Was hat sich verändert?

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von Christian445, 14 Februar 2023.

  1. joda

    joda Well-Known Member

    Die GNE ist leider dafür bekannt, dass sie eine hohe Rezidivrate hat. Das ist auch mit ein Grund dafür, dass meist überkorrigiert wird. Wichtig ist, dass die Apparatur nach der letzten Aktivierung noch so lange im Mund bleibt, bis die Gaumennaht wieder stabil ist. Minimum 6 Wochen, besser länger. Dann anschließend unbedingt ein TPA.

    Bei meiner ersten Behandlung vor 30 Jahren hat man sich nicht um eine Retention gekümmert. Die ist aber sehr wichtig, Am besten mit festen Retainern in OK und UK und Platten oder Schienen für die Nacht.

    Brechen tut da nichts, aber es rutscht gerne wieder zusammen.

    Hast Du Dir eine Zweitmeinung von einem anderen KFO geholt? Gerade, wenn eine (so risikoreiche) OP auf dem Plan steht, solltest Du das unbedingt machen. Die OPs werden oft als harmlos abgetan… Dann geht man eben mal 2 Tage ins Krankenhaus… Aber in den Kiefern liegen entscheidende Nerven. Wenn die verletzt werden, hängt im schlimmsten Fall eine Gesichtshäfte oder der Mund schief runter. Ich will Dir keine Angst machen, i.d.R. geht ja alles gut, aber es gibt immer ein Restrisiko. Vielleicht traut sich ein anderer KFO ja Zuges ohne OP zu schaffen. Bei mir hat die GNE im Erwachsenenalter auch ohne OP funktioniert, obwohl immer gesagt wird, dass das nicht geht.
     
  2. Christian445

    Christian445 New Member

    Mir fällt gerade ein:

    Ich wollte das Forum noch fragen, wie das heute mit dem Sportschutz ist für feste Spangen ist?

    Der E. muss als Basketball-Junior so wieso, immer ein Zahnschutz tragen. Auch ohne Spange. Er trägt bei Spielen und im Training einen Mundschutz den es in jedem Sportgeschäft für unter 20.- CHF gibt. Dieser Mundschutz umgibt aber nur den OK. Der sieht etwa so aus: https://www.emparor.com/images/prod...s/Booster-Zahnschutz-MGB-Schwarz-kinder-4.jpg (Ich hoffe ich verstosse mit diesem Link nicht geen eine Vorschrift.)

    Ich hatte damals fürs Judo einen Sportschutz vom KFO, der UK und OK abdeckte bekommen. Der sah eher so ähnlich aus: https://ibb.co/Fzsv271

    E. erzählte, dass andere Mannschaftskollegen die eine feste Spange tragen, weiterhin den 20.-CHF Schutz aus dem Sportgeschäft tragen würden.

    Wie sind eure Erfahrungen?
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17 Februar 2023
  3. Christian445

    Christian445 New Member

    So, nun sind die Kinder und meine Frau gegangen. Sie wollen heute Nachmittag in der nächst grösseren Stadt, neue Schuhe und Sonnenbrillen, sowie andere Kleiner für die Jungs besorgen. Zudem möchte E. ein neuer Korb für unser Parkplatz kaufen. Damit er zuhause Würfe üben kann. Auch so geht das Sackgeld weg. ;)

    @RM2017
    Eine zweite Meinung einzuholen, zahlt das die Versicherung?
    Ja, das zahlt die Versicherung.

    Und die "Frau KFO" - wie wir sie jetzt nur noch nennen - ist diese zweite Meinung. Beim ersten KFO, wo meine Frau und die Jungs waren, fehlte uns das Vertrauen. Aber seine Empfehlung war weitgehend dieselbe wie die von "Frau KFO". Aber weil der Typ beim ersten Termin so seltsam war, haben wir beschlossen, nicht nach einem Behandlungsplan zu fragen. Nur eine schriftliche Empfehlung und eine unverbindliche Kostenschätzung haben wir von ihm. Den Behandlungsplan bekamen wir erst von "Frau KFO". Und bei ihr scheint alles zu stimmen, obwohl sie eher noch jung ist.

    Was mir persönlich die Sicherheit und das Vertrauen in die fachliche Kompetenz gibt, ist, dass beide Kieferorthopäden fast das Gleiche vorgeschlagen haben, was damals in meinem eigenen Behandlungsplan stand. Und das führte bei mir zu einem sehr guten Ergebnis ohne grössere Komplikationen.

    Die Praxis von "Frau KFO" hatten wir zunächst nicht auf dem Radar, obwohl wir schon einmal bei ihrer Vorgängerin gewesen waren. Wir bekamen irgendwann kurz danach einen netten Brief, in dem alle Klienten darüber informiert wurden, dass die Praxis leider schliessen würde. Wir haben irgendwie nicht mitbekommen, dass die umgebaute Praxis einen Monat später unter neuer Leitung und neuem Namen wieder eröffnete. Deshalb sind wir Anfang Januar zunächst zu einem KFO in der nächstgrösseren Stadt gefahren.

    In unserer Region gibt es keine grosse Auswahl an Kieferorthopäden. Natürlich, wenn man bereit ist, immer 1:30 Stunden hin zu fahren, gibt es sehr viele. Es waren schliesslich Bekannte von uns, die uns "Frau KFO" wärmstens empfohlen haben. Ihre Kinder haben alle die Behandlung bereits hinter sich und der Mittlere wechselte vom Vorgänger zu "Frau KFO". Das sei vom Zwischenmenschlichen her wie Tag und Nacht gewesen! Plötzlich sein der Sohn gerne zum Kontrolltermin gelegenen. Die Jüngste derselben Familie, hatte die gesamte Behandlung bei "Frau KFO" gemacht und sie sind alle begeistert von dieser jungen Frau. Die Ergebnisse sind auch fachlich sehr gut ausgefallen.

    Wir haben mit vielen anderen Eltern gesprochen und niemand hat jemals etwas Negatives über "Frau KFO" gesagt. Nur der Preis ist ein bisschen höher als bei anderen Kieferorthopäden. Das war der einzige negative Punkt.
    Alle Eltern - von denen wir wissen - die für ihre Kinds in den letzten Jahren eine zweite oder dritte Meinung einholen, sind am Ende bei genau dieser Kieferorthopädin gelandet. Wir haben in unserem Bekanntenkreis viele Eltern, die sie sehr loben.

    Ich habe "Frau KFO" noch nicht persönlich kennen gelernt. Nur telefoniert habe ich schon mit ihr. Aber meine Frau und die Jungs sind richtige Fans von ihr geworden. Offenbar kann sie es sehr gut mit unseren Jungs. Und auch meine Frau fühlt sich bei ihr gut aufgehoben, als Mutter, die selbst nie eine kieferorthopädische Behandlung brauchte und daher nicht so viel Vorwissen hat wie ich.

    Wie leicht erreichbar ist die Praxis?
    Die liegt 500 Meter von unserem Haus entfernt. Das ist ein weitere Punkt, der sehr positiv ist. Ich werde unsere Zwillinge nächsten Freitag alleine hinschicken um die Separationsgummis einzusetzen zu lassen. Das wird eine sehr kurze Sitzung werden. (An nächsten Freitags amte ich als Teilzeithausmann. Oder solle ich sagen: ...als "Familienmanager" in Teilzeit.;)) Für das Einsetzen der Expander am 28.2, werde ich mitgehen um ihnen mentale Unterstützung leisten. Zudem ist es meine Gelegenheit die "Frau KFO" persönlich kennenzulernen und Fragen zu stellen.

    Gehen Schulfreunde auch dorthin?
    Ja, da gibt es mehrere die bei ihr in Behandlung sind. Auch mehrere Kinder in unser unmittelbaren Nachbarscahft haben eine Spange von ihr.

    Fühlten sich die Kids dort gut?
    Beinahme zu gut für meinen Geschmack. Momentan muss ich den Jungs immer wieder in Erinnerung rufen, dass es kein Spaziergang wird. Auf der anderen Seite hilft es natürlich sehr, wenn ein Kind gerne zum KFO geht. Zwischenmenschlich scheint es sehr gut zu stimmen.

    Ganz wichtig: Funktioniert die Kommunikation zwischen KFO und euch?
    Bisher sehr gut. Am Telefon war sie ganz unkompliziert und machte sofort "duzis". Sehr sympathisch. Am Mittwochvormittag war der grosse Untersuch und bereits am Abend kam der sehr ausführliche Behandlungsplan und der Vertrag per E-Mail. Ich war wirklich erstaunt wie flink das ging.​

    @joda
    Das mit der Retention ist offensichtlich einer der grossen Unterscheide zu meiner eignen Behandlung.

    Zur Zweitmeinung habe ich bereits an RM2017 geantwortet. Lese oben.

    Ja, diese OP hätte ich meinen Jungs gerne erspart. Schön ist das wirklich nicht. Aber auf der anderen Seite, hatte ich selbst dieselbe OP gehabt und habe ich keine Schäden davon getragen.

    Wie mein Sohn in den letzten Tagen mehrmals augenzwinkernd sagte: "Der Papa hat das auch irgendwie 'sehr knapp' überlebt. Deshalb kann es nicht so schlimm sein." :):):)

    Und noch ein Detail: Für die GNE ist keine OP geplant, weil der OK noch nicht vollständig verknöchert ist bei unseren Kids. Der OK wird nicht operiert. Bei der OP geht es nur um den UK.

    Auf dem folgenden Bild sieht man, wie bei mir diese UK-OP gemacht wurde. https://ibb.co/wdMGSZd Dieses mittige Zersägen des UK und die Montag und das Vorspannen des UK-Expander ist das Einzige was gemacht wird/wurde.​
     
    Zuletzt bearbeitet: 18 Februar 2023
  4. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Die Voraussetzungen für einen guten Ablauf sehe ich bei euch gegeben.
    Die Kids sollten die Behandlung irgendwie selbstverständlich sehen,
    ich würde ihnen nichts Begeisterungdämpfendes sagen.
    So manch Erwachsener würde schreiend davonlaufen, wenn die KFO schon vorweg
    all die Unannehmlichkeiten aufzählen täte, die auftreten könnten.
    Kinder hinterfragen nicht immer alles so genau, und das ist gut so.

    Die Stellschraube erscheint mir schon wuchtig in so einem Kindermund,
    vor allem im engen, kleinen UK. Lange kann man die Bilder aber eh nicht anschauen.

    Zu Zahnschutz in diesem besonderen Fall solltest Du die Fachleute fragen,
    den Chirurgen, wann überhaupt Sport wieder möglich ist und eben evt später
    über einen Helm mit Kinn-/Kieferschutz nachdenken.
    Ob das die Kinder so wollen, sei dahingestellt.

    LG RM
     
  5. Christian445

    Christian445 New Member

    Nun finde ich endlich Zeit hier von Freitag Abend zu berichten:

    Gestern Abend haben wir einen "ausserordentliche" Familienrat abgehalten. Die Jungs nennen es geringere einen "unordentlichen" Familienrat. :) Sonst machen wir alle zwei Wochen eine solche offene Besprechung. Mit Tee, Keksen und den im Doppel ausgedruckten Behandlungsplänen und Verträgen machten wie vier es uns auf der Sitzgruppe bequem. Das Ziel war eine endgültige Entscheidung bezüglich der Zahnspangen.

    Wir sind zuerst zusammen alles im Detail im Behandlungsplan durchgegangen. Punkt für Punkt. Über eine Stunde lang. Und die Jungs wollte wirklich alles sehr genau wissen. Ich habe versucht, ihnen die Terminologie des Kieferorthopäden aus meinem Gedächtnis und Verstands zu erklären. Einiges mussten wir googlen. Die KFO hatte ihnen schon vieles erklärt gehabt und Anschauungsmodelle von allen vorgesehen Apparate gezeigt. Ich konnte ihnen ergänzend berichten, wie es sich anfühlt und wie ich damit im Alltag zurechtkam. Andere Fragen waren auch erst in der Zwischenzeit entstanden. Die Jungs hatten eine ganze Menge Fragen. Aber auch Celine hat noch einenge Fragen. Alles konnte ich natürlich auch nicht beantworten. Ich notiere mir diese Fragen und ich werde sie der KFO direkt stellen.

    Die Bracketfrage gab noch etwas zu diskutieren. Wir hben am Ende für die metallenen Mini Master Brackets angekreuzt, weil sie keiner sind als die Standard Brackets. Die Aussicht auf farbige Gummiligaturen, die sie von ihren Mitschülern kennen war am Ende ausschlaggebend, nicht die selbstligierende Brackets zu wählen. Zu Keramik sagten sie: "Eine feste Zahnspange kann man immer sehen. Wieso also mit Keramik zusätzlich verstecken? Der O. hat Keramikbrackets und das sieht irgend voll beschissen aus.", sagte J. Und E. meinte: "Voll! Die F. in der 2B hat auch welche und die sehen auch beschissen aus." So hätte ich das nicht erwartet.

    Danach habe ich den Jungs nochmal gesagt, dass die geplante Behandlung kein Spaziergang sein wird. Wir haben ihnen deutlich gesagt, dass wenn sie nun unterschreiben werden, wir keinen Behandlungsabbucht akzeptieren werden, solange kein KFO oder anderer Arzt die Behandlung aus medizinischen Gründen stoppt. Ich sagte ihnen: "Jetzt ist die letzte Chance um noch 'Nein' zu sagen. Und ich würde es verstehen, denn es wird nicht nur Fun werden. Ich weiss wovon ich spreche."

    Trotz allen Warnungen und den klaren Ansagen unterschrieben beide, ohne zu zögern. Unsere Zwillinge sind fest entschlossen die Behandlung durchzuziehen. Danach unterzeichnete ich selbst alle Dokumente.

    Damit ist es nun offiziell und die Behandlung wird am 24.2.2023 mir dem Einsetzen der Separationsgummis beginnen. Zuvor gibt es am Mittwoch noch einen Termin beim Zahnarzt und der Dentalhygienikernin. Nun geht alles sehr schnell. Aber das ist wahrscheinlich auch gut so, denn die Jungs wollen nun wirklich damit beginnen. Besser gestern als morgen. ;)

    Mal sehen, wie lange diese Euphorie anhält, wenn das Essen mit dem Expander im Mund sich anfangs nahezu unmöglich anfühlt.
     
  6. MrsCatPower

    MrsCatPower Member

    Lieber @Christian445 ,

    ich wollte dir nur eben sagen, wie toll ich es finde, wie ihr eure Jungs begleitet und sie in die Entscheidungsfindung mit einbezieht. Ich denke, die Zwillinge werden die Behandlung gemeinsam gut durchstehen. Es muss super sein, im Bruder einen Leidensgenossen zu haben, der sich auch mal das ein oder andere Jammern anhört und dann auch noch einen Vater zu haben, der dieselbe Behandlung hinter sich hat. Bitte berichte, wie sie sich schlagen und wie sie mit dem Expander zurechtkommen.

    Liebe Grüße!
     
    Christian445 und Flurin gefällt dies.
  7. MBarRU

    MBarRU Member

    Hallo Christian,

    ich kann zur bevorstehenden Behandlung deiner Kids nichts beitragen, aber da ich gelesen habe, dass du auch im OK einen Expander (war es eine Quad Helix?) hattest und ich meine in 2 Tagen eingesetzt bekomme, wollte ich dich um einen kurzen Erfahrungsbericht bitten.
    im UK ist bei mir nichts vorgesehen, ich soll lediglich im OK für 2-3 Monate eine QH bekommen.

    Vielen Dank und
    lg M.
     
  8. Christian445

    Christian445 New Member

    @MBarRU
    Sei werden keinen Quad Helix Expander bekommen. Sondern laut Behandlungsplan einen "Hyrax-Expander".

    Mein eigner OK-Expander den ich damals getragen haben, sah etwa so aus:
    [​IMG]

    So ähnlich wird wahrscheinlich auch der aussehen, den meine Söhne in einer Woche bekommen werden. Allerding werden ihnen laut Behandlungsplan nur zwei Bänderungen eingebaut und nicht vier, wie mir damals.
    Die meiner Jungs werden 14mm Verstellweg haben, weil das Ziel laut Behandlungsplan 12mm Expansion sind. Das muss ein ziemlich grosse Teil sein.
    Mein OK-Expander wurde nur um 7mm expandiert. Er war bestimmt kleiner, denn er war mit 7mm voll ausgefahren.


    Im UK wird es für unsere Zwillinge auch eine Expander mit einer Schraube unter der Zunge geben. Vielleicht ungefähr so:
    [​IMG]
    Meiner hatte vier Bänder und keine Haken am 4er.
    Meine Söhne werde auch für den UK-Expander nur zwei Bänder bekommen.
    In zwei Monaten wird ihnen der UK-Expander intraoperativ eingesetzt.


    Mir wurden bei der UK-Operation beide Expander (UK+OK) auf einmal eingesetzt. Das Aufwachen nach der Operation war wirklich nicht schön. Der Mund war voller Metall, die Zunge fühlte sich wund an und von der Operation selbst schmerzte es auch noch stark. Das war einer der schlimmsten Momente meiner gesamten Behandlung. Aber kurz nach dem Aufwachen bekam ich Schmerzmittel und alles war nur noch halb so schlimm. Anfangs wusste ich kaum wohin mit der Zunge. Als ich nach drei Tagen das Krankenhaus verlassen konnte, hatte ich mich bereits ein wenig an die Expander gewöhnt. Ich habe etwa eine Woche lang Schmerzmittel genommen. Danach hatte ich keine Schmerzen mehr wegen der Expander. Ich spürte nur manchmal einen leichten Druck. Ein Zeihen. Die Brackets und Bögen, die nach zwei Monaten dazukamen, waren viel heftiger, was die Schmerzen angeht.

    Das Essen und Sprechen war am Anfang sehr schwierig. Mit dem Expander im Mund nuschelt man die ganze Zeit ein bisschen. Am Anfang war es wirklich eine grosse Herausforderung, verständlich zu sprechen. Am Anfang konnte ich kaum trinken, weil man irgendwie anders schlucken muss. Der Speichelfuss war in den ersten Tagen massiv. Auch das Abbeissen und Kauen war wegen der Bisssperren auf den Molaren sehr schwierig. Aber nach etwa zwei Wochen gab sich das alles, nach und nach. Man lernt relativ schnell, wie man mit Expandern essen und sprechen muss. Irgendwann habe ich meine Expander im Alltag nicht mehr wahrgenommen, wenn ich nicht daran gedacht habe. Natürlich wurde ich beim Essen und Zähneputzen immer wieder an sie erinnert. Als meine Expander nach 7 Monaten endlich herauskamen, habe ich sie anfangs fast vermisst. Ich hatte mich so sehr an sie gewöhnt.

    @MBarRU
    Ich will dir keine Angst machen. Aber so hatte ich es erlebt.
    Halte uns bitte auf dem Laufenden wie du deinen Quad Helix erlebst.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20 Februar 2023
  9. MBarRU

    MBarRU Member

    [​IMG]

    Danke für deine Ausführungen, meine Helix wird so aussehen und kommt nur in OK.
    Mit Bändern um die Molaren & dann wird die Spange eingsetzt (ohne OP), wie viele Millimeter gedehnt werden sollen weiß ich nicht, kann ich dann am Mittwoch fragen. Habe ja keinen detaillierten Behandlungsplan bekommen.

    Nuscheln werde ich vermutlich auch, ebenso "sabbern" - denke aber auch, dass sich Schmerzen in Grenzen halten werden, die kommen dann mit der eigentlichen Zahnspange.

    Werde weiter in meinem Thread berichten.
     
  10. Christian445

    Christian445 New Member

    Heute Nachmittag waren die Zwillinge und ich beim Zahnarzt. Der hatte in den Münden meiner Jungen gesucht als hoffe er Öl zu finden. Was aber nichts ausser etwas Zahnstein.
    J. forderte er auf in Zukunft besser zu putzen. Vor allen unten rechts! Ich bekräftige dies und sagt den Jungs, dass mit Spange die Zahnhygiene nun wirklich ein neues Level erreichen muss!

    Dann fragte der Zahnarzt vorsichtig: "Freut ihr euch auf die Zahnspange?" Und zu seinem offensichtlichen Erstaunen antworteten meine beiden Kinder mit einem deutlichen: "Ja!"
    Und ich dachte einmal mehr: "Freut euch nicht zu früh!" Und irgendwie fühlte es sich für mich einen Moment an, als hätte das soeben mein Vater mir gesagt, wie damals. :eek:

    Danach durfte einer nach dem anderen bei der Dentalhygienikernin platz nehmen. Die kratzt routiniert den Zahnstein raus und polierte die Beisserchen.
    Als, als zweites der E. platz genommen hatte und sie in sein Mund schaute, meinte sie: "Ihr braucht wirklich beide eine Zahnspange. Ihr tun mir so leid."
    J. meinte frech: "Sie müssen kein Mitleid haben. Andere haben das auch überlebt. Gell Papa." :D
    Sie war etwas perplex, sagte aber nichts. Ich schwieg auch.

    Nun sind die Jungs ready für den Behandlungsbeginn am Freitag.
     
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  11. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Danke Christian für die Bilder der GNE und der UK-Apparatur:).

    Über die Dentalhygienikerin kann ich nur den Kopf schütteln,
    diese Bemerkung war entbehrlich und übergriffig.

    Gut, dass Dein Junge so schlagfertig ist, diese Retourkutsche wird sie hoffentlich zum Nachdenken bringen.
    Manchmal verschlägt es da einem schon die Rede.

    Freitag geht es also los, alles Gute den Beiden
    RM


    Dank auch an @MBarRU für das Einstellen der Quadhelix:).
    Je öfter man sie sieht, desto leichter kann man sie von den anderen
    Einsatzgeräten unterscheiden.
    LG RM
     
  12. MrsCatPower

    MrsCatPower Member

    Ich schließe mich beim Kopfschütteln an. Manche Leute wissen einfach nicht, was Empathie ist. Als ich damals total verunsichert mit meinen schiefen Zähnen und all den Fehlstellungen auf dem Behandlungsstuhl des Kieferchirurgen saß, der meine Gaumennahterweiterungs-OP durchführen sollte und sehr kleinlaut schilderte, dass ich leider als Kind keine Behandlung hatte und deswegen nun mit 40 vor ihm saß, kam er mir amüsiert vor und murmelte auch sowas wie „Sachen gibt’s“ oder so (ich erinnere mich nicht mehr genau) Die OP lief zum Glück problemlos, aber hätte ich die große Umstellungs-OP machen müssen, dann wäre es sicher nicht bei ihm gewesen… Toll, dass deine Jungs so schlagfertig sind!
     
    RM2017 gefällt dies.
  13. Christian445

    Christian445 New Member

    Seit heute Morgen sind nun je 4 Separierungsgummis drin. Die Jungs waren allein bei "Frau KFO". Um 7:45 mussten sie dort sein. Das Ganze habe 20 Minuten gedauert und danach sind sie zur Schule gegangen.

    Am Mittag sagten beide nur, dass es drücke, aber keine Schmerzen. Beim Mittagessen schienen sie das Essen länger mit der Zunge im Mund herumzuschieben als normal. Ansonsten war alles normal.

    Als sie heute Abend nach Hause kamen, konnte ich sehen, dass sie Schmerzen hatten. J. sagte, es würde "ziehen wie bei Hechtsuppe". Aber sie waren trotzdem noch guten Mutes. Keine Klagen.

    Zum Abendessen habe ich weichen Toast und Flöckli aufgetischt. Und nicht zu viel richtiges Brot mit Kruste. Normalerweise essen wir mittags nur warm. Unsere Zwillinge haben sich dann tatsächlich auf das Joghurt und die Flöckli gestürzt. Alles gut eingeweicht mit Milch, haben sie zugeschlagen. E. konnte sich nicht zurückhalten und hat dann tapfer ein Stück Hartkäse gegessen. Aber man konnte in seinem Gesicht sehen, dass es kein Spass machte so zu essen.

    Die Behandlung hat nun also begonnen.
     
  14. Christian445

    Christian445 New Member

    Hallo

    Endlich finde ich mal ein paar ruhige Minuten, um zu berichten, wie es meinen Zwillingen erging. Sie tragen ihren Expander nun schon seit fast zwei Wochen. Es waren zwei sehr intensive Wochen für uns alle. Der Beginn der kieferorthopädischen Behandlung war nur ein kleiner Teil des Stresses. In erster Linie haben wir alle vier eine Magen-Darm-Grippe hinter uns, die uns nacheinander für einige Tage ausser Gefecht setzte. Zuerst die Jungs, dann meine Frau und schliesslich ich selbst. Diese Grippe geht hier gerade um. Auf der Arbeit wurden auch immer wieder welche krank, weshalb ich die Arbeit meiner Kollegen auch noch erledigen musste und 150% statt nur 70% arbeitete. Da bilb keine Zeit für Internetforen.

    Für die Jungs war es wirklich sehr unangenehm: zwei Tage nachdem sie die Expander bekommen hatten und es richtig zu ziehen und zu drücken anfing und die Zungen wund waren, lagen sie mit Fieber im Bett und mussten sich immer wieder übergeben. Zu diesem Zeitpunkt war die anfängliche Euphorie wirklich vorbei und sie waren sehr, sehr genervt von der neuen Zahnspange. Der einzige "Vorteil" war, dass sie sowieso nichts Festes essen konnten und kaum Appetit hatten. Aber seit sie wieder auf den Beinen sind, kommen sie erstaunlich gut mit ihren Expandern zurecht.

    Aber zuerst ein Bericht über das Einsetzen der Expander:

    Am 28.2.2023 habe ich die Jungs mittags von der Schule abgeholt und bin mit ihnen "zur Feier des Tages" in ihr Lieblingsrestaurant essen gegangen. Als wir das Restaurant betraten, dachte ich: "Wir schreiten zur Henkermahlzeit, vor der Folter" ;-) J. und E. konnten ihre Nervosität während diesem Essen kaum verbergen. Ich versuchte, sie zu beruhigen. Sie waren in einer sehe zuversichtlicher Stimmung.

    Wir fuhren kurz nach Hause, wo sie sich gründlich die Zähne putzten. Um 13:30 Uhr waren wir in der Praxis von Frau KFO. Die Praxisassistentin begrüsste uns sehr freundlich und bot mir sofort das "Du" an. Wir mussten etwa 10 Minuten im Wartezimmer warten. Dann kam eine eher kleine und feine, jugendlich wirkende Frau mit langen Haaren und einem sehr gewinnenden Lächeln herein. Sie sagte: "Hallo, J. und E.! Ahn, das ist der Vater. Herzlich willkommen, ich bin die S." Ich schüttelte ihre Hand und sagte: "Sehr erfreut, ich bin der Christian." Sie erweiderte: "Ich schätze, wir werden uns in den nächsten Monaten noch oft sehen, und wir bevorzugen hier das 'Du'. Also kommet bitte, jetzt gilt es ernst." Wir folgten ihr in den Behandlungsraum. Seit dieser Begegnung verstehe ich, warum meine Frau und die Jungs Frau KFO so sehr mögen. Sie hat eine sehr offene und gewinnende Art. Sanft, aber bestimmt. Ich schätze sie auf Anfang dreissig. Sie gibt sich aber wie eine Mitzwanziger.

    Im Behandlungsraum sagte sie: "Es ist gut endlich einmal, den Vater zu treffen, von dessen Behandlung J. und E. mir so viel erzählt haben. Es ist immer ein grosser Vorteil, wenn Eltern selbst erlebt haben, was ihre Kinder mit einer Zahnspange durchmachen. Ich bin sicher, du kannst jetzt genau nachempfinden, wie sich E. und J. gerade fühlen?" Ich sagte: "Ja, das kann ich. Aber ich war wirklich nicht so euphorisch damals wie sie jetzt."

    Als erstes bat uns Frau KFO ans Fenster, wo die mit D3-gedruckten Gebissmodelle von E. und J. auf einem Tisch lagen. Die Expander lagen darin. Sie haben wirklich deutlich längere Schrauben, als ich sie hatte. Frau KFO erklärte Schritt für Schritt am Modell, wie sie die Mange machen würde. Die Jungen durften ihre Expander in die Hand nehmen und sie sich genau ansehen und Fragen stellen. Dann demonstrierte sie an den Modellen, wie man die Schraube dreht und wie man die Expander reinigt.

    Plötzlich sagte sie zu J. und E.: "Ich kann euch wirklich nicht auseinanderhalten. Vor allem, wenn ihr euch im Zwillingslook kleidet, so wie heute." Und mit einem Augenzwinkern fügte sie an: "Das nächste Mal muss ich Etiketten mit den Namen drucken, die ich sie euch auf die Stirn kleben kann." Und ich sagte mit einem Augenzwinkern: "Na ja, wenn das so ein grosses Problem ist, können wir natürlich auch mal zu einem Tätowierer gehen." Wir lachten und J. sagte: "Ja, Papa, ich will ein Tattoo." Daraufhin meine Frau KFO etwas schockiert: "Gott bewahre, aber nicht doch auf der Stirn und schon gar nicht in deinem Alter. Das Problem ist zum Glück nicht ganz so gross. An den renitenten Zähnen kann ich leicht erkennen, wer wer ist. Aber, was ich sagen wollte: Bei der Planung ist mir schnell aufgefallen, dass die Kiefer genau gleich gross sind und die Feldstellung die exakt selbe ist. Bis auf die Einreihung der renitenten Zähne musste ich die ganze Planung nur einmal machen. Das habe ich bisher so noch nie erlebt. Deshalb werde ich euch die Planung nur einmal in Rechnung stellen", sagte sie an mich gereichtet mir. J. sagte: "Zwei für eins! Der Zwillingsrabat."

    Als wir keine weiteren Fragen mehr hatten, fragte Frau KFO: "Wer will zuerst hinhalten?" Die Jungs hatten sich schon lange vorher ausgemacht, dass E. den Anfang machen würde. Er setzte sich auf den Behandlungsstuhl. Ich und J. nahmen auf den Stühlen an der Wand Platz. J. verfolgte jeden Handgriff ganz genau. Frau KFO verschwand für einen Moment und kam mit einer Assistentin zurück, die mir ebenfalls als erstes, das "Du" anbot. Dann sagte Frau KFO zu E.: "Bist du bereit?" Er nickte und sie fragte: "Hast du keine Angst?" Er meine: "Ein bisschen vor den Schmerzen. Nicht vor der Zahnspange selbst. "Frau KFO sagte mitfühlend: "Leider kann ich dir die Schmerzen nicht ganz ersparen." und E. antwortete selbstsicher: "Das wird schon gehen. Papa hat das auch gut überlebt."

    E. öffnete seinen Mund und der Lippenspreizer wurde eingesetzt. Frau-KFO studierte noch einmal die Details auf ihrem Bildschirm und die Assistentin holte den Expander aus dem Fenster. Dann zog Frau-KFO die Separierungsgummis eines nach dem anderen aus E.s Mund. Er verzog bei jedem kurz sein Gesicht. Dann sah sie sich alles genau an und polierte darauf die Zähne. Dann wurde der Expander ohne Kleber eingesetzt. Dann wieder rausgenommen, die Bänder ein wenig bearbeitet und wieder eingesetzt. Dies wiederholte sich dreimal. Während sie mit flinken Händen arbeitete, konnte ich meine/unsere Fragen stellen.

    Dann kam der Lippenspreizer heraus und sie sagte E., er solle darauf zusammenbeissen, während der Expander noch nicht geklebt, aber eingesetzt war. E. konnte nun zum ersten Mal fühlen, wie viel Platz er einnahm. Er machte einen Momente lang ziemlich grosse Augen. Sie kontrollierte alles noch einmal sorgfältig. Dann sagte sie: "Jetzt passt alles. Ich bin gleich wieder da." Sie verliess den Raum und J. wollte sofort wissen: "Wie fühlt es sich an?" "Riesig und es drückt schon voll an den Zähen." Antwortete E. massiv getuschelt und lispelt. Und ich dachte mir: Das mit dem Sprechen wird einige Zeit brauchen.

    Nach etwa 5 Minuten kam Frau KFO zurück und fragte E.: "Drückt etwas? Tut etwas weh?" Er meinte "An den Zähnen vorne drückt es." Sie nahm den Expander wieder heraus und verbog die beiden vorderen Frontzahnbügel ein wenig. Solche Frontzahnbügel hatte ich damals nicht. Dafür hatte ich vier und nicht nur zwei Bänder. Offenbar diesen die dazu, die Frontzähe bei der Expansion mitzunehmen. Dann bekam E. den Expander wieder rein und durfte nochmals zusammenbeissen. Sie fragte: "Ist es jetzt besser?" Er nickte und sie sagte: "Bist du bereit zum Kleben?" Er nickte, und die Assistentin machte bläuliches Epoxiharz bereit. Der Lippenspreizer wurde wieder eingesetzt. Der Kleber wurde in die Bänder gestrichen und der Expander vorsichtig wieder eingesetzt. Dann entfernte Frau KFO den vorigen Kleber und der Kleber wurde mit der UV-Pistole aktiviert. Dann durfte E. wieder zusammenbeissen.

    Nun war der erste Expander montiert. E. tastete seinen Mund ausgiebig mit seiner Zunge ab und nuschelte: "Der Expander ist voll gross! Aber nicht so schlimm." Dann wurde mit einem Bohrer der Kleber an ein paar Stellen entfernt und alles poliert. J. und ich durften nun aus der Nähe in den E.s Mund schauen und er präsentierte stolz seine neue Zahnspange. J. sagte: "Voll wyld, aber wir werden es gut überleben, Bro."

    Frau KFO fragte dann: "Soll ich die Aufbisse jetzt gleich machen oder soll ich erst mit deinem Bruder weitermachen?" E. schüttelte den Kopf und sagte: "Gleich fertig machen. Dann ist es durch." Also modellierte Frau KFO eine orangefarbene Epoxidmasse auf die unteren 4 Molaren von E. Dann wieder UV-Licht aktivieren, Überstände entfernen und alles wieder polieren. Diese Aufbisse sind orangefarbene sphärische Epoxiaufbauten auf jedem der 4 Molaren im UK. Ich hatte damals Metalldinger auf meine Molaren aufgeklebt bekommen als Aufbisse.

    Danach sagte Frau KFO: "E. gut gemacht! Sehr tapfer. Jetzt ist J. an der Reihe. War es schlimm?" E. schüttelte entscheiden den Kopf und sprang vom Stuhl. Nun folgte die gleiche Prozedur erneut am J. Während E. neben mir sass, schlürfte er ständig Speichel aus seinem Expander und schluckte umständich. Ich dachte: Das kommt mir sehr bekannt vor. Ich erinnerte mich daran, wie viel Speichelfluss ich in den ersten drei Tagen hatte. E. sagte zu mir: "Die Gewinde sind total scharfkantig." Ich sagte: "Ja, das habe ich euch doch gesagt. Das ist normal. Bei mir war es auch so. Du wirst dich daran gewöhnen müssen, deine Zunge davon fernzuhalten. In ein paar Tagen werden dich diese scharfen Gewinde nicht mehr stören. Und so scharf wie die sich anfühlen sind sie gar nicht."
     
  15. Christian445

    Christian445 New Member

    Als Frau KFO mit dem Sitz von J.s Expander zufrieden war, verliess sie den Raum wieder für ein paar Minuten, damit J. fühlen konnte, ob noch etwas drückte, was nicht sein sollte. Als sie weg war, tauschten E. und J. schnell die Plätze. Ich liess sie gewähren, denn ein solcher Spasse lässt sie die Zahnspange für ein paar Augenblicke vergessen und sie entspannen etwas. Als Frau KFO zurückkam und fragte, ob irgendetwas drücke, antwortete E., dass es schrecklich sei und kaum auszuhalten sei. Etwas erstaunt sagte sie, das könne doch nicht sein und sie wolle sich das mal ansehen. Als er den Mund aufmachte, sagte sie schnell: "Du bist nicht J. Wenn ich dir in den Mund schaue, kannst du mich nicht täuschen. Netter Versuch!" Wir haben gelacht...

    Als J. auch seinen Expander abgeklebt und die Aufbisse poliert waren, sagte Frau KFO: "Jetzt kommt der einzige Teil des heutigen Tages, der weh tun könnte: Die Aktivierung." Die Assistentin reichte ihr zwei Schlüssel und sie bat die Jungs, selbst einmal zu versuchen, ihre Schraube ganz langsam zu drehen. Nach einigem Probieren und mit ein wenig Hilfe gelang es beiden, den Schlüssel langsam selbst zurückzudrücken. Eine Halbe Umdrehung. Beide verzogen für einen Moment das Gesicht und E. sagte danach: "Das zwickte ganz schön. Bei dir auch?" und J. meine "Voll, und jetzt kribbelts in der Nase." Das war die Aktivierung.

    Das war's. Wir verabredeten einen ersten Kontrolltermin am Montag. Nach 70 Minuten war alles veobei. Die Zwillinge und ich machten uns auf den Heimweg. Den ganzen Weg über wetteiferten sie mit Wörtern, die sie nicht mehr richtig aussprechen konnten. Sie waren richtig aufgedreht.
     
  16. Christian445

    Christian445 New Member

    Während Frau KFO gewerkelt hatte, konnte ich viele Fragen stellen. Auch jene hier aus dem Forum. Ich möchte die Antworten von Frau KFO kurz wiedergeben:

    ACHTUNG: Wahrschnlich gefallen einige der fogenden Aussagen nicht jedem.

    Zu der angeblich versäumten Frühbehandlung mit losen Zahnspangen frgte sie:

    "Woher haben hast du das?" Ich sagte ihr, dass ich es in einem deutschen Forum gelesen habe. Daraufhin lachte sie laut und sagte: "Oh, diese deutschen Plattenleger."

    Die gesamte Behandlung würde bei Feuerstellungen, wie wir (die Jungs und ich) sie haben/hatten, 6 oder 8 Jahre dauern mit aktiven Platten und Aktivatoren. In den meisten Fällen sei am Ende trotzdem eine feste Zahnspange notwendig, weil losen Spangen nur eine begrenzte Einzelzahnbewegung zuliessen.

    Aber warum sollte man das Kind 6 oder 8 Jahre lang behandeln, wenn man es auch in 1 oder 2 Jahren schaffen könne? Das Tragen aktiver Platten über 5 oder 6 Jahre ist nicht weniger belastend als das kurzzeitige Tragen eines Expanders und von Brackets. Da würden immer wieder Dinge behautet die einfach nicht stimmen würden.

    Ausserdem würden festsitzende Apparaturen nicht von der Mitarbeit des Kindes abhängen. Sie sagte, dass viele Behandlungen mit losen Zahnspangen dazu neigen, zu scheitern, weil die Zahnspange zu wenig getragen würde.

    Im Aussehalb Deutschalnds sei man sich seit langem einig, dass die KFO-Behandlung in der Regel erst dann beginnen sollte, wenn der Zahnersatzwechsel abgeschlossen ist. In Deutschland werde diese frühe Behandlung mit Platten nur noch deshalb durchgeführt, weil das Gesundheitssystem sie honoriert. Aber auch in Deutschland würden viele KFOs inzwischen von der Frühbehandlung abrücken, weil sie den aktuellen Wissensstand nicht länger ignorieren können. Vielleicht wusste mein damaliger KFO das schon vor ~25 Jahren? Wer weiss?

    Zu den losen Dehnplatten und meinen Jungs sagte sie weiter, es würde die Gefahr bestehen, dass die Zähne nach aussen kippen würden. Sie sagte, dass dies vor 40 Jahren akzeptiert worden wäre und die Zähne später mit einer festen Zahnspange wieder begradigt worden wurden. Heute wolle man aber solche Umwege nicht mehr gehen müssen. Es würde die Behandlung nur unnötig in die Länge ziehen. Sie könne daher sehr gut verstehen, warum ihr Vorgänger abwarten wollte und von einer zu frühen Behandlung abgeraten habe.


    Zu der verpassten Wachstumsphase meite sie:

    Jungen wachen am schnellsten zwischen 13 und 15. Und das ist genau das Alter, in dem sich meine Jungs nun befänden. Deshalb ist 12 oder 13 genau der optimale Zeitpunkt, um mit einer Zahnspange zu beginnen.


    Was den Stress der Operation angeht, erklärte sie:

    Man müsse es in Relation zu 5 Jahren Dehnungsplatten sehen. Bei J. und E. ging es nicht um 3 mm oder so, die auch mit einer Dehnungsplatte gut funktionierten. Komplikationen sind bei dieser Operation sehr selten. Und ich könne am besten beurteilen, wie schlimm es war. Ich dachte, dass es der Tiefpunkt meiner kieferorthopädischen Behandlung war. Aber ich hatte nur einmal richtige Schmerzen, gleich nach dem Aufwachen, und die Narbe verheilte schnell und problemlos. Damals war wirklich alles nur halb so schlimm. Für mich persönlich war es keine Traumata.


    Ich habe auch gefragt, warum meine Jungs eine grosse GNE brauchten. Meine war nur etwa halb so gross:

    Sie fragte zurück: "Wurden dir später die Weisheitszähne gezogen?" Als ich das bejahte, erklärte sie mir, dass sie bei meinen Jungs der Platz für die Weisheitszähne mit einberechnet hätte. Das habe man früher nicht gemacht. Heute wisse man jedoch, dass die Weisheitszähne das gesamte Behandlungsergebnis beeinträchtigen können, wenn kein Platz vorhanden ist. Aufgrund der besseren Ernährung seinen die Weisheitszähne heute oftmals von viel besserer Qualität und viele Menschen würden sie ein Leben lang behalten. Diese Option wollte sie meinen Jungs nicht verbauen. In diesem Punkt habe ein grosser Paradigmenwechsel stattgefunden in der Zahnmedizin.
     
  17. Christian445

    Christian445 New Member

    Wie es J. und E. heute geht:

    Sie sind sehr stolz auf ihre Zahnspange und tragen sie mit viel mehr Selbstvertrauen als ich damals. Und dass, obwohl sie manchmal auch sehr genervt sind, wenn z.B. das Essen stecken bleibt. Insgesamt haben sie sich aber schon gut eingelebt.

    Die ersten 4 Tage oder so waren schwierig und ich musste sie mehrmals trösten, wenn ihre Zungen stark brannten und wund waren. Es sind auch wirklich Tränen geflossen. Vor allem als sie Fieber hatten und ihm wegen der Grippe alles weh tat, war die noch sehr neue Zahnspange anscheinend zeitweise fast unerträglich für sie.

    Aber die Zeiten der blutigen Zungen und der heftigen Druckschmerzen sind jetzt offenbar schon vorbei. Das Lispeln wird im Moment immer weniger. Sie können schon wieder richtig gut sprechen. Sie beschweren sich manchmal, dass es drückt und kribbelt oder wo was. Aber wenn ich sie frage, sagen sie immer, dass nichts weh tute.

    Das Essen geht jetzt auch immer schneller und besser. Am Anfang dachten beide mehrmals, sie würden ersticken, als sich das, etwas was sie schlucken wollten, im Expander verfangen hatte. Ich weiss das aus eigener Erfahrung, wie sich das anfühlt und wie ungewohnt das Schlucken am Anfang ist. In der ersten Woche haben meine Frau und ich alles sehr weich gekocht und die Jungs haben vieles in Milch oder Tee eingeweicht. Z.B. Brot oder Plätzchen. Meine Frau und ich achten darauf, dass wir keine harten oder faserigen Speisen kochten. Aber seit etwa einer Woche essen sie wieder fast alles. Sogar harten Pizzarand. Ohne Brackts ist das noch kein Problem. Mit einem Zahnstocher oder den Fingern picken sie meist noch am Tisch Essensreste unter den Expandern hervor. Diese Freiheit lassen wir ihnen zuhause, auch wenn es manchmal ein bisschen eklig aussieht.

    Die ersten 5 Tage mussten sie jeweils am Morgen einmal an der Schraube drehen. Als der Kontrolltermin zeigte, dass alles in Ordnung war, wurden sie angewiesen, einmal am Morgen und einmal am Abend zu drehen. Die Jungen machen es selbstständig. Anfänglich noch unter Aufsicht. Die Lücken an der Front werden immer grösser. Es tut sich ganz offensichtlich etwas.

    Zuvor mussten sie nicht selten dazu angehalten werden, eine gründliche persönliche Zahnpflege zu machen. Das hat sich sehr geändert, seit sie eine Zahnspange tragen. Manchmal freuen sich beide darauf, endlich ihre Zähne und ihre Zahnspange putzen zu können. Das kann ich gut verstehen, denn die Reste mancher Speisen bekommt man am einfachsten mit der Zahnbürste wieder raus.


    Wie sehen die Expander genau aus?

    Um meine Kinder zu schützen, möchte ich keine Originalbilder veröffentlichen.

    Ich habe im Internet nach einem Bild gesucht, das einen Expander wie den zeigt, den E. und J. derzeit tragen. Ich habe jedoch kein Bild gefunden, das genau gleich ist. Deshalb habe ich Linien zu einem sehr ähnlichen Exemplar hinzugefügt. Die Gewinde sind viel länger als auf dem Bild. Siehe das Bild unten.

    Rot = nicht vorhandene Teile, grün = zusätzliche Drähte und grau = die bei J. und E. vorhandenen 7er.
     
  18. Christian445

    Christian445 New Member

    Und noch das Bild: GNE_erg_k.jpg
     
  19. Bienchen611

    Bienchen611 New Member

    Danke für deine Verlinkung :)

    Ich find es auch so toll bei meinem Sohn zu sehen, dass er mit Zahnspange richtig stolz ist. Er sogar davor schon gedrängt hat, dass er unbedingt eine möchte.
    Heut zu tage ist es wirklich anders, man ist eher "uncool" wenn man keine Zahnspange hat.
    Damals (ich hatte ebenfalls eine fixe Zahnspange) und war am Kicker und es wurde sich teilweise lustig über mich gemacht.
    Zum Glück ist das jetzt anders :)

    Mittlerweile haben sich leider auch meine Zähne, durch die oben gekommenen Weisheitszähne, wieder etwas verschoben :( und ich überlege stark mir durchsichtige Zahnschienen anfertigen zu lassen.
    Damals wurde mir nicht viel darüber gesagt, auch gab es keine Fixierung oder Endschiene für mich...warum auch immer.

    Alles gute weiterhin deinen Jungs ;)
    LG
     

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