Zähne ziehen oder operieren für KFO

Discussion in 'Allgemeines Forum' started by User8000, Nov 9, 2014.

  1. User8000

    User8000 New Member

    Hallo Leute,


    ich bin 19, männlich und in kürze steht eine kieferorthopädische Behandlung vor. Schon mit 17 wollte ich mir eine Zahnspange machen lassen, aber aufgrund weil diese Kieferorthopädie <Name entfernt> sehr schlecht organisiert worden war hatte das sich jetzt bis jetzt verschoben. Seit gut aber einen halben Jahr bin ich jetzt bei einen anderen Kieferorthopäden, da mir der alte <Name entfernt> zu schlecht war.


    Meine Neue Kieferorthopädin hat mir folgende zwei Möglichkeiten angeboten für die KFO. Mein Zähne haben im Kiefer vor allem Platzprobleme.


    1- Die Zähne auf meinen Oberkiefer werden mit einer Zahnspange begradigt, da so wenig Platz auf dem Oberkiefer ist, wird es nachher wie ein Pferdegebiss aussehen. Die Zähne auf meine Unterkiefer werden auch begradigt und weil die Schneidezähne (sowohl Ober- und Unterkiefer) sonst keinen Platz haben werden sie nach vorne verschoben -> Pferdegebiss. Zusätzlich soll der Unterkiefer gebrochen und nach vorne verschoben werden. Diese Operation wird Umstellungsosteotomie/ Dysgnathie-op genannt. Das ist der Weg den die Zahnklinik mit mir machen wollte und auch von der Krankenkasse bezahlt werden würde obwohl ich schon über 18 bin.


    Die Kieferorthopädin hingegen meinte, dass ein Operation nicht nötig sei und sehr belastend wäre. Sie hat mir nun Ihren Lösungsvorschlag gezeigt.


    2- Zwei "vordere Backenzähne -> im Oberkiefer und zwei um Unterkiefer sollen gezogen werden (insgesammt 4-Zähne) um Platz zu schaffen. Hierdruch sei dann kein Dysmatie-OP nötig. Der Hacken: Die Krankenkasse zahlt, dass nicht.


    Mir hat die Kieferorthopädin den zweiten Weg empfohlen. Ich sollte nicht den ersten Weg nehmen nur um Geld zu sparen, da eine Operation gar nicht nötig ist.


    Ich will noch anmerken, dass ich keine Kiefer- und Gelenkbeschwerden mit meinen bissherigen Zähnen hatte. Ich kann gut atmen, essen und kauen usw. Auch habe ich bisjetzt (Jetzt bin ich 19-Jahre alt, keine Schmerzen). Durch diese kaothische Zahnstellung aber, schleifen sich meine Zähne gegenseitig ab. Dh. sie werden immer kleiner. Alle Zahnärtzte und Kieferorthopäden haben mir bis jetzt gesagt, dass ich deshalb irgendwann keine Zähne (nicht alle) haben werde.


    Meine Frage wäre jetzt, ob irgendeiner von euch Erfahrung mit einer der zwei Wegen hat. Welchen Weg würdet ihr eig. nehmen und warum?
     
    Last edited by a moderator: Nov 12, 2014
  2. Imp

    Imp Member

    Hallo,

    das ist wirklich eine schwierige Entscheidung. Ich würde keine gesunden Zähne einfach so opfern, aber eine OP würde ich genauso wenig leichtfertig durchführen lassen. Daher würde ich vermutlich anders an die Entscheidung ran gehen. Da beide Möglichkeiten offenbar infrage kommen aber zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, würde ich mir überlegen, welches Ergebnis für mich das Bessere ist. Vermutlich führt eine Behandlung mit OP sowohl optisch als auch funktional zu einem anderen Ergebnis als eine Behandlung ohne OP. Diesen Unterschied würde ich mir genau erklären lassen. Ist eine Variante nachhaltiger? Welche führt zu einem schöneren Ergebnis? Welche Risiken gibt es und welchen Nutzen? Kann ich mit Kompromissen leben? Am Ende ist wichtig, dass du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Dann hat sich auch der jeweilige Weg dorthin gelohnt. Vielleicht solltest du an dieser Stelle ansetzen. Ich wünsche dir viel Glück mit deiner Entscheidung!
     
  3. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo,

    das ist sicher keine ganz einfache Entscheidung. Gesunde Zähne, die einmal gezogen sind, wachsen schließlich nicht nach. Wenn allerdings ohnehin zu wenig Platz im Kiefer vorhanden ist, dann führt leider oftmals kein Weg daran vorbei. Zudem ist es bei Dir ja nötig dadurch die Positionen zu verändern. Allerdings, und das ist meine Meinung, hast Du doch die Antwort quasi von Deinem KFO schon erhalten. Diese OP ist ein massiver Eingriff, der mit erheblichen Risiken verbunden ist. Da ist das Ziehen der Zähne sicherlich die deutlich bessere Variante. Wenn ein funktionales und ansprechendes Ergebnis mit Variante zwei erreichbar ist, dann würde ich mir jedenfalls nicht meine Kieferknochen durchsägen und umpositionieren lassen. Letztendlich mußt Du das aber zusammen mit Deinem KFO entscheiden. Bzgl. Kostenübernahme ist es bei Dir natürlich dumm gelaufen. Bis 18 hätte da ggf. noch die Krankenkasse gezahlt. Jetzt bist Du, sofern Du Lösung zwei wählst Privatpatient und mußt alles selber zahlen. Bei der OP-Variante würde vermutlich die Krankenkasse zumindest einen Teil übernehmen. Aber das wäre für mich kein Grund die OP zu wählen.

    Gruß

    joda
     
  4. User8000

    User8000 New Member

    Gesundheit steht bei mir natürlich an erster Stelle, was jetzt welche Behandlung kosten würde ist mir egal.
     
  5. User8000

    User8000 New Member

  6. joda

    joda Well-Known Member

    Das ist natürlich eine gute Einstellung, allerdings müssen die notwendigen finanziellen Mittel auch verfügbar sein. Das ist nicht bei jedem so, denn immerhin kommen da schnell mal einige 1000 Euro zusammen. Bei mir sind es z.B. fast 8000 Euro... Habe aber eine entsprechende Zusatzversicherung, die den Großteil zahlt.

    Bei der Entscheidungsfindung, gerade im Bezug auf die Gesundheit, sollten dann aber auch die OP-Risiken mit einbezogen werden.

    Auf Deinen Bildern ist zu erkennen, daß Dir bereits ein unterer 7er fehlt bzw. noch im Kiefer steckt. Insofern wäre das Ziehen des anderen 7er im UK zur Herstellung der Symmetrie ggf. wirklich sinnvoll oder soll der verborgene rausgeführt werden?

    Am besten, Du gehst nochmal zu Deinem KFO, der ja auch die Behandlung durchführen soll und besprichst nochmal genau die beiden Varianten.

    Gruß

    joda
     
  7. BiancaSophiey

    BiancaSophiey New Member

    Hallo,
    also mit einer Osteotomie hätte ich in einem gewissen Rahmen Erfahrungen bzw. mache diese gerade. Allerdings geht es nicht darum, den Kiefer zu weiten, sondern einen einzelnen Zahn, der aufgrund eines fehlgebildeten Knochens zu tief sitzt, nach oben zu bringen. Der Knochen soll sich dann außen rum nachbilden können. Dazu wurde der Zahn ausgesägt und auf einen Distraktor gesetzt.
    Die Zeit nach der OP war in den ersten beiden Nächten sehr unangenehm (hab jeweils eine Ibuprofen genommen) und es war alles sehr geschwollen, aber mittlerweile (1 Woche später) hat sich der Knochen beruhigt und ist schmerzfrei. Ab jetzt wird auch der Zahn bewegt.
    Welche Methode du nehmen solltest, kann ich dir beim besten Willen nicht verraten, aber ich glaube, dass die OP bei dir mehr "Aufregung" für den Körper als nötig ist (ich hatte keine Wahl, weil Zahn und Knochen verwachsen sind). Aber von den Schmerzen her ist sie auf jeden Fall tragbar, gar nicht so schlimm wie es klingt und eine gute Möglichkeit, wenn das Ziehen nicht mal eben gezahlt werden könnte.
    Falls das Problem die Finanzen sind, würde ich deinen KFO mal nach einer Ratenzahlung fragen. Bei mir ging das...
    Aber wenn du genug Zähne hast, sind die Prämolaren "entbehrlich" (ich weiß, gezogene gesunde Zähne wachsen nicht nach...) und man spart sich das zusätzliche Risiko einer OP.
    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen und viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung.
    Gruß, Bianca
    PS: ein aktuelles Röntgenbild mit Distraktor ist in meinem Bilderordner einsehbar.
     

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