Selbstligierende Brackets

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von onlysomebody, 31 August 2021.

  1. onlysomebody

    onlysomebody New Member

    Bei meiner Erstberatung (siehe anderer Thread) wurden mir selbstligierende Brackets vorgeschlagen.

    Wie sind eure Erfahrungen damit?

    Wie groß ist der Kosten-Unterschied zwischen selbstligierenden und Standard-Brackets?
     
  2. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Die meisten KFOs arbeiten fast nur mehr mit SL- Brackets.

    Für die Patienten, die auf Kasse- Kosten behandelt werden, halten sie,
    manchmal ziemlich unwillig, die Standard- Brackets mit Gummi- Ligaturen bereit.

    Die Vorteile (für die KFOs) : Das Einligieren und Ausligieren der Bögen geht meistens schneller.
    Geworben wird mit schmerzärmerer und kürzerer Behandlungszeit, was nie so richtig
    bewiesen werden konnte. Jeder Kieferknochen reagiert anders.
    Die Brackets sind meist kleiner.
    Keine Ligaturen nötig, die Gummis bei Standard verfärben sich leicht durch bestimmte Speisen und Gewürze.

    Die Nachteile: ca 400 € Aufzahlung
    Die Schlösschen klemmen öfter, gehen auch kaputt und das Bracket muss dann ausgetauscht werden.

    Ich hatte auch SL- Brackets und ab und zu gab es heftige Probleme beim Schließen eines Schlösschens.
    Da ging dann gar nichts mehr schnell, und sehr schmerzhaft war es auch.

    Ob die Behandlungszeit verkürzt war im Vergleich zu Standard, mag ich bezweifeln.
    Meine Zähne reagierten überraschend schnell im OK und äußerst langsam im UK,
    da hätten wohl auch "Speed"- Brackets nicht geholfen.

    LG RM
     
  3. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo onlysomebody,

    beworben werden die SL-Brackets mit schnellerer Behandlungszeit etc.
    Ob das so ist?
    Ich selbst habe SL-Brackets, aber mir fehlt ja der Vergleich zu Standard-Brackets.... Das ist dann auch schon das Problem: als Patient kann man solche Vergleiche kaum anstellen.
    Meinen behandelnden KFO hatte ich zum kostenunterschied befragt: Er meinte bei ihm kommen nur SL-Brackets zur Anwendung ohne Aufpreis am Ende
    Standard ist zwar kostengünstiger, dafür benötigst du öfter Termine - welche ja ebenfalls Kosten verursachen.
    Am Ende gleicht sich das dann etwa aus, weshalb es keinen nennenswerten unterschied macht.

    Allerdings ist das meine Einzelerfahrung.
    Ich selbst war bei 4 KFOs und hatte von zweien einen Heil- und Kostenplan. allein die beiden unterschieden sich sehr im Preis (Differenz waren ca. 1000€)
    Bei meinem jetzigen KFO gab es auch keinen Aufpreis für Keramik...du siehst: Die Kostenstruktur ist in jeder Praxis sehr unterschiedlich.

    LG
    Chris
     
  4. Chris78

    Chris78 Moderator Mitarbeiter

    Hallo in die Runde,

    es ging hier eigentlich um den Kostenunterschied, aber ganz generell würde mich mal interessieren ob es denn nicht mittlerweile Untersuchungen und Studien gibt zu dem Thema SL zu Standard-Brackets?
    Diese werden ja als "speed" angeboten...ist die Kraftübertragung wirklich niedriger und dafür kontinuierlich?
    Das wäre ja ein messbarer Parameter

    @wolfram hast du da vielleicht infos dazu?
    Diese Frage kommt ja immer wieder auf ob es denn nun eigentlich den Geldsäckel des KFO füllt oder auch einen Mehrwert für den Patienten?

    Grüße
    Chris
     
  5. RM2017

    RM2017 Well-Known Member

    Hallo @Chris78 !

    In @Sebi1902 ´s Thread schreibt @wolfram ab Seite 2 über verschiedene Brackets.

    Die Diskussionen gibt es schon lang: Standard oder SL, Keramik oder Metall, Saphir oder Mini......
    Die Dentalindustrie, also der Handel mit den Brackets, lebt gut davon.

    Dann geht es weiter mit den verschiedensten Bögen, später mit den Retainern.
    Immer was Neues, Besseres, Teureres.....

    LG RM
     
  6. wolfram

    wolfram Active Member

    servus zusammen :)

    die SLs ermöglichen in der tat eine schnellere/einfachere behandlung, was letztlich tendentiell etwas kosten spart, auch wenn die SLs zunächst weng teurer sind.
    die gründe:

    standards:
    -- die standards sind breiter, daher schon mal größere auflagefläche bzw. längere strecke, auf welcher der bogen fixiert ist.
    -- die standards sind im slot-bereich gerne mal kantiger, was auch wiederum unnötig bremst.
    -- die gummi-ligaturen bremsen den bogen zusätzlich, wo er doch möglichst flexibel sein und sich anpassen sollte.

    SLs:
    -- wer gute SLs wählt, hat damit keine probleme.
    -- die verschiedenen stahlsorten rutschen aufeinander deutlich besser, daher schnellerer/besserer erfolg.
    -- da sie in der breite kürzer sind, insgesamt etwas weniger auflagefläche und strecke, auf welcher der bogen fixiert ist.

    => "halten oder nichthalten, das ist hier die frage". :D
    achtet bei den brackets mal ganz genau auf die bezeichnungen. meist findet sich eine zahl "80", in verbindung mit entw. "mashes" od. "gauches".
    im normalfall weisen brackets auf ihrer rückseite eine art netz auf. es gibt aber auch andere rückseiten, welche sich buchstäblich im aufgebrachten
    zahncement "festkrallen". aber grundsätzlich gilt die "80er-größe", da am weitesten verbreitet.
    wer auf nummer sicher gehen will, möchte darauf bestehen, brackets mit 90 "mashes" bzw. "gauches" verwendet zu bekommen. diese sind minimal
    größer, bieten mehr haftfläche und halten dadurch auch extra gut. solcherlei der "90er", weisen nicht selten auch einen zusatz auf wie bspw.
    "extra strong" oder ähnlichem, was darauf schließen läßt, halten sie speziell gut.

    von keramiks rate ich grundsätzlich ab. hierüber hatte ich an anderer stelle bereits hinlänglich ausgeführt.

    habe zur zeit leider ziemlich stress, befasse mich jedoch mit dem gedanken, verschiedene brackets und ihre rückseiten, mal etwas genauer zu beleuchten.
    habt bitte etwas geduld. vielen dank. :)


    ich hoffe, soweit mal etwas helfen zu können.


    beste grüße
    wolfram
     
  7. wolfram

    wolfram Active Member

    kurzer nachtrag @edelszahl-brackets (SLs und standards):

    wenn die dinger nicht halten, muss das nicht zwingend am bracket liegen.
    eine viel größere rolle spielen:
    -- äzmittel und korrekte anwendung
    -- verwendeten zahncement

    insbesondere bei letzterem, gibt es unterschiedliche produkte. wer sicher gehen will, kann seinem KFO durchaus auf's auge drücken,
    möchte er sich nach besonders haftstarkem cement umsehen bzw. solchen verwenden.

    bitte denkt immer dran: IHR seid der AUFGTRAGGEBER und seit somit an der position, im wesentlichen mit- und zu bestimmen.
    der KFO als AUFTRAGNEHMER steht in der pflicht, eurem auftrag weitestgehend zu entsprechen.


    kurz zu meinem post #6:
    richtig nennen sich die begriffe, nach welchen man sich orientieren kann "mesh" und "gauge". ;-))
    je nach hersteller erscheinen sie einzeln oder zusammen als "mesh gauge", was "maschenweite" bedeuten würde.
    und dort finden sich auch die angaben, wie groß ein bracket ist, wie viele "maschen" es aufweist etc. pp.


    beste grüße
    wolfram
     

Die Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden