Deckbiss + Mittellinienverschiebung + Bukkale Okklusion mit Invisalign

Dieses Thema im Forum ""Lose" Zahnspangen" wurde erstellt von saegezauberer, 29 März 2023.

  1. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hallo zusammen,

    ich habe einen sehr tiefen Deckbiss (meine unteren Zähne sind komplett verdeckt und ich habe auch einen Blobfisch-Mund), eine Mittellinienverschiebung von 3-4 mm und auch eine bukkale Okklusion auf einer Seite.
    Ich gehe davon aus, dass der Biss insgesamt um ca. 4-5 mm gehoben werden muss.

    Ich war bereits bei mehreren Kieferorthopäden und jeder sagt etwas anderes.
    Einer will operieren (alle anderen Kieferorthopäden und Zahnärzte raten davon ab), einer will es nur mit fester Spange + folgender Prothetik machen und eine (sehr erfahren mit Invisalign) möchte das mit Invisalign richten (OHNE folgender prothetischer Maßnahmen außer Ersetzung zwei ausgewaschener Füllungen).

    Ich würde die Invisalign-Behandlung natürlich bevorzugen. Die meisten Ärzte halten das aber für kaum machbar.

    Wie seht ihr das?
     
  2. Flurin

    Flurin Active Member

    Hallo Saegezauberer

    Willkommen im Forum und Gratulation, dass du dich entscheiden hast deine Zähne in Ordnung zu bringen!

    Ich bin selbst auch gerade in der Abklärung für eine kieferorthopädische Behandelung und habe in den letzten Wochen alles darüber gelesen was ich konnte.

    Lese mehr über meine Zähne:
    https://www.zahnspangen.cc/index.php?threads/gerade-zähne-sind-keine-frage-des-alters.4692/

    Wieso genau möchtest du eine Invisalign-Behandlung?

    Was du schreibst tönt nicht nach einer "kleinen" Korrektor. Weit mehr als nur einige Zähe drehen und Lücken schliessen oder sowas.
    Wenn sich mehrere KFOs nicht einige sind, bedeutet das vermutlich, dass du ein Grenzfall bist.:eek: Deshalb würde ich von Invisalign und anderen Alignerschienen abraten und einen KFO wählen der MBA empfiehlt. Die sichere und zuverlässige Technik wählen.

    Eine feste Spange (=MBA) ist das effizienteste Mittel um Zähen zu bewegen. Die Behandlung ist kürzer, flexibler und präziser als bei Invisalign und andere Alignerschienen. Die Möglichkeiten von Alignerschienen sind, gegenüber einer MBA, beschränkte. Nicht alle Fehlstellungen lassen sich mit Alignern gut behandeln. Meine auch nicht. Die MBA hingegen funktioniert in "beinahe" jedem Fall. Nicht wenige hier im Forum haben mit Invisalign begonnen und mussten danach auf MBA umgeschwenkt. Diesen Umweg würde ich nicht gehen wollen. Wenn die meisten Ärzte sagen, dass die Invisalign-Behandlung nicht machbar sei, würde ich einen sehr grossen Boden um jeden KFO machen, der dir Invisalign empfiehlt.

    Zur Zeit wird leider sehr viel, und teilweise sehr aggressiv Werbung gemacht für Invisalign und Co. Alles darf man nicht glauben. Oft wird viel zu viel versprochen.:rolleyes: In diesem Forum findest du mehr als genug Beispiele die dies belegen.

    Was soll bei dir mit Prothetik gelöst werden? Fehlen dir Zähne? Hast du beschädigte oder stark abgenützte Zähne?
    Wenn es auf den von meinem KFO, als nicht zu empfehlende Alternative vorgeschlagenen, "Hollywood-Weg" (Zurecht schleifen und Keramikschalen) hinaus läuft, würde ich die Finger davon lassen. Das ist keine Lösung, sondern ein Gebastel.

    Ich bin nicht KFO und habe dein Gebiss nicht gesehen. Deshalb könnte ich auch total falsch liegen. Und deshalb kann ich auch nicht beurteilen ob eine Operation nötig ist.
    Eine OP ist bei mir aber auch ein Thema, falls die Behandlung mit Gummizügen keine befriedigende Resultate bringt.

    So sehe ich das. :) Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

    Es würde mich interessieren zu erfahren, wie es bei dir weiter geht und zu welchem Entscheid du am Ende gekommen bist. Halte uns auf dem Laufenden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 29 März 2023
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  3. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hallo Flurin, danke für Deine ausführliche Antwort.

    Das was Du schreibst kreist auch im meinem Kopf herum: Es wird viel versprochen und irgendwelche schönen Visalign-Simulationen das Endresultats gezeigt, aber garantieren will und wird Dir niemand etwas.
    Deshalb habe ich mich die letzten Tage auch mit der MBA-Lösung begonnen anzufreunden, auch wenn mir Schienen lieber wären.
    Ich habe aber keine Lust, 2-3 Jahre mit Schienen herumzurennen, um dann am Ende nochmal von vorne zu beginnen, weil die Schienen nichts gebracht haben.

    Ich habe eine gute und nette Zahnärztin und auch mein KFO (der mit der Spange) ist sehr erfahren und macht auch fast nur Spangen (und würde sich an mein Gebiss definitiv nicht mit Schienen heranwagen).

    Der von den beiden vorgeschlagene Weg ist dieser:
    • Repositionierungsschiene, um den Biss zu neutralisieren und das Kiefergelenk zu entlasten (mehrerer Wochen)
    • Kieferorthopädie (anfänglich in Kombi mit der Repositionierungsschiene) (mind. 2 Jahre)
      • Bisshebung selbst
      • Behebung Scherenbiss (bukkale Okklusion)
      • Wiederherstellung der Symmetrie (Behebung der Mittellinienverschiebung)
      • Alles mal gerade rücken
    • Prothetik für alles, was die Kieferorthopädie nicht hinbekommen hat bzw. um die Okklusion wiederherzustellen, so dass ich mich damit wohl fühle und endlich wieder normal kauen kann (Kronen wahrscheinlich/evtl. für die 4x2 hinteren Backenzähne).
      Wie gesagt müssen da 4-5 mm gehoben werden und nicht nur die Schneidezähne intrudiert werden. Und ob das mit Elongation der Backen- und Seitenzähne klappt kann niemand versprechen. Beim einen funktioniert es, beim anderen bewegt sich gar nichts.
    Meine Frontzähne sind inzwischen aufgrund des Deckbissen schon etwas abgewetzt. Aber keiner der Ärzte hat das bis jetzt als so gravierend eingeschätzt, dass man da Veneers oder Kronen draufsetzen muss, obwohl die Zähne manchmal ganz schön zwicken. Meine Zahnärztin meint, dass man hinter die oberen Schneidezähne etwas Komposit auftragen kann, um die dünn gewordenen Zähne zu schützen. Das gleiche sagte der Kieferorthopäde über die unteren Schneidezähne...aber das ist nicht sein Business. Gerade diese unteren Schneidezähne machen mir Sorgen. Die wurden logischerweise auf der Vorderseite in Mitleidenschaft gezogen. Aber wie gesagt, meine Zahnärztin und auch ein weiterer Zahnarzt fanden das nicht so schlimm wie ich das selbst empfinde.

    Momentan fühlt sich alles in meinem Mund entzündet an, auch wenn man nicht wirklich etwas sieht. Das Zahnfleisch fühlt sich oft wund an und einige Zähne im vorderen Bereich "zwicken" ohne erkennbaren Grund.
    Das liegt hoffentlich nur an der einseitigen bzw. punktuellen Okklusion und Falsch- bzw. Überlastung der Zähne und geht nach der Behandlung weg.

    Den Hollywood-Weg hat niemand vorgeschlagen. Das wäre tatsächlich unseriös gewesen.
    Ich habe bei meiner Zahnärztin nicht das Gefühl, dass sie mir irgendwas aufschwatzen will (auch schon in der Vergangenheit nicht).

    Der Vollständigkeit wegen: Ich habe Knirschschienen, um nachts meine Zähne zu schützen. Das Zusammenbeißen tagsüber habe ich mir schon lange abgewöhnt.

    Anbei die Frontansicht meines Gebisses (nicht das neueste).

    Danke nochmal für Deinen Rat!
     

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  4. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Ach ja, habe noch was vergessen: Habe ein komprimiertes Kiefergelenk mit geringem Gelenkspalt (MRT) und ab und zu Probleme/Schmerzen. Bekomme aber Physio die gut hilft.
    Dazu habe ich inzwischen kaum noch Okklusion...nur seitlich rechts, was die Kiefergelenksprobleme nicht gerade verbessert. Das macht das Ganze für mich noch etwas dringlicher.

    Ich bin dankbar für jeden Rat.
     
  5. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Und hier noch die restlichen Bilder...
     

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  6. Flurin

    Flurin Active Member

    Ciao saegezauberer

    Du hast für dein Alter sehr gut gepflegte Zähne. Auf den Fotos sehen sie trotz der Fehlstellung ziemlich gesund aus. Auch deine unten Frontzähne sehen auf den Fotos nicht schlimm aus.

    Der Plan mit mit der festen Spange und davor einer Repositionierungsschiene, sowie danach der Prothetik, tönt für mich vernünftig. Viel vernünftiger als eine Behandlung nur mit Alignern.

    Ich frage mich allerdings, ob es nicht auch ohne Prothetik gehen würde? Natürliches Zahnmaterial durch künstliches zu ersetzen, würde mir nicht behangen. Aber möglicherweise ist es tatsächlich die beste Lösung um deine Kiefergelenkprobleme in den Griff zu bekommen. Das kann ich nicht wirklich beurteilen. An deiner Stelle würde ich den KFO sehr genau fragen, welche Probleme ohne Prothetik weiter besten würden? Vielleicht ist auch eine Kiefer OP zum heben des Bisses, die nachhaltigere Lösung. Schwer zu sagen.
    Wahrscheinlich können das andere Forumsmitglieder viel besser beurteilen als ich.

    Ich habe sehr starke Spannung, auf meinen Kiefergelenken, wenn ich zusammenbeisse. Das mache ich aber nur selten, ausser beim Essen. Wenn ich entspanne wandert mein UK nach vorne in eine entspannte Stellung. Zusammenbeissen war für mich nie eine bequeme Stellung und seit meinem Besuch beim KFO weiss ich auch wieso. Bisher waren meine Kiefergelenke zum Glück immer beschwerdefrei.
    Wenn du aber bereits Beschwerden im Kiefergelenken hast, würde ich wirklich die beste mögliche Behandlung machen. Ein Bastel macht alles nur noch schlimmer. Das lohnt sich nicht. Und auch wenn eine OP die beste Lösung ist, würde ich sie machen.

    Zahnfleischprobleme (Paradentose) habe ich seit Jahren. Nicht sehr ausgeprägt, aber immer ein wenig. Ein Grund für meine Paradentose ist meine Zahnfehlstellung. Das ist bei dir scheinbar sehr ähnlich. Nur schon deshalb wird sich die KFO-Behandelung lohnen.

    Noch ein Hinweis: Weil dein Fall wirklich nicht einfach ist, würde ich darauf achten, dass dein KFO einen "Fachzahnarzt für Kieferorthopädie" ist. Du brauchst wirklich einer der mehr kann als Standardfälle zu behandeln. Prüfe deshalb welchen Titel dein KFO führt. Einem "Master of Science für Kieferorthopädie" oder einem "Zahnarzt für Kieferorthopädie" würde ich mich an deiner Stelle nicht vertrauerten. Vielleicht hilft dir dieser Hinweise beim Vorsortieren der vorgeschlagen Behandlungsmöglichkeiten.

    Du hast schwierige Entscheide zu treffen. Dafür beneide ich dich wirklich nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30 März 2023
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  7. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo @saegezauberer

    willkommen im Forum.
    Auch von mir Glückwunsch zu deinem Entschluss eine Behandlung anzugehen.
    Es ist auf jeden Fall der bessere Weg, denn deine Fehlstellung ist schon etwas ausgeprägter.
    Welche Behandlungsmethode für dich die Beste ist, kann dir hier sicherlich niemand 100% sagen. Dazu ist auch jeder von uns zu individuell.
    Ich habe viele im Umkreis, die niemals eine feste Spange haben wollten und Aligner genommen haben.
    Ich selbst sollte keine - und hatte meine Behandlung mit MBA. Ich war rundum zufrieden und die eingesetzten Schienen zur Retention haben mich bestätigt.
    Für mich war es das Richtige.
    Für schwerere Fälle denke ich ist eine MBA sicherlich vorteilhafter - aber das liegt eben auch an dir ob das für dich OK wäre oder eben ein Nogo.

    Gerade bei Kieferbeschwerden im Zusammenspiel mit einer Fehlstellung sollte etwas geschehen. Schau, dass du einen Arzt findest der hier Erfahrung hat und bei dem du dich wohl fühlst.
    Neben den fachlichen Dingen spielt auch der "Wohlfühlfaktor" eine Rolle. Wer mit ungutem Gefühl zur Behandlung/Praxis geht hat es sicherlich schwer - Das solltest du vermeiden.

    Ich wünsche dir ein glückliches Händchen für die anstehenden Entscheidungen - das der Weg der richtige ist, davon bin ich Überzeugt!

    LG
    Chris
     
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  8. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hallo,

    vielen Danke für euren Beistand.

    Zum Thema KFO: Meine Favoriten sind beide "Fachzahnarzt für Kieferorthopädie". Meinen Kiefer und meine Zähne würde ich beiden anvertrauen.

    Am liebsten wäre mir, dass der KFO, der operieren will, das auch ohne OP mit MBA macht.
    Der ist echt symphytisch, humorvoll und noch recht jung, macht das aber auch schon ein paar Jährchen. Zudem ist er auch noch am besten zu erreichen und nicht so weit weg.
    Habe am kommenden Dienstag einen Termin bei ihm, wo er mir seinen Plan vorstellen will. Mal sehen, ob ich ihn überreden kann...oder er mich ;-)

    Zusätzlich habe ich auch noch einen Termin bei einem Zahnarzt direkt bei mir um die Ecke gemacht. Laut Webseite sind die sehr vielseitig und haben auch ein eigenes Labor. Mal sehen, was die zu meinen Zähnen sagen. Ich habe den Eindruck, dass bei den unteren vier Schneidezähnen die obere Schmelzschicht so gut wie weg ist. Wie gesagt, auf den Bildern kann man das nicht gut erkennen und die Bilder sind auch nicht neu. Einer dieser Zähne muckt seit ein paar Wochen und ist berührungsempfindlich (aber kaum temperaturempfindlich....seltsam). Vielleicht hat er einen kleinen Riss oder die weggeschliffene Stelle macht sich bemerkbar. Liegt eventuell an meinen Knirschschienen, auf denen ich nachts unbewusst herumbeiße. Durch den tiefen Biss ist auf den vorderen und seitlichen Zähnen recht viel Druck. Hier würde die Repositionierungsschiene vermutlich Erleichterung bringen. Das Teil kostet halt 1200 EUR. Aber irgendwie muss ich ja mal anfangen. Mein Biss und meine Okklusion werden immer schlechter.

    Ich halte euch auf dem Laufenden :)

    LG,
    saege
     
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  9. schneck

    schneck New Member

    Hey,
    ich werde auch wegen eines Tief/Deckbisses behandelt und ich finde es erstaunlich, dass dir Aligner überhaupt vorgeschlagen wurden, obwohl du einen stärkeren Deckbiss zu haben scheinst als ich. Beide KFOs bei denen ich war, waren sich einig, dass dafür die Kraft einfach nicht ausreicht und eine MBA die einzige sinnvolle Möglichkeit ist. Aber du hast ja schon geschrieben, dass du dich mit dem Gedanken schon bisschen angefreundet hast. Lieber auf Nummer sicher einmal richtig machen, als dann später nochmal ran zu müssen. Ich hoffe du findest schnell einen KFO bei dem du dich wohl fühlst, damit deine Probleme angegangen werden können.

    LG Schneck
     
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  10. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hallo zusammen,

    ich hatte gestern meinen Termin beim KFO und es ist genau das eingetreten was ich befürchtet hatte.

    Aber alles der Reihe nach:

    Ich hatte gestern Abend um 18:45 meinen Termin. Ich war etwas früher in der Praxi, da ich mit dem Zug gefahren bin. Die Praxis war gähnend leer und nicht mal an der Rezeption war noch jemand.
    Der KFO ist aber gleich aufgetaucht und meinte, dass er vor mir noch einen Patienten hätte, sagte aber, dass wir direkt anfangen (der andere Patient ist auch nicht mehr aufgetaucht).

    Zunächst hat er mir den MRT-Bericht detailliert erklärt. Resümee: Arthrose und geringe Gelenkspaltmaße...komprimiertes Kiefergelenk halt.
    Außerdem ist der Diskus seitlich nach vorne verrutscht. Er meinte, dass der Diskus aus der Position in der Regel nicht mehr zurückkommt (nicht so toll).

    Dann hat er mit die ganzen anderen Baustellen erklärt, die ihr teilweise schon kennt: Bukkale Okklusion einseitig, Mittellinienverschiebung, Lücken, Deckbiss, abgenutzte Zähne etc.
    Er meinte, dass einige Patienten erstmal ein Herbst-Scharnier nehmen, dass aber nur Nachts genutzt werden kann und im Prinzip an der Situation nichts verändert. Das ist eigentlich keine Option für mich.
    Im Endeffekt ist er überzeugt, dass um das Kiefergelenk dauerhaft richtig einzustellen, eine Operation mit vorheriger KFO die beste Lösung sei.
    Er hat mir ausführlich erklärt, was momentan alles nicht richtig funktioniert bzw. schon beschädigt ist und was zur Entlastung notwendig wäre.

    Er würde auch mit "normaler" KFO beginnen und sehen, ob mir das hilft, und mich dann entscheiden lassen, ob ich dann immer noch eine OP machen lassen will...auch wenn er davon nicht wirklich überzeugt ist.
    Mir wurden zwei Kieferchirurgen empfohlen. Bei einem der beiden habe ich schon angerufen und habe Ende des Montas einen Beratungstermin.
    Er hat sich auch nochmal meine Zähne und meinen Biss angeschaut. Ohne Prothetik werde ich wahrscheinlich nicht davon kommen.
    Er sagte sogar, dass, falls ich mich für den Weg mit meiner Zahnärztin und deren KFO-Spezi entscheide und irgendwann damit nicht mehr zufrieden wäre, er mich weiterbehandeln würde!
    Insgesamt hat er sich über 90 Minuten Zeit genommen und ich habe gegen 20:00 Uhr die Praxis verlassen.

    Ehrlich gesagt habe ich ganz schön Schiss vor einer OP. Ich habe gestern ein paar Erfahrungsberichte gelesen. Da hat man ganz schön lange dran zu knabbern und manche haben dauerhafte Nervenschäden davongetragen.
    Mein KFO meinte, dass bei seinen Patienten mit ähnlicher OP (50-60) bisher keine dauerhaften Schäden geblieben sind.

    Jetzt bin ich im Prinzip nicht weiter als vorher, da ich mich eigentlich gedanklich bereits von einer Kiefer-OP verabschiedet habe.
    Der KFO war aber bisher der einzige, der mir im Detail alles schlüssig und ausführlich erläutert hat und sich dafür auch jede Menge Zeit genommen hat. Das hat keiner der KFOs vorher getan.
    Der KFO, der nicht operieren will, war das letzte Mal so seltsam drauf und genervt, dass ich da eigentlich nicht mehr hingehen will. Er scheint einen Behandlungsplan erst dann ausarbeiten zu wollen, wenn ich mich für eine Behandlung bei meiner Zahnärztin und ihm entschließe und meine Zahnärztin in den "Lead" geht und ihm sagt, was er machen soll. Dann sagte er noch, dass man das alles eventuell ohne KFO lösen kann.
    Das macht aber gar keinen Sinn für mich. Außerdem hat er sich kaum Zeit genommen und ist gar nicht auf die Kiefergelenksprobleme eingegangen.

    Deshalb meine Frage: Habt ihr Erfahrung mit Kiefer-OPs (UKVV) und könnt ihr mir dazu raten?
    Eventuell wäre es das beste mit der KFO anzufangen und dann sehen, ob mir das ausreichend Entlastung bringt.
    Ich habe wenig Lust noch einen KFO aufzusuchen.

    LG saege
     
  11. Flurin

    Flurin Active Member

    Allagera! Saege

    Schön, dass sich dieser KFO die Zeit genommen hatte, dir alles zu erklären. Der scheint im Gegensatz zu anderen bei denen du warst sehr kompetent zu sein. Das der andere KFO dir seltsam erscheint, hat vielleicht auch seine Gründe. Vielleicht musste er selbst erkennen, dass er sich etwas zuweit aus dem Fenster gelehnt hatte.

    Ich denke schon, dass du ein grosses Stück weiter bist in deinen Gedanken: Du hast nun das ganze Ausmass/Problem verstanden und du kennst nun alle Details. Wenn dir endlich alles schlüssig erscheint, ist das schon ziemlich viel. Zudem hast du dich offenbar bereits davon verabschiedet, dass es eine einfache Lösung nur mit Alignerschienen geben wird.

    Wenn ich das nun alles lese, bin ich wirklich erschüttert darüber, dass dir allen Ernstes vorgeschlagen wurde, nur mit Alignerschienen zu behandeln. Das kann man nun nach dem jetzigen ausführlichen Befund und dem detaillierten Gespräch wohl als reine Bauernfängerei abtun. Wirklich sehr schockierend, was in diesem Bereich zurzeit gemacht wird.

    Ich denke du wirst dich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass eine OP möglicherweise die beste Lösung ist. Ja, diese OPs sein eine unangenehme Sache, die einem lange beschäftigt. Ich kann zum Glück nicht aus eigener Erfahrung davon berichten. Und ich hoffe, dass ich das auch nie können werde. Es gibt hier im Forum aber mehrere sehr eindrückliche Berichte darüber. Unter anderen @Heino oder @WS1 berichten darüber. Viele dieser Berichte zeigen, dass es sehr heftig ist, aber meistens trotzdem gut ausgeht. Die welche bleibende Schäden davontragen haben sind eine Minderheit. Ich möchte dir deshalb Mut machen, die OP anzugehen, falls es sich als die beste aller Möglichkeiten herausstellen sollte.

    Sicher ist es Sinnvoll zuerst die ganze Korrektor nur mit einer festen Zahnspange zu versuchen, falls der KFO darin wirklich eine realistische Möglichkeit sieht. Wenn der KFO diesem Versuch aber nur eine geringe Chance gibt, würde ich die OP von Beginn an einplanen.

    Wenn du zu diesem KFO vertrauen hast, würde ich keinen weiteren aufsuchen. Das hast du bereits gemacht. Zu viele Meinungen sind auch nicht immer gut.

    Grüsse aus den Bergen
    Flurin
     
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  12. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hallo Flurin,

    Danke für Dein Feedback.

    Ich will niemandem etwas böses unterstellen und halte auch den anderen KFO für einen guten Fachmann.
    Deshalb verstehe ich nicht, warum er sich hinter meiner Zahnärztin versteckt, die scheinbar die ganze Aktion von hinten plant. Heißt Prothetik <- KFO <- Schiene.

    Ich habe schon eine Email verfasst, in der ich ihn bitte selbst in den Lead zu gehen und einen Behandlungsplan zu erstellen, da die KFO für mich der der entscheidende Schritt bei der ganzen Behandlung ist und ich vor Behandlungsbeginn Klarheit über etwaige Maßnahmen haben möchte. Abgeschickt habe ich die Email noch nicht. Ich schlafe nochmal drüber. Ich gehe davon aus, dass wenn ich die Email so abschicke, er genauso abspringt wie der Schienen-KFO ;-)

    VG
    saege
     
  13. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Vergesst es.
    Ich werde das mit der OP jetzt angehen, auch wenn ich es nicht wirklich will.
    Mir läuft die Zeit davon und ich muss mich nach den vielen Monaten endlich entscheiden.
    Ich bin mit meiner Arztwahl (KFO) auf jeden Fall sehr zufrieden.
    Einen vernünftigen Zahnarzt für die Themen danach werde ich auch noch finden.

    Ich danke euch schon mal sehr.

    LG,
    saege
     
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  14. Flurin

    Flurin Active Member

    Das tönt für mich nach einem guten Entscheid.
    Manchmal muss man etwas angehen, dass man eigentlich nicht will. Aber es ist besser wenn man es tut. Deshalb stark, dass du den Mut dazu aufgebracht hast.

    Halte uns bitte auf dem Laufenden.

    Ich wünsche allen schöne O-*.
     
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  15. WS1

    WS1 Member

    Hey hey,

    @saegezauberer, ich habe mir deinen Bericht gerade durchgelesen und wollte dich ermutigen es mit der OP anzugehen.
    Ich fange mal bei den Zahnärzten an die ja irgendwie nicht so richtig vorankommen. Ich selber habe mit einigen Zahnärzten zwecks meiner Behandlung gesprochen.
    Du musst da wirklich aufpassen, es gibt sehr gute Ärzte, aber auch das komplette Gegenteil. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, das mein KFO viel mehr Ahnung hat als der Zahnarzt. Möchte niemanden schlecht reden, aber ich würde einem KFO mehr vertrauen als einem Zahnarzt.
    Mein alter Zahnarzt hat trotz meinem starken Schiefbiss von der Behandlung abgeraten.
    Das sich ein KFO soviel Zeit für dich nimmt, ist nicht selbstverständlich und zeigt das er sich um dich kümmert. Ich selber habe vor langer Zeit schlechte Erfahrungen mit einem KFO gemacht, deswegen ist es wichtig sich zuallererst wohl zu fühlen.

    Zur OP. Mach dir nicht zu viele Gedanken. Jeder der den Entschluss fasst die Behandlung anzugehen, schafft es auch mit der OP. Die Taubheitsgefühle sollten wirklich nur bei einem sehr geringen Anteil bleiben.
    Wenn du mich fragst ist das wichtigste, einen sehr guten Kieferchirurg zu finden. Ich selber konnte mich zwischen 2 Entscheiden. Ich habe mit beiden gesprochen und bin mit meiner Auswahl zufrieden, auch wenn es 2000€ mehr gekostet hat.
    Deswegen mein Tipp. Such dir einen der besten und Erfahrensten Chirurgen aus, sprich mit Ihnen. Frag Sie Löcher in den Bauch.

    Jetzt fast 3 Wochen nach meiner OP, würde ich sagen, das es unglaublich ist wie genau und gerade der Aufbiss ist. Du musst auch bedenken, die Verschiebung an den Zähnen würde wahrscheinlich funktionieren, aber der Kiefer kann trotzdem eine Fehlstellung haben, dadurch würdest du wahrscheinlich ohne eine OP nie so ein gutes Ergebnis haben wie mit.

    Mein Zimmerpartner war 67. Ich bin heute noch in Kontakt mit ihm. Er hatte auch eine Bimax OP. Seine Worte zu mir: Er bereut es auf keinen Fall, auch wenn die ersten Tage nicht einfach sind.

    Dir alles gute weiterhin und ich bin gespannt wie es weiter geht :)
     
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  16. saegezauberer

    saegezauberer Member

    Hallo nochmal.

    Ich war heute beim Zahnarzt. Da meine Zahnärztin im Urlaub ist und es dringend war, war ich bei einer Zahnärztin in der Praxis bei uns um die Ecke.

    Da ich schon mal da war, habe ich ihr meinen Fall geschildert und sie hat sich alles genau angeschaut, ein OPG gemacht und meinen Kiefer untersucht.
    Sie hat im Prinzip genau das gleich gesagt/geraten wie meine Zahnärztin und der MRT-Arzt:
    • Schienentherapie und Prothetik
    • KFO wollte sie nicht beurteilen, da sie sagt, dass sie kein KFO sei (löblich)
    • Keine OP
    Sie sagte auch, dass ich gepflegte Zähne habe und dass ich alles (Zähne) als schlimmer wahrnehme als es ist und rät zur Behebung des Tiefbisses.

    Jetzt ist mein KFO immer noch der einzige von 4 KFOs und 3 Zahnärzten, der eine OP vorschlägt. Alle anderen raten ab. Was soll man davon halten!?

    Diesem habe ich übrigens nach meinem letzten Termin ein paar Nachfragen per Email geschickt und ihm im Prinzip das Go gegeben. Das ist jetzt eine Woche her und ich habe noch keine Antwort.
    Bei einem zwischenzeitlichen Anruf in der Praxis hieß es, dass er alleine in der Praxis sei (Osterwoche) und dass ich ohnehin erstmal zum Kieferchirurgen muss. Dann hat die Dame am Telefon noch was von einem Abdruck erwähnt...das habe ich nicht wirklich verstanden.
    Das hört sich so an, als ob der Antrag für KFO+OP erst NACH der Befundung des Kieferchirurgen gestellt wird. So hatte ich das bei dem Termin nicht verstanden. D.h., dass bis zu Behandlungsbeginn wahrscheinlich noch einige Wochen vergehen. Hier meine Schätzung: 2 bis Chirurgie Termin, 1 für Befundung, 3 für Beantragung bei GKV, 2-3 für ersten Spangen-Termin :(

    Ich habe die letzten Tage echt Probleme mit meinen Kiefergelenken und es muss schleunigst etwas passieren. Da kracht und knarzt es und Ohrenschmerzen und Tinnitus sind auch mit von der Partie. Um Weihnachten herum hatte ich das schon mal für ein paar Wochen und dann hat sich das wieder gelegt. Ich habe das ungute Gefühl, dass der Zustand der Kiefergelenke schlimmer wird und der Diskus sich verabschiedet oder schon verabschiedet hat. Laut MRT-Befund ist der ja ohnehin ungünstig verschoben und laut KFO in einer Stellung, aus der er wahrscheinlich nicht mehr zurück rutscht.

    Habe den KFO auch gefragt, ob er - falls er Bite-Blocks nutzt, diese schon früher einsetzen kann, so dass der Biss schon mal etwas neutralisiert wird. Keine Ahnung ob das Sinn macht.

    Persönlich fände ich eine Schienentherapie gar nicht so schlecht. Da kann man mit relativ wenig Aufwand und Kosten ausprobieren, wie das Kiefergelenk auf die Umstellung reagiert, auch wenn es etwas dauert und man die Schiene ständig tragen muss.
    Zumindest hätte man relativ schnell eine Entlastung erreicht. Ob man das dann per KFO (und evtl. OP) oder Prothetik langfristig umsetzt kann man dann immer noch anhand des Ergebnisses entscheiden.

    Ich bin auf euer Feedback gespannt und gehe jetzt Volleyball spielen.

    LG,
    saege
     
  17. Flurin

    Flurin Active Member

    Hallo saegezauberer
    Ich könnte dir nur dasselbe "Feedback" geben wie schon am 29., 30. März und am 5. April. Lies oben. Daran hat sich nichts geändert.

    Letztlich muss du dich selbst entscheiden und zum dem der dich behandelt Vertrauen haben. Die Fakten scheinst du nun alle zu kennen und deine Kiefergelenke sprechen eine sehr deutliches Sprache. Es wird dir hier im Forum kaum jemand neue Fakten oder eine bessere Entscheidungshilfe liefern können, als ein kompetenter "Fachzahnarzt für Kieferorthopädie".

    Halte uns bitte auf dem laufenden, wie du dich entscheidest.
     
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  18. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Das ist wohl ein Widerspruch der ZÄ:

    Sie beurteilt nicht die KFO - Situation UND rät gleichzeitig von OP ab:confused:.
    Kann sie das mit gutem Gewissen - wo Du zum ersten Mal dort warst?

    Wollte sie nicht gleich die Schienentherapie übernehmen und die Prothetik dazu?

    Du sprachst von 2 KFOs, die dieselbe Vorgangsweise empfohlen hatten.
    Unabhängig voneinander, die erste Diagnose war wohl vor einem Jahr,
    es handelte sich um den Bruder des nun aktuellen KFOs (der mit OP).

    Bei Planung mit OP müssen beide, KFO und KFC, ihre Diagnose stellen,
    der KFO reicht dann den HKP bei der Kasse ein, diese bewilligt ihn dann.
    Du befindest Dich in einer KIG, wo auch ohne OP- Einplanung ein Zuschuss gewährt wird.
    Und ja, das alles wird viel Zeit in Anspruch nehmen.

    Du erwähntest "ein Herbstscharnier, das nur in der Nacht wirkt".
    Welcher KFO schlug das jetzt vor und was genau soll das sein?
    Eine Art Repositionsschiene (die um 1200€) ?
    Ein HS ist ein festsitzendes Gerät, das auf den Molaren aufzementiert wird und durch
    einen Mechanismus den UK hervorholt (OK und UK sind verbunden durch ein Gestänge).

    Schnelle Hilfe kann vorübergehend eine Entlastungsschiene bringen,
    Deine Kiefergelenke sind in Gefahr.

    Entscheiden musst Du Dich ganz allein.
    Nach den vielen verschiedenen Meinungen, die Du erhalten hast,
    wird das immer schwieriger.

    Die Meinungen von ZÄ und KFOs, die von vornherein von Prothetik sprechen,
    würde ich außen vorlassen.

    Genau kennen wir Deine Kiefersituation noch nicht, Faktum ist,
    dass eine Asymmetrie vorliegt.
    Lege artis : Das beste Ergebnis würde ein KFO mit MBA
    herausholen kann, der sein Handwerk versteht.
    Eine gute Zusammenarbeit mit einem KFC scheint empfehlenswert.

    Wir sind alle nur Laien mit verschiedensten Erfahrungen am eigenen Körper.
    Überlegungen zu Deinem Fall, mit Vergleichen zu anderen Fällen,
    überfordern uns, genauso, wie Du jetzt überfordert bist.

    Ich wünsche Dir, dass Du die FÜR DICH stimmigste Wahl triffst.

    LG RM
     
  19. WS1

    WS1 Member

    Hi @saegezauberer,

    ich stimme @Flurin und @RM2017 zu, wir können dir diese Entscheidung nicht abnehmen. Ich würde wie gesagt eher auf den KFO hören.
    Ich kann dir nur einen Vorschlag machen, dich nach einem weiteren KFO umzuschauen. Vielleicht findest du im Internet einen mit einer guten Bewertung
    Mir wurde meiner z.b durch einen Bekannten empfohlen.

    So eine Entscheidung ist nicht einfach, ich kann dich da verstehen. Überstürzen würde ich sowas aber nicht. Ich selber habe über ein halbes Jahr überlegt und mehrere Ärzte befragt
     
    RM2017 und Flurin gefällt dies.
  20. Flurin

    Flurin Active Member

    Manchmal sind zu viele Meinungen auch nicht hilfreich. Die Frage ist wohl eher ob du das Vertrauen zum KFO hast?
     
    RM2017 und saegezauberer gefällt dies.

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