kunden (die am wenigsten) noch eine Freunde und Bekannte.
    Würde sagen 1 von 20-30 Personen reden überhaut darüber.

    Das einzige was wirklich sein kann ist dass die Leute im Großkundenbereich alle statt mit den Menschen zu reden und ihren Job tun auf die Zähen schauen und dann blöd reden. ;)

    Nichts für ungut ich verstehe dich sehr gut, aber dein Konstrukt im Kopf ist so wie es meines (und es ging vielen von uns sehr ähnlich) war schlichtweg ein brutaler Angstzustand der Gott sei Dank die Realität keineswegs widerspiegelt.

    LG

    Nottilie
     
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  9. nschrew

    nschrew New Member

    ich bedanke mich als aller Erstes für die vielen, sehr ausführlichen Antworten!

    Da das jetzt sowieso kein Vorhaben für Morgen oder Übermorgen wäre und ich mir auch aufgrund des Preises gründlich überlegen muss, werde ich mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen.

    Vielleicht noch einmal zu der Preisgestaltung:
    Ich habe jetzt einige Preise von euch gelesen, die teils doch schon etwas unterschiedlich sind (im Bezug auf die Zahnspangen).
    Ob es dann am Ende 11.500€. 7000€ oder 4750€ werden finde ich schon erheblich.
    Sind die Preisunterschiede durch den Grad der Fehlstellung zu erklären, sprich umso "schlimmer" die Fehlstellung umso teurer oder hat hier z.B Chris78, mit seinen 4.750€ , einen "Schnapper" gelandet?
    Macht es Sinn, bei solchen Preisunterschieden, zu mehreren Zahnärzten zu gehen bzw. sich verschiedene Preise einzuholen oder eher weniger?
     
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  10. joda

    joda Well-Known Member

    Die Preise setzen sich aus verschiedenen Dingen zusammen. Neben regionalen Unterschieden kommt es stark auf die Art der Fehlstellung und die daraus resultierende Behandlungszeit und Geräte an. Bei den Geräten gibt es dann auch immer noch Unterschiede, was man wählt. Ein letzter Punkt sind Zusatzleistungen, wie z.B. Bracketumfeldversiegelung.
    Die Preise schwanken zwischen den einzelnen KFOs natürlich, aber man sollte in erster Linie den KFO wählen, bei dem man sich am wohlsten fühlt. Auch unterscheiden sich die Behandlungspläne der KFOs untereinander natürlich etwas.
    Die von uns hier genannten Preise sind aber nicht vergleichbar, da die Fälle völlig unterschiedlich sind. Du wirst in der Regel keine Schwankung von mehreren Tausend Euro zwischen verschiedenen KFOs haben.
    Am besten, Du gehst einfach mal zu einem KFO und lässt Dich unverbindlich beraten. Eine Erstberatung ist für Dich kostenlos und man wird Dir da schon sehr grob die zu erwartenden Kosten nennen können.
    Und noch etwas, bitte geh zu einem Kieferorthopäden und nicht zu einem Zahnarzt.
     
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  11. nschrew

    nschrew New Member

    alles klar, ich bedanke mich nochmal vielmals!
     
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  12. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo @nschrew

    ich kann dir sagen, dass es natürlich auf die schwere deiner Fehlstellung ankommt und was genau zum einsatz kommt. Bei schwereren Fehlstellungen wird die Bahdnlungszeit auch steigen, was ja ebenfalls kostet.
    Zudem müssten diverse Geräte ein und ausgebaut werden, Brackets umgeklebt oder, oder, oder
    ABER
    Es lohnt sich auf jeden Fall zu vergleichen.
    Ich hatte 4 KFOs abgeklappert und am ende 3 Behandlungsabläufe als Auswahl
    Zwei Praxen wollten die gleiche Behandlung durchführen und es lagen 1000 € unterschied zwischen den angeboten - Das gleiche Programm, gleiche Umfang....!!!
    Also zweitmeinung lohnt sich durchaus.

    Jetzt erstmal gutes Gedankensortieren und falls noch Fragen sind - immer heraus damit!

    Grüße
    Chris
     
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  13. nschrew

    nschrew New Member

    mache ich, nochmals vielen Dank! :)
     
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  14. Coralle

    Coralle Member

    Hi Nico,

    ich stand vor der gleichen Entscheidung wie du: Aligner oder Ligualspange? Beziehungsweise eigentlich wollte ich unbedingt Aligner. Eine außenliegende Spange kam für mich nicht infrage. Die hatte ich als Jugendliche und wollte dies einfach nicht nochmal. Meine Kiefer sind auch super schmal und die Zähne dadurch krumm und schief. Besonders mein oberer Schneidezahl lappte richtig schief über den anderen.
    Ich habe mich bei mehreren Praxen informiert und ganz unterschiedliche Behandlungsdauern (von 9 Monate über 3 Jahre) und Kosten (zwischen 4.000-15.000 € war alles dabei). Ich habe mich dann für meine jetzige KFO entscheiden, weil sie schonungslos ehrlich zu mir war. Ich hatte ihr gesagt, dass ich keine feste Spange möchte (Lingualspange war mir aus anderen Angeboten zu teuer, außenliegende Spange wollte ich einfach nicht) und nur Aligner für mich interessant ist. Sie hat sich die Zeit genommen, die Röntgenbilder und Fotos genau zu vermessen und kam zu dem Entschluss, dass sie mich nicht mit Alignern behandeln möchte. Die Aligner müssen mit "Halterungsknöpfen", die an die Zähne angebracht werden, an den Zähnen haften. Meine Fehlstellung war so schlimm, dass ich auf fast jedem Zahn ein Halterungsknöpfchen gebraucht hätte. Damit wäre der Vorteil der Aligner, dass man sie nicht sieht, nicht mehr vorhanden gewesen. Durch den Grad der Fehlstellung hätte ich auch unglaublich viele Wechsel der Aligner gebraucht, was sie für Patienten als hohe Belastung empfunden hätte. Zudem hat sie festgestellt, dass eine Veränderung bei mir nur Ziehen von 4 Zähnen möglich ist und ein Lückenschluss mit Alignern sehr, sehr lange dauert. Diese Ehrlichkeit hat Vertrauen geschaffen und wir haben uns dann auf einen reduzierten Preis für eine Lingualspange geeinigt.

    Ja, die Lingualspange hat im Vergleich zu der außenliegenden Spange Nachteile. Allerdings hat sie auch Vorteile. Obwohl ich die Spange noch trage, genieße ich schon länger gerade Zähne und muss nicht auf die Entnahme der Spange warten. Die Gummis verfärben sich bei allen Spangen durch Essen/Getränke. Bei der Lingualspange fällt das nicht auf. Mit der außenliegenden Spange hatte ich immer Sorge, dass Essen zwischen den Brackets hängengeblieben ist und ich den Tag über zB mit einem Spinatlächeln rumlaufe. Das finde ich mit der Lingualspange entspannter. Natürlicht entferne auch jetzt Essensreste zwischen den Zähnen, muss es aber im Restaurant nicht sofort machen.
    Das Lispeln war am Anfang sehr störend, mittlerweile höre ich das nur noch. Kompliziertere Sitzungen als bei einer außenliegenden Spange habe ich nicht erlebt und auch die Mundhygiene empfinde ich nicht als komplizierter. Mundhygiene ist bei Spangenträger*innen sowieso aufwändiger. Dies, um auch mal eine Lanze für die Lingualspange zu brechen ;)

    Lass' dich einfach von KFOs beraten und höre auf dein Bauchgefühl!

    Liebe Grüße
    Coralle
     
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