GNE ums doppelte zu weit gedreht!

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von FoxDelta, 12 August 2019.

  1. FoxDelta

    FoxDelta New Member

    Hallo alle zusammen.
    Meine Tochter hat aufgrung eines Kreuzbisses vor 25 Tagen eine GNE eingesetzt bekommen.
    Beim Arzt haben wir auch einen Zettel mit der Anzahl der Umdrehungen mitbekommen und er hat uns extra darauf hingewiesen, dass zw. den Schneidezähnen ein Spalt entstehen wird und wir keinesfalls unterbrechen sollen sondern morgens und abends zu drehen hätten.
    35 Mal stellen.
    Das haben wir dann auch gemacht. Bei etwa 2/3 kamen uns dann schon Zweifel, leider war der KFO allerdings in Urlaub und der Notdienst erst am Tag der letzten Umdrehung verfügbar. Mittlerweile hatte ein ganzer Schneidezahn platzt.
    Beim Notdienst war nur eine Helferin da die meinte es käme ihr zwar weit vor aber das wird schon passen.
    Eigentlich hätten wir erst in 2 Wochen den nächsten Termin gehabt, haben aber heute darauf bestanden.
    Tja, der KFO wurde richtig nervös, und hat sich mehrmals entschuldigt. Seiner Aussage nach wurde von seiner Zahntechnikerin eine falsche Spindel eingesetzt somit hätten wir statt 35mal nur 17mal drehen dürfen!!!
    Tatsächlich hat man die GNE auch schon von Außen an einer Verbreiterung der Nase gesehen.

    Der KFO meinte das kann man einfach zurückdrehen. Verständlicherweise fehlt mir allerdings hier jetzt ein wenig das Vertrauen.
    Daher meine Frage! Hat jemand schon Erfahrungen mit dermaßen weitem zurückdrehen? Kann man das wirklich vollständig Rückgängig machen.
    Ich habe etwas Angst, dass vorallem die verbreiterte Nase bleibt oder am Unterkiefer nun auch etwas gemacht werden muss.

    Danke

    Meine Tochter ist 12.
     
  2. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo FoxDelta,

    in gewissem Maß kann man schon wieder zurück drehen, solange noch nichts verknöchert ist. Da eine GNE generell eine hohe Rezidivrate hat und man daher immer etwas mehr dreht, als benötigt, sollte das gehen. Allerdings ist das dann ja nun schon recht viel. Ob da der Sollzustand wieder erreichbar ist... Aber die Ausgangslage ist jetzt so und es muss schnell reagiert werden.

    Eine GNE setzt eine engmaschige und häufige Kontrolle durch den KFO voraus. Normalerweise wird nach wenigen Tagen und dann wöchentlich Kontrolliert und Nachgemessen. Dass ein KFO eine GNE einsetzt, dann in dem Urlaub fährt und noch nicht einmal eine Vertretung nennt, halte ich für fahrlässig. Ich würde mir so schnell es geht eine weitere Meinung eines weiteren KFO einholen. Das sollte umgehend passieren, da die Gaumennaht beginnt zu verknöchern.

    Was wurde denn jetzt seitens des aktuellen KFO unternommen? Wurde mit dem Rückdrehen begonnen? Ob das Ganze in Richtung Kunstfehler geht, kann ich nicht beurteilen, aber ich würde morgen zudem mal bei der Krankenkasse anrufen und den Fall schildern. Vielleicht schickt man Dich dann sogar zum medizinischen Dienst/Gutachter. Zumindest ist es damit dann aktenkundig.

    Gruß
    joda
     
  3. FoxDelta

    FoxDelta New Member

    Danke für deine Antwort.
    Der KFO hat noch in der Praxis mit dem Zurückdrehen begonnen, mit Pausen hat er 5mal geschafft. Jetzt sollen wir 7mal bis Mittwoch drehen, entspricht ja eigentlich 14mal wenn die richtige Spindel drinnen wäre.
    So angenehm war das Weiten auch nicht gerade bei der doppelten Anzahl.
    Wie schnell verknöchert so eine Gaumennaht, zusammengewachsen war sie ja noch nicht?
    Mein Eindruck ist jedenfalls, dass hier ziemlich leichtfertig agiert wird. Das mit dem Urlaub hat mich zu beginn schon gestört, ich hätte mir auch Zwischenkontrollen erwartet. Auch die Anzahl bekamen wir nur von der Arzthelferin handschriftlich auf einem Zettelchen.

    Wenn ein Teil der Gaumennaht bereits verknöchert wäre, wie kann ich das feststellen bzw. was kann dann durchs zurückdrehen schiefgehen?

    LG
     
  4. joda

    joda Well-Known Member

    Die Gaumennaht wird sicher nicht innerhalb weniger Tage verknöchern, allerdings fängt der Körper quasi unmittelbar mit der Bildung von neuem Knochen an. Lange warten sollte man daher nicht. Es ist viel mehr die Frage, ob das Zurückdrehen auch die jetzt optische zu breite Nase korrigiert. Feststellen kann man eine Verknöcherung eigentlich nur daran, dass sich plötzlich die Zähne stark verschieben und kippen. Die Gefahr sehe ich in eurem Fall aber eher nicht. Dass passiert meist nur dann, wenn die Gaumennaht beim Erweitern nicht nachgibt/ nicht auf geht. Wie gesagt, zumindest bei der Krankenkasse würde ich auf jeden Fall anrufen. Dann wäre es im Fall von Spätfolgen/Problemen zumindest aktenkundig.
     
  5. FoxDelta

    FoxDelta New Member

    Ok, das werden wir machen.
    Besten Dank für deine Infos.
     
  6. FoxDelta

    FoxDelta New Member

    Hatten heute erneut einen Termin beim KFO, gestern waren wir beim HNO weil sie ein so starkes Stechen und Brennen hatte, dass sie unter Tränen zu uns kam.
    Das Zurückdrehen scheint wesentlich schmerzhafter zu sein. Sie hat tlw. stundenlang gejammert und ist mit Tränen ins Bett und aufgestanden. 5 1/2mal konnten wir noch zurückdrehen bis die Schmerzen so schlimm wurden, dass nichts mehr ging.
    Der KFO spielt das ganze jetzt etwas herunter, trotz Schuldeingeständnis. Jetzt wird das Oberkiefer noch etwa 6 Drehungen zu weit belassen und die Stellung der Zähne dem nun angepasst.
    Die Krankenkasse war jedenfalls sehr zuvorkommend und hätte uns natürlich einen Arztwechsel genehmigt. Habe daraufhin auch 2 KFOs kontaktiert, diese haben Beide abgelehnt. Ihre Begründung: da wir ja in einer laufenden Behandlung sind und kein Arzt einem Anderen hier reingreifen möchte.
    Tja, interessante Ansicht. Man könnte also gar nicht so einfach wechseln, das finde ich jedenfalls nicht ok.
    Wir hoffen nun auf das Beste, die Nase ist fast wieder völlig normal. Der HNO meinte es hätte sich vermutl. der/die Knorpel abgesengt gehabt, aktuell hat sichs offenbar jedenfalls wieder eingerenkt/gehoben.

    Jedem mit einer GNE empfehle ich jedenfalls auf eine schriftliche vom Arzt bestätigte Bestätigung über die Anzahl der Drehungen zu bestehen (auch wenn das in unserem Fall mit der falsch übersetzten Spindel nichts geholfen hätte) und vorallem auch auf einen Kontrolltermin in etwa zur Mitte der Spreizphase zu bestehen. Denn dann wäre der Fehler wohl noch rechtzeitig bemerkt worden und man erspart seinem Kind eine Menge unnötiger Schmerzen und den Eltern Sorgen.

    Wegen etwaigem Schmerzensgeld müssen wir uns noch beraten, dafür haben wir bis 3 Jahre Zeit.
     
  7. joda

    joda Well-Known Member

    Leider verweigern sich einige Ärzte dem Wechsel. Wobei es durchaus nicht selten vorkommt, dass Patienten wechseln. Wenn es keinen weiteren KFO gibt, der in der erreichbaren Nähe ist, dann werdet ihr trotz Vertrauensverlust bleiben müssen. Schmerzensgeld ist natürlich auch so immer eine Sache. Da steht nachher dann Gutachten gegen Gutachten. Wie äußert sich den der Arzt zu der ganzen Sache? Er hat seine Sorgfalt fahrlässig vernachlässigt. Und das gleich doppelt. Den Fehler im Labor hätte er erkennen müssen und die Kontrolltermine waren zu weitmaschig. Also gleich zwei gravierende Fehler. Andererseits passieren Fehler und wenn ihr sonst zufrieden seid, dann kann man auch „verzeihen“. Bei euch wird er jetzt sicher immer doppelt kontrollieren und prüfen. Vielleicht kann er sich ja ohne offizielle Schmerzensgeldzahlung bei Deiner Tochter erkenntlich zeigen und ihr einen Wunsch erfüllen. Kinder haben ja immer Wünsche, die zwischendurch zu teuer sind. Nur so ein Gedanke, aber man könnte es ja mal im Scherz anmerken.
     
  8. FoxDelta

    FoxDelta New Member

    Naja, er versuchts ein wenig herunterzuspielen. Der Anwalt meinte bezgl. Schmerzensgeld hätte man sehr gute Chancen, aber das ändert ja auch nichts mehr am Status quo.
    Wir werden jetzt mal das Endergebnis abwarten.
     
  9. Mrcf

    Mrcf Member

    @KFO Wechsel: ich musste die Behandlung bei meiner ersten KFO offiziell abbrechen. Spange raus. Und meine jetzige hat neu begonnen. Ist neben einer Haftungsfrage auch der andere Behandlungsansatz, den ich mir erhofft hatte... teuer ist das halt.
     
  10. Dr_No

    Dr_No Member

    Klar meint das der Anwalt. 500€ Anwaltskosten, 200€ Schmerzensgeld wenn überhaupt. Und jahrelang Ärger mit dem Papierkrieg.
     
  11. FoxDelta

    FoxDelta New Member

    Naja, ganz so ist das auch nicht. Übliche Schmerzensgeldsätze sehen bei Schmerzen mind.100€ / Tag vor. Mit den unnötig gedrehten Tagen und den jeweils an jedem Tag doppelten Weitung und dem Zurückdrehen (das definitv Schmerzhafter war) würd schon etwas zusammenkommen. Natürlich nichts im Vergleich zu den Gesamtkosten der Behandlung.

    Heute, dem eigentl. ersten GEPLANTEM Termin, hat der KFO jedenfalls beschlossen die GNE vorzeitig auszubauen. Ursprünglich waren 3 Monate geplant , jetzt haben wir 6 Wochen seit Behandlungsbeginn, ev. rechnet er noch mit einem Zusammengehen des Oberkiefers, mal schauen wie es weitergeht. Beim letzten Termin wollte er noch nur den vorderen Spreizer entfernen.
     
  12. thommy.banana

    thommy.banana New Member

    Wow krasse Geschichte! Aber klingt ja so als sei es nochmal gut gegangen. Ich drücke für die weitere Behandlung die Daumen.
     

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