Gaumennahterweiterung - Schmerzen seit 6 Wochen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines Forum" wurde erstellt von Ina H., 17 Juli 2023.

  1. Ina H.

    Ina H. New Member

    Bei meinem Kind, 17 Jahre alt, wurde eine Gaumennahterweiterung mit Spange durchgeführt. Es hat ohne OP geklappt trotz des Alters. Die Spange soll erst Ende des Jahres raus.
    Nun hat er seitdem aber immer noch Schmerzen im Gesicht und Kopf. Ist die Spange evtl. zu stark eingestellt? Kennt jemand sowas? Die Schraube wurde schon fixiert, aber so kann es nicht noch weitere Wochen bleiben. Wer hat Tipps? Was würdet ihr machen? Der Kfo hat bislang nichts unternommen. Es soll von selbst weggehen.
     
  2. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Schwierig, hier einen Rat zu geben.
    Begannen die Schmerzen mit dem ersten Tag der Aktivierung der Hxrax-Schraube?
    Hörten sie dazwischen manchmal auf?
    Wirkten leichte Schmerzmittel?
    Sieht man deutliche Veränderungen, zB Zahnlücke in der Mitte des OKs, "breitere" Nase,
    bekommt Dein Sohn besser Luft?
    Kann er die Schmerzen einordnen: Die bebänderten Zähne können sehr leiden unter dem Druck
    und empfindlich werden. Manchmal kippen sie leicht nach außen.
    Kopfschmerzen, wo im Gesicht?
    Pochende Schmerzen?

    Die Verbreiterung des OKs sollte der KFO genau berechnet und kontrolliert haben.
    Sieht man innen am Gaumen Entzündungen, Schwellungen?
    Wie lang ist die Schraube nun versiegelt?

    Du solltest mit Deinem Sohn beim KFO vorsprechen, darauf bestehen, dass alles nochmals kontrolliert wird.
    Etwaige nicht erwünschte Reaktionen sollten erkannt und therapiert werden, wie zB eine Entzündung.

    Kann sein, dass er als Hypochonder abgestempelt wird, aber, was, wenn doch etwas nicht passt?
    Besser einmal zu oft auf Kontrolle bestehen, als dass etwas übersehen wurde und wird.

    Jedenfalls, ihn wegzuschicken und zu sagen, es wird schon, ist unempathisch und riskant.

    Dagegen musst Du für Deinen Sohn protestieren.

    Ich hoffe, dass alles ok ist, aber unternehmt etwas zur Absicherung.

    LG RM
     
    Flurin gefällt dies.
  3. Ina H.

    Ina H. New Member

    Danke für die Antwort. Die Schmerzen wurden immer schlimmer je weiter die Spange gedreht wurde. Die gewünschte Erweiterung wurde dann vor 3 Wochen nach 3 Wochen erreicht und auch gemessen - und dann auch die Schraube fixiert. Die Schmerzen sind seitdem nur etwas besser geworden. Sie sind im oberen Kieferbereich und ziehen in den Kopf. 24 Stunden. Entzündet ist nichts. Ich würde denken, dass es sehr hilfreich wäre die Spange etwas zurück zu drehen und danach wieder zu fixieren. Die Reaktion ist einfach viel zu heftig und schon viel zu lange. Schmerzmittel helfen nicht. Nutzen und Risiko stehen finde ich in keinem Verhältnis. Ich habe den Eindruck, dass es kieferorthopädische 100% perfekt sein soll, aber das nützt ja nichts, wenn man so leidet. Kennst du dich aus und weißt, ob es noch Spielraum gibt beim Einstellen der Schraube? Für mich fühlt sich das viel zu gewaltsam an, denn die Schmerzen hätten schon längst viel besser werden müssen. LG Ina
     
  4. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Leider kenne ich mich nicht besser aus mit GNE, habe aber durch die Foristen hier
    einiges erfahren. Auch unschöne Erfahrungen waren dabei.
    Die Vermessung wird schon stimmen, und es muss ziemlich rasch verbreitert werden,
    weil sonst eher nur die Backenzähne kippen und keine Weite gewonnen.
    Zurückdrehen erscheint mir nicht sinnvoll, weil die Zeit nur verlängert wird,
    in der die Verknöcherung stattfindet.

    Ja, es ist gewaltsam, nur durch Druckerzeugen tut sich was, die Gaumennaht muss nachgeben.
    Eine Foristin beschrieb das mit einem Knacken, so dass sie in Panik verfiel, es wäre die Apparatur gebrochen.
    Nein, es war "nur" die Gaumennahtsprengung.

    Dein Sohn muss in die Schule gehen, lernen, soziale Kontakte haben (endlich wieder uneingeschränkt nach Corona).
    Frag den KFO, ob er Kinder hat und wie er sich das vorstellt.
    Eventuell eine Zahn-/Kiefer-Ambulanz aufsuchen und dort das Problem schildern.
    Dein Sohn muss sich gehört fühlen und darf nicht "abgeschasselt"werden.

    Üblicherweise wird auch die GNE später durch ein zierlicheres Gerät ersetzt (TPA, Quadhelix).
    Das bringt unheimliche Erleichterung beim Essen und Pflegen, nur hilft das jetzt nicht.

    Du könntest auch die Krankenkasse anrufen und fragen, ob Du eine zweite Meinung
    zu den andauernden Schmerzen einholen darfst.

    Auf sich beruhen lassen würde ich das Problem nicht, es geht um einen Teenie,
    der Hilfe bzw auch Beruhigung braucht.

    LG RM
     
  5. Flurin

    Flurin Active Member

    Hi @Ina H.

    Wie schon RM2017 bemerkt hat, ist es sehr schwierig den richtigen Rat zu geben, weil wir den Fall deines Sohnes nicht genau kennen. Es ist für uns deshalb nahezu unmöglich zu erraten was falsch läuft.

    Fragen:
    • Trägt dein Sohn zusätzlich zum Expander (der Schraube im Mund) auch Brackets? Eine feste Zahnspange?
    • Falls "ja", wie lange trägt er die Brackets schon?
    • Ist der Expander der dein Sohn trägt nur an den Zähnen festgemacht? Oder wurde ein oder mehrere Knochenschrauben gesetzt.
    • Trägst dein Sohn irgendwelche andere Knochenschrauben im Mund? In der Kieferorthopädie werden diese Knochenschrauben oft verharmlosend als "Minipin" bezeichnet.
    • Wann war der letzte Termin beim Kieferorthopäden und was wurde dort genau gemacht/geändert?
    • Trägst dein Sohn auch im Unterkiefer eine Zahnspange?
    Dass eine Gaumennachterweiterung schmerzen kann ist nicht unüblich. Allerdings sollten diese Schmerzen relativ schnell wieder nachlassen.
    Damit wie weit gedehnt wurde, hängen die Schmerzen kaum zusammen. Das Zurückdrehen wird das Problem deshalb kaum lösen.
    Zurück drehen ist wohl auch keine gute Idee, weil man so erneut bewegen würde, was sich nun stabilisieren sollte. Das würde wahrscheinlich den Schmerz eher noch einmal massiv steigern.

    Nach nun schon drei Wochen würde ich wirklich nicht länger zusehen. Da stimmt etwas definitiv gar nicht. Wenn die Schmerzen nicht nachlassen und der Kieferorthopäde auf stur schaltet, würde ich für eine Abklärung zu einem Kieferchirugen oder einem HNO-Artzt gehen. Falls diese auch keine Ursache finden, Bestehe darauf, dass geröntgt wird.

    Schmerzmittel helfen nach einer Weile nicht mehr. Das ist normal, weil der Körper sich daran gewöhnt und sich eine Sucht entwickelt. Deshalb ist grösste Vorsicht geboten, bei der Einnahme von Schmerzmitteln über längere Zeit. Schmerzmittel sollten niemals länger als ein paar wenige Tage eingenommen werden. 3 Wochen sind wirklich viel zu lange. Bei längerer Einnahme ist die Begleitung durch einen Schmerzspezialisten aus meiner Sicht zwingend. Viel zu viele Menschen wurden schon süchtig nach Schmerzmitteln und sind letztlich daran gestorben. Das ist wirklich sehr ernst und gilt leider nicht nur für Amerika. Siehe: https://www.srf.ch/news/internation...-stirbt-in-den-usa-jemand-an-einer-ueberdosis

    Auch deshalb würde ich nicht länger zusehen und nur noch einmal das Gespräch mit dem Kieferorthopäden suchen. Wenn er die Schmerzen nicht ernst nimmt, würde ich direkt zu einem der oben genannten Spezialisten gehen.

    Ich weiss nicht, ob ich dir damit helfen konnte? Es war nur ein Versuch.

    Ich wünsch deinem Sohn, dass die Schmerzen möglichst schnell verschwinden und man die Ursache findet.
    Dir selbst wünsche ich viel Weisheit und einen starken Willen, beim Gespräch mit dem KFO.


    Flurin
     
    Zuletzt bearbeitet: 18 Juli 2023
    RM2017 gefällt dies.
  6. Ina H.

    Ina H. New Member

    Vielen Dank für die vielen Antworten und Ideen. Wir haben so einiges überlegt und versucht in den letzten Wochen. Die GNE Schiene wurde nun früher rausgenommen - nach 4 Monaten - da die Schmerzen kaum besser geworden sind. 24 Stunden am Tag. Die Fixierung der GNE Schraube hatten wir bereits vor 6 Wochen rausnehmen lassen und die Schiene etwas zurückgedreht, um den Druck rauszunehmen. Seit die GNE Schiene raus ist, sind die Schmerzen gleich besser geworden. Nun soll eine Kunststoffschiene mit großer Platte am Gaumen die GNE aufrecht erhalten. Mein Sohn hat davon gleich wieder mehr Schmerzen bekommen. Dazu sofort einen trockenen Mund und Hals, da sich der Speichel unter der riesigen Platte sammelt. Leider geht der Kieferorthopäde auf das Thema der Schmerzen nicht ein. Unser Gefühl ist, dass die Erweiterung technisch korrekt ist, aber eben nicht passend für den Kiefer unseres Sohnes. Jeder Mensch ist ja anders und wenn der Körper 4 Monate lang Schmerz signalisiert, kann doch irgendetwas nicht stimmen? Ich frage mich nach welchen Werten gegangen wird. Das ist vermutlich nicht individuell, sondern wie bei Blutwerten auch festgelegt und dann eben nicht für jeden passend.
    Eine GNE bei einem ausgewachsenen Jugendlichen zu machen ist ja auch eher ungewöhnlich. Alles hat sich wie vom Kieferorthopäden gewünscht erweitert, verursacht aber ja Schmerzen. Unser Sohn will und kann die neue Schiene nun nicht tragen. Ohne geht es ihm besser. Bevor die Schmerzen nicht weg sind, verweigert er verständlicherweise auch weitere kieferorthopädische Maßnahmen, die jetzt gemacht werden sollen. - Ich frage mich nun, ob das alles überhaupt sinnvoll ist. So viele Menschen haben keinen perfekten Biss, aber dennoch keine Kopfschmerzen, die bei ihm ja erst durch eine Fehlbehandlung des ersten Kieferorthopäden gekommen sind. Die Zähne sind gerade, der Bisskontakt aber nicht gut. Diesen herzustellen ist jetzt das Ziel.
    Mich würde interessieren, was ihr machen würdet. Die Schmerzen/ Schmerzgedächtnis müssen auf jeden Fall als erstes weggehen.
     
  7. Flurin

    Flurin Active Member

    Hallo Ina

    Leider hast du meine Fragen vom 18.7.2023 noch nicht beantwortet:
    • Trägt dein Sohn zusätzlich zum Expander (der Schraube im Mund) auch Brackets? Eine feste Zahnspange?
    • Falls "ja", wie lange trägt er die Brackets schon?
    • Ist der Expander der dein Sohn trägt nur an den Zähnen festgemacht? Oder wurde ein oder mehrere Knochenschrauben gesetzt.
    • Trägst dein Sohn irgendwelche andere Knochenschrauben im Mund? In der Kieferorthopädie werden diese Knochenschrauben oft verharmlosend als "Minipin" bezeichnet.
    • Wann war der letzte Termin beim Kieferorthopäden und was wurde dort genau gemacht/geändert?
    • Trägst dein Sohn auch im Unterkiefer eine Zahnspange?
    Deshalb kann ich bei vielen Nach wie vor nur mutmassen.

    Das eine GNE oftmals nicht schmerzfrei ist, ist leider wirklich nicht ungewöhnlich. Ein guter KFO bereiten seine Patienten darauf vor. Deshalb sollte das keine Überraschung gewesen sein.

    Es ist wirklich alles andere als Aussergewöhnlich auch bei Erwachsen eine GNE zu machen. Nicht nur bei Kindern ist die oftmals die einzige Möglichkeit um einen guten Biss zu erreichen. Dieses Forum beweist das.

    Mit 17 ist dein Sohn wohl was die Verknöcherung angeht an einer Grenze. Deshalb war wohl auch eine GNE ohne OP überhaupt noch möglich. Womöglich sind aber genau auch aus diesem Grund auch die Schmerzen stärker als bei einem Kind. Da muss dein Sohn wohl einfach durch bis zu einem gewissen Punkt, denn die Alternative wäre eine OP gewesen, die auch nicht angenehm ist.

    Individuen ist die Planung immer. Der KFO berechnet die GNE anhand der Röntgenbilder, 3D-Scanns und andrer Messungen die er im Voraus gemacht hat für jeden Patienten individuell. Wie du schreibst ist jeder anders und man kann nicht einfach dieselben Werte bei jedem Patienten verwenden. Das Ziel bei der Planung ist es am Enden einen möglichst perfekten Biss zu erreichen. So dass alle Zähne abgestützt sind und optimal im Knochen stehen.

    Wenn bereits eine Fehlbehandlung eines anderen KFO vorausgegangen war, kann der Grund für die derzeitigen Probleme auch daran liegen. Frage den KFO danach.

    Das der KFO den Herax früher abnimmt als geplant ist sehr riskant, da dies zu einem Zugrückwandern führen kann. Eine "grosse" Platte wie du sie beschreibst, ist wahrscheinlich keine Erleichterung für deinen Sohn. Die stört weiter mehr im Alltag, als die fest verbaute Hyraxschraube. Wenn sie die ganze Zeit getragen werden muss, kann das extrem behindernd sein. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass herausnehmbare Geräte sanfter seien als festsitzende. Möglicherweise hat man damit deinem Sohn einen grossen Bärendienst erweisen. Womöglich wäre es besser gewiesen die Schraube drin zu lassen, bis sich der Knochen vollständig beruhigt hat. Für mich tönt das alles sehr nach einer unkoordinierten Aktion, wo ein KFO versucht die Wünsche der Eltern/Patienten zu erfüllen, obwohl er genau weiss, dass es nicht gut ist. Ganz nach dem Motto: Der Kunde ist König.

    Auch das zurückdrehen eine GNE kann kontraproduktiv sein, weil dadurch der Knochenumbau erneut "gestört" wird. Obwohl der Druck nachlässt können genau dadurch auch wieder neue Schmerzen erstehen. Hoffen wir, dass der KFO weiss was er da tat.

    4 Monate lang solle eine GNE nicht schmerzen. Das ist wirklich nicht normal. Das sollte und muss nicht sein. Nach der Blockierung der Schraube sollten die Schmerzen abklingen.
    Da würde ich nun nicht länger zuwarten. Es ist jetzt Zeit zu handeln.

    Weil der KFO nicht darauf eingeht, ich rate dir dringend zu einem anderen KFO zu gehen und eine Zweitmeinung einzuholen. JETZT!
    Wenn auch die Zweitmeinung nicht helfen kann, würde ich sehr zeitnah bei einem Schmerzmediziner Rat suchen. Sonst besteht die sehr grosse Gefahr, dass der Schmerz chronisch wird. Nach 4 Monaten kann bereits ein so starkes Schmerzgedächtnis vorhanden sein, dass der Schmerz auch ohne Ursache weiter bestehen kann. Deshalb ist jetzt Zeit zu handeln.

    Und auf keinen Fall Schmerzmittel nehmen! Die helfen nach so langer Zeit nicht mehr. Die bewirken nach 4 Monaten oftmals sogar das Gegenteil. Noch mehr Schmerzen. Nach 4 Monaten ist die Gefahr einer Abhängigkeit extrem gross. Deshalb Finger weg von Schmerzmitteln! Das sind starke Drogen wenn man die so lange einnimmt.

    Beim perfekten Biss geht es nicht nur um Kopfschmerzen. Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist nur eine von vielen möglichen Folgen von einem schlechten Biss. In meinem Fall steht der mehrfache Zahnverlust (ausfallen von mehreren Zähen) und eine hartnäckige chronische Parodontitis im Vordergrund. Weitere Probleme können übermässige Abnutzung der Zähe und Kariesproblme sein. Von alle dem wird dein Sohn noch nichts haben, weil er noch jung ist. Das entsteht alles schleichend. Mit 30 oder 40 würde er die ersten Symptome der schlechten Kiefer- und Zahnstellung bemerken. Mit 50 oder 60 hätte er wahrsch. grosse Probleme. Wenn man bedenkt, wie viele ältere Menschen, die nie eine Zahnspange hatten, massive Zahnprobleme haben, lohnt es sich alle Mal, die Zähne und den Kiefer in Jungen Jahren gut auszurichten. Ich wünschte mir, bei mir wäre das damals gemacht worden.

    Was ich machen Würde:
    Ich rate dir dringend zu einem anderen KFO (Fachzahnarzt für KFO) zu gehen und eine Zweitmeinung einzuholen. JETZT!

    Ich wünsch deinem Sohn, dass die Schmerzen möglichst schnell verschwinden und man die Ursache findet.
    Dir selbst wünsche ich viel Weisheit und einen starken Willen. Viele Erfolg bei der Suche nach einer Zweitmeinung.

    Grüsse aus den sonnenverwöhnten Bergen
    Flurin
     
    Zuletzt bearbeitet: 8 September 2023
  8. Ina H.

    Ina H. New Member

    Liebe/r Flurin, danke für die Antwort, die Schmerzproblematik besteht bereits seit über 2 Jahren.
    Der Verlauf einmal in Stichpunkten:
    - Beginn Invisalign Behandlung vor mehreren Jahren
    - vor 2 Jahren stellten sich Kopfschmerzen ein - 24 Std. Dauerschmerz- , der erste KFO verneinte mehrmals, dass diese von der Behandlung kommen könnten
    - vorher war Kind nie krank, kannte keine Kopfschmerzen, war und ist auch psychisch gesund und glücklich
    - 1,5 Jahre Ursachensuche, Ärzte und Therapeuten in ganz Deutschland
    - vor 6 Monaten neuen KFO aufgesucht, der einen latenten Zwangsbiss diagnostizierte und darin die Ursache sieht - KFO meint, dass dies ein bekanntes Invisalign Problem ist
    - 1. KFO ist reiner Kieferorthopäde, der sich mit Okklusion und CMD nicht auskennt
    - Ausgleichsschiene erhalten und CMD und Physio, Schmerzen wurden immer weniger und erträglich
    - dann feste GNE Apparatur, wodurch die Schmerzen wieder auf ein hohes Niveau gingen, kein Schulbesuch mehr möglich
    - mehrere Wochen hat er das durchgehalten, dann mit einer medikamentösen Schmerztherapie (zur Löschung des Schmerzgedächtnisse bei einer sehr erfahrenen Kinder-Schmerztherapeutin) begonnen, wodurch Schmerzen wieder etwas erträglicher, aber nicht so wie vor der GNE
    - weiter durchgehalten, da es laut KFO "sein muss"
    - nach 4 Monaten GNE nun vorzeitige Entfernung dieser, da die Schmerzen nicht mehr erträglich sind, er kann nicht mehr
    - NOCH AM SELBEN TAG der Entfernung haben sich die Schmerzen verringert und blieben weniger
    - 4 Tage später Halteschiene aus Kunststoff erhalten
    - neue Halteschiene bringt die Schmerzen wieder auf das Schmerzniveau mit festsitzender GNE
    - eine befreundete Ärztin meint, dass eine GNE mit Schiene mit 17 viel zu invasiv ist - KFO hat auch keine Erfahrungswerte, normalerweise sind die Kinder ja noch nicht ausgewachsen - sie meint er sei wohl eine Art "Versuchskaninchen", denn KFO geht auf die Schmerzen auch gar nicht ein, denkt vielleicht er sei ein Hypochonder
    - Sohn hat nun entschieden nur noch die Schiene im Unterkiefer zu tragen, denn dann hat er endlich weniger Schmerzen
    - GNE ist dann vermutlich umsonst gewesen, aber die Schmerzen kann er nicht noch länger aushalten

    Insofern brauchen wir eine alternative Lösung, bei der es erstmal nur um das Beenden der Schmerzen geht. Vorher können nicht auch noch weitere Interventionen stattfinden wie Verschieben der Zähne, was der KFO jetzt so bald wie möglich vorhat.
    Problem ist an wen man sich wendet wegen Zweitmeinung. Die KFO´s kennen sich untereinander, wollen keinem den schwarzen Peter zuschieben. Möglicherweise wollen wir uns an einen neutralen Gutachter wenden. Oder gibt es weitere Ansprechpartner? VG Ina
     
  9. Flurin

    Flurin Active Member

    Hallo Ina

    Danke für die zusätzlichen Informationen.

    Dein Sohn tut mir wirklich leid!

    Da habt ihr wirklich schon so einiges hinter euch. Die Schmerzproblematik scheint schon viel älter zu sein als ich dachte. Die GNE war wohl nicht die Ursache dafür, aber befeuert es wohl wieder neu.
    Leider ist in diesem Fall ein guter Rat schwierig. Vermutlich ist die Zahnkorrektor wirklich die zweite Priorität, wenn die Schmerzproblematik so massiv ist. Ich würde zu einem Schmerzmediziner gehen. Eine Schmerzklinik aufsuchen.

    Ich würde erneut zur Schmerztherapeutin gehen, bei der dein Sohn schon in Behandlung war. Die kann euch sicher an einen kompetenten Spezialarzt (Schmerzmediziner) empfehlen.

    Kann sein, dass die GNE für Nichts war. Muss aber nicht. Vielleicht braucht es einen späteren Anlauf, wenn die Schmerzthematik einmal gelöst ist. Möglicherweise musst aber nicht wieder bei Null begonnen werden.
    Ideal wäre natürlich wenn dein Sohn es zulassen würde, dass eine passive TPA (Palatinalbogen) eingesetzt werden könnte, die die nun erreichte GNE hält. So könnte man Zeit gewinnen, bis die Schmerztherapie greift. In den ersten Tagen kann aber auch eine passive TPA schmerzen. Sprich mit deinem Sohn und dem KFO darüber, denn die wäre weniger störend als die Schiene.

    Zum ersten KFO:
    Ein KFO der sich nicht mit Okklusion und CMD auskennt ist nicht seriös. Vor solchen Leuten kann man nur warnen. Jeder, absolut jeder "Fachzahnarzt für Kieferorthopädie" lernt sehr viel über die Okklusion und CMD in seinem Studium. Das gehört zu den Grundalgen. Leider gibt es besonders unter den Invisalign-Anbeitern normale Zahnärzte, die sich Kieferorthopäde schimpfen, aber nie ein Studium dafür absolviert haben. So einem Zahnarzt fehlt es natürlich am nötigen Fachwissen. Die Behandlungsplanung erstellt bei Invisalign eine KI in Amerika. Es ist das Geschäftsmodell von Invisalign, dass der lokale Anwender kein Fachwissen benötigt. Aber das geht bei komplizierten Fällen leider nur allzu oft schief. Dein Sohn scheint leider ein weiteres negatives Beispiel dafür zu sein. Leider.

    Ein weiterer Gedanke:
    Ich habe selbst 16 und 17 Jahre alte Kinder. Dein Sohn ist bald erwachsen. Spätestens in einem Jahr wird er ganz alleine entscheiden, was mit seinen Zähnen geschehen soll. Ich denke es ist schon jetzt kontraproduktiv ihn zu irgend etwas zwingen zu wollen. Er ist alt genau um selbst zu entscheiden und selbst/alleine mit den Ärzten zu sprechen. Deine Unterstützung weiss er hoffentlich zu schätzen. Aber du musst ihn bald los lassen. Eine Behandlung die er nicht will, wird sowieso mit seinem 18. Geburtstag enden. Entspanne also und überlasse es deine Sohn. Hilf ihm wenn er danach fragt. Sonst lasse ihn selbst mit den Ärzten sprechen. Nimm dich zurück.

    Ich kann nach allem was ich weiss nur raten, dass zuerst die Schmerzthematik anzugehen, bevor man an eine weitere KFO-Behandlung denkt.


    Grüsse aus den Alpen
    Flurin
     
    Zuletzt bearbeitet: 8 September 2023
  10. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Servus Ina,
    ein paar Fragen tun sich auf:
    *Vor ein paar Jahren mit Invisalign begonnen?
    *Bei einem Zahnarzt? Dem Hauszahnarzt?
    *Wurde das Kind keinem KFO vorgestellt?
    *Gab es eine Diagnose? War Dein Sohn kein Fall für die Kasse?
    *Welche Fehlstellung liegt jetzt vor, sie verursacht ja den latenten Zwangsbiss?
    *Wieso denkst Du, dass ein KFO keine Ausbildung für CMD hat?
    *Okklusion herzustellen ist die Aufgabe des KFOs, der ZA hilft in seltenen Fällen nach mit Prothetik.
    *An welchen Zähnen war die GNE befestigt?
    *Wurden in dieser Zeit noch Schienen getragen?
    *Welche Schiene im UK trägt er jetzt, wer hat die verordnet?
    *Kann es sein, dass Dein Sohn alles Festsitzende ablehnt (war bei meiner Tochter auch so)?

    Das Wichtigste ist auf jeden Fall, dass Dein Sohn schmerzfrei wird und sich danach
    freiwillig einer weiteren Regulierung unterzieht.
    Vielleicht sollte er dann über einen Neuanfang bei einem anderen KFO nachdenken.

    Gute Besserung für den Junior
    und liebe Grüße
    RM
     
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