andere Brackets über höheren Faktor abrechnen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines Forum" wurde erstellt von bebe, 19 Juli 2016.

  1. bebe

    bebe New Member

    Hallo,

    ich habe eine Kostenplan für unsere Tochter erhalten, auf dem handschriftlich der zusätzliche Betrag für höherwertige Bracket stand.
    Allgemein übernimmt unsere Zusatzversicherung diese Brackets, allerdings sind diese Zusatzkosten in der Rechnung jetzt durch einen Faktor von 9,5 bei einer Position aufgeführt und unsere Versicherung übernimmt nur einen Betrag mit max. Faktor von 3,5.
    In der Praxis heißt es, dass das immer so gemacht wird, aber die Position sagt etwas über deutlich aufwändigere Arbeiten aus und das ist es ja nicht. Angeblich kann man den Betrag nicht anders in die Rechnung aufnehmen.
    Hört sich für mich nicht schlüssig an.
    Jetzt soll ich auf den höheren Kosten sitzen bleiben.
    Was mache ich denn nun? Kann mir jemand helfen?
     
  2. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Das kenne ich so auch nicht - ungewöhnlich.

    Die wird vermutlich nicht viel übrig bleiben. Entweder mit dem KFO noch mal reden - direkt mit dem KFO! Oder bei der Versicherung anrufen und dort fragen.
     
  3. joda

    joda Well-Known Member

    Daß höherwertige Brackets über höhere Faktoren abgerechnet werden, ist normal. Die Versicherer zahlen ohne Begründung die üblichen Faktoren von 2.3, mit schlüssiger Begründung bis 3.5 oder auch schon mal 4.0. Das passt also. Aber einen Faktor von 9.5 finde ich völlig überzogen. Das würde ja bedeuten, daß die Bracket drei- bis viermal so teuer sind. Entweder es hat sich jemand vertan, oder man arbeitet sehr gewinnorientiert, sofern es sich nicht gerade um Goldbrackets (z.B. Inkognito) handelt. Entschuldige meine Deutlichkeit. Meine selbstligierenden Keramikbrackets wurden mit Faktor 4.0 abgerechnet. Ich wüsste nicht, wie man da auf 9.5 kommen soll. Um welche Brackets handelt es sich denn? Prinzipiell musst Du dann entscheiden, ob s wirklich diese Edelbrackets sein müssen...
     
  4. bebe

    bebe New Member

    Die Brackets sind selbstliegierende Keramikbrackets. Auf dem Kostenplan stand einfach nur der Mehrpreis von 600,- für die höherwertigen Brackets. Unsere Versicherung hat auch bestätigt, dass sie die Kosten mit einem Faktor von bis zu 3,5 übernimmt, aber auf dem Kostenplan stand nichts von einem Faktor. Deswegen bin ich gutgläubig davon ausgegangen, dass alles ok ist.
    Die Behandlung geht ja gerade erst los und ich möchte nicht jetzt schon Streit haben, aber ich möchte auch nicht auf den Kosten sitzen bleiben.
     
  5. joda

    joda Well-Known Member

    Nenn doch bitte mal die entsprechende Abrechnungsnummer und den Grundpreis. Daraus müssten sich doch die 600€ erklären lassen. Die Zusatzversicherungen zahlen i.d.R. zwar höhere Faktoren, aber keine Keramikbrackets bzw. die Mehrkosten dafür. Die 600€ klingen schlüssig und ich befürchte, daß Du die selber tragen musst. Warum muss es denn Keramik sein? Ich hatte sie als Erwachsener selber gewählt, würde es aber nicht wieder tun. Sie sind im Vergleich zu Metall größer, empfindlicher, scharfkantiger und bei weitem auch nicht unsichtbar... Meiner Meinung nach sind sie ihr Geld nicht wert.
     
  6. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Es ist offenbar erlaubt das darüber zu machen (die Brackets sind kleiner, deswegen aufwändiger zu positionieren - aber man kann auch die Materialkosten da rein rechnen). Der Faktor ist aber natürlich extrem hoch und ungwöhnlich. Wie hoch ist denn der Gesamtpreis für die Brackets nun?
     
  7. bebe

    bebe New Member

    So, mittlerweile bin ich etwas schlauer.
    Die KO würde die Rechnung abändern und nur den 3,5fachen Faktor eintragen und die restlichen Kosten als Extraposition aufführen, aber sie könnte mir über die Materialkosten keinen Nachweis geben. Und ohne Nachweis zahlt die Zusatzversicherung nicht.
    Habe gerade mit der Zahnärztekammer telefoniert und die haben mir bestätigt, dass das so NICHT gehandhabt werden kann, wenn wir nicht vorher über den Faktor von 9,5 aufgeklärt wurden und das ganze schriftlich festgehalten wurde.
    Das ist echt blöd, dass die KO nicht mit sich reden lässt und das Ganze jetzt über die Zahnärztekammer laufen muss, denn die KO ist nett, die Kinder gehen gerne hin und die Praxis liegt sehr günstig, so dass die Kids auch nach der Schule mal alleine dorthin können.
    Jetzt werden wir uns wohl einen neuen Arzt suchen müssen. :-(
     
  8. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Oder die 600€ doch selber zahlen oder normale Brackets nehmen. Ein guter Arzt wäre mir das wert, wenn das Verhältnis nicht jetzt ohnehin schon angekratzt ist.
     
  9. bebe

    bebe New Member

    Wieso sollte ich 600,- selber zahlen, wenn ich dafür doch extra eine Zusatzversicherung habe.
    Normale Brackets nehmen geht nicht, weil die Zahnspange ja schon sitzt.

    Ein gute Arzt stellt eine ordentliche Rechnung und betrügt nicht.
     
  10. joda

    joda Well-Known Member

    Jetzt mal ganz in Ruhe. Die Zahnspange ist schon eingesetzt, und Du merkst erst jetzt, daß es private Leistungen gibt. Wurdest Du darüber nicht vom KFO aufgeklärt? Es ist leider ein Irrglaube, daß Zusatzversicherungen alles zahlen. Sie bieten normalerweise zwar deutlich mehr Leistung, als die gesetzliche Krankenkasse, aber auch hier gibt es deutliche Grenzen. Die liegen, wie schon beschrieben bei normalerweise Faktoren von 3.5. In Ausnahmefällen, auch mal Faktor 4.0. Mehr gibt es nicht. Ich weiß zwar nicht, welche Versicherung und welchen Tarif Du hast, aber das alles ist ganz klar in den Versicherungsbedingungen geregelt. Meist gibt es bei KFO zudem nur eine prozentuale Kostenübernahme und oft auch eine Summenbegrenzung, wenn es um Aufstockung der ansonsten von der gesetzlichen KK übernommenen Behandlung geht. Es wäre also denkbar, daß da auch noch weitere Kosten aif Dich zukommen, falls diese Dinge auch auf Deinen Tarif zutreffen. Bei aufwändigeren Behandlungen, wie z.B. KFO wird zudem immer geraten, vorher den Antrag einzureichen. Welche Versicherung/Tarif hast Du denn?

    Ich kann hier kein Verschulden beim KFO sehen, und mit Betrug wäre ich sehr vorsichtig. Du hast doch eine ordentliche Rchnung erhalten. Die Versicherung schaut übrigens auch nach den Summen, also einfach Faktor 3.5 angeben und Faktor 9.5 berechnen, geht auch nicht. Man hat Dir doch vorher gesagt, daß die Brackets teurer sind. Warum mussten es denn die teuren Keramikbrackets sein? Das ist eben eine Luxusvariante, die gegenüber der Metallversion keinen Behandlungsvorteil bringt, nur entsprechend teuer ist. Ich befürchte, die 600€ wirst Du selber zahlen müssen. Unter welcher Nummer hat der KFO das den abgerechnet, und was ist der Einzelpreis und die Anzahl?
     
  11. bebe

    bebe New Member

    Nein!
    Ich habe einen Behandlungsplan bekommen, auf dem alle Leistungen einzeln aufgeschlüsselt sind und maximal einen Faktor von 3,5 hat. Handschriftlich wurde dann ein Betrag von 600,- € für selbstlegierende Brackets zugefügt. Angeblich kann man das nicht anders im Behandlungsplan eingeben.
    Dieser Behandlungsplan wurde von der ZV genehmigt, mit der Bemerkung, dass alles Leistungen mit max. Faktor 3,5 übernommen werden.
    Da in dem Plan kein Faktor höher als 3,5 stand, haben wir die Brackets genommen.
    Ich wurde also vom Arzt falsch aufgeklärt.
    Was meinen Tarif der ZV betrifft, weiß ich sehr wohl, dass ich einen Eigenanteil habe. Um den geht es hier ja auch gar nicht.

    Du kannst kein Verschulden beim KFO sehen? Ich schon!
    Die Rechnung stimmt nicht mit dem Behandlungsplan überein. Die Ärztin kauft die Brackets zu einem günstigen Preis ein und verkauft sie den Patienten zu einem höheren Preis (diese Auskunft habe ich mittlerweile). Soweit ich das jetzt nachgelesen habe, darf sie das gar nicht.
    Warum steht im Behandlungsplan nichts von dem Faktor 9,5? Hätte es drin gestanden, hätte ich es vorher klären können und den Behandlungsplan so nicht unterschrieben.
    Die Nummer ist übrigens 6100 und die Anzahl 10.
     
  12. joda

    joda Well-Known Member

    Ich versuche es nochmal etwas transparenter zu erklären bzw. selber zu verstehen. Leider bringst Du da einige Dinge durcheinander.

    Hat man den höheren Faktor im Behandlungsplan gleich eingefügt, oder erst nachträglich, sprich hat man Dir vor Behandlungsbeginn gesagt, daß die Brackets teuer sind? Wenn ja, dann verstehe ich Dein Problem nicht. Du wustest vom Faktor 9.5 schickst den Behandlungsplan aber mit dem ursprünglichen und nicht korrigierten Faktor 3.5 an die PZV? Ist doch klar, daß das zu Problemen führt.

    Sollte der Faktor allerdings erst nach Behandlungsbeginn, quasi erst mit der ersten Rechnung eingefügt worden sein, dann musst Du auch nicht zahlen. Höherwertige Brackets muss sich der KFO i.d.R. in einer Zusatzvereinbarung vom Patienten extra unterschreiben lassen.

    So wie ich Deine Ausführungen lese, war der höhere (handschriftliche Faktor) aber vorher bekannt.

    Du schreibst oben, daß der Faktor im Behandlungsplan und nicht nur in der Rechnung handschriftlich auf 9.5 erhöht wurde. Warum hast Du das nicht an die PZV gemeldet?

    Wenn der KFO wirklich mit Besprechung des Behandlungsplans den Faktor von 9.5 angeführt hat, hat er richtig aufgeklärt, Du leider nicht richtig gehandelt.

    Was meinen Tarif der ZV betrifft, weiß ich sehr wohl, dass ich einen Eigenanteil habe. Um den geht es hier ja auch gar nicht.

    Nochmal, wenn der KFO im Plan handschriftlich vor oder während der Besprechung etwas ergänzt, ist alles sauber dokumentiert. Bitte erklär nochmal ganz klar, wann der Plan wie geändert wurde, das ist entscheidend.

    Woher soll die Aussage stammen. Am Material darf ein KFO nicht verdienen, er muß es 1:1 durchreichen. Aber, bei GOZ6100 handelt es sich nicht nur um das Material, sondern auch um die Arbeit, und die darf er entsprechend bewerten. Es ist zudem legal, höherpreisige Brackets über diese Pos mit abzurechnen, indem der Faktor erhöht wird.

    Du drehst Dich im Kreis, wann wurde er geändert? Du redest in der Besprechung mit dem KFO über Keramik, kalkulierst aber nur den niedrigen Preis ein? Stehen denn Keramikbrackets im Text drin. Wenn dem so ist und Du Faktor 3.5 unterschrieben hast, dann ist doch alles ok. Rechnung kürzen und den KFO entsprechend informieren. Ist natürlich keine schöne Situation. Stehen im Behandlungsplan nur Standardbrackets drin, wird er immer behaupten, Du hättest nachträglich "umbestellt". Dann steht Aussage gegen Aussage. Zudem hätte er sich das dann von Dir Unterschreiben lassen müssen.

    Da wird es jedoch wieder interessant. Bei 10 Brackets 600€ Aufpreis... Schon heftig. Die GOZ 6100 wird normalerweise bei Faktor 1 mit 9.28 € berechnet. Macht bei Faktor 9.5 pro Bracket 88.16€. Das kann beim besten Willen nicht sein. Selbstligierende Keramikbrackets liegen normalerweise im Bereich von rund 40€ pro Stück inkl. Einsetzen...

    Sorry, wenn ich sehr deutlich bin. Bitte schreib nochmal chronologisch, wann der Behandlungsplan handschriftlich ergänzt wurde, und was ggf. im Txt steht. Du kannst ihn, was vielleicht sinnvoll wäre, auch anonymisiert hier hochladen. So ist das alles etwas wirr. Wir wollen doch helfen.

    Gruß

    joda
     
  13. bebe

    bebe New Member

    Eigentlich habe ich schon alle genau und chronologisch aufgeschrieben.
    Im Behandlungsplan stand kein Faktor 9,5. Von diesem Faktor war nie die Rede.
    Im Behandlungsplan waren nur 600,- für selbstlegierende Brackets (handschriftlich)aufgeführt, ohne Faktor.
    Alle anderen Positionen hatten verschiedene Faktoren bis max. 3,5.
    Erst in der Rechnung steht auf einmal eine Position mit Faktor 9,5.
    Wenn sie doch in der Rechnung aufgeführt wurde, hätte man sie auch auf dem Behandlungsplan einfügen können und nicht irgendwelche Ausreden gebraucht, warum man es handschriftlich reinschreiben muss. Spätestens dann wäre alles aufgeflogen.

    Die Aussage, dass die Brackets günstiger eingekauft wurden als sie an uns weitergegeben wurden, kam von jemandem aus der Praxis.
     
  14. joda

    joda Well-Known Member

    Wenn es so war, verstehe ich die Aufregung noch viel weniger. Es war dann doch von vorne herein klar, daß die Brackets zusätzlich 600€ privat kosten. Der angegebene Faktor von 3.5 ist das, was eine Versicherung bei entsprechender Begründung noch zahlt. Das die 600€ reines "Privatvergnügen" sind, ist doch dann nicht überraschend. Die Rechnung beinhaltet nun eben keine Privatposition über die 600€, sondern kombiniert den Versicherungsanteil mit dem Privatanteil. Das ist nicht ungewöhnlich und ändert an der Sachlage nichts. Die Versicherung übernimmt den entsprechenden Anteil, den Rest muss man eben selber zahlen. Das war bei mir ganz genau so. Ich verstehe das Problem nun nicht wirklich, die 600€ waren im HKP genannt, Faktor hin oder her. Kann es sein, daß Du insgeheim davon ausgegangen bist, auch die 600€ von der Versicherung zu bekommen? Wenn ja, kannst Du das aber nicht dem KFO zum Vorwurf machen. Was soll denn da auffliegen, Du hast eine private "Premiumleistung" gebucht, der KFO hat die Zusatzkosten handschriftlich im HKP aufgelistet und Du hast den Plan in dem Wissen unterschrieben? Das die Brackets reichlich teuer sind, hätte ich ja schon geschrieben, aber auch da gibt es große Preisunterschiede. Natürlich darf ein KFO am Material nicht verdienen, aber er kann natürlich auch nicht jede Preisschwankung berücksichtigen. Er kauft größere Mengen Brackets ein. Dahinter es Aktionen, Rabatte und Boni. Würde er das alles Berücksichtigen, müsste er quasi täglich neue Preise machen.

    Versteh mich bitte nicht falsch, es gibt hier häufiger Fälle von nicht ganz korrekten Abrechnngen, Abern Deinem Fall kann ich leider keine Unregelmäßigkeit erkennen. Du wusstet doch über die privaten Mehrkosten Bescheid. Oder verstehe ich da doch irgendetwas falsch. Nochmal private Zusatzversicherungen zahlen zwar viel, aber es bleibt eben meist ein Eigenanteil.

    Wenn Du Dich in der Praxis so unwohl fühlst, warum hast Du nicht vor Beginn der Behandlung eine weitere Praxis besucht?

    Wenn es Dich so ärgert, such das Gespräch mit dem KFO. Die Chancen halte ich aber für eher gering, hast Du doch zugestimmt. Zudem würde ich keinen Mitarbeiter bzgl. der Bracketpreise in die Pfanne hauen...
     
  15. bebe

    bebe New Member

    Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich möchte doch noch kurz mitteilen, dass mittlerweile alles geregelt ist.
    Die Zahnärztekammer hatte mir recht gegeben. Das Vorgehen, wie es die Zahnärztin gemacht hat, geht so nicht. Sie musste mir eine neue Rechnung ausstellen.
    Gruß
     
  16. Maggy20

    Maggy20 New Member

    Ah...das ist doch mal gut zu Wissen.
     

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