Herbstscharnier, totaler Horror!

Dieses Thema im Forum "Feste Zahnspangen" wurde erstellt von JeLuna, 5 März 2014.

  1. JeLuna

    JeLuna New Member

    Hallo ihr Lieben.
    Ich habe seit einer Woche dieses Herbstscharnier in meinem Mund & habe mich noch nie so unwohl mit einer Zahnspange gefühlt. Wenn ich mich im Spiegel ansehe, dann könnte ich echt immer weinen. Ich fühle mich total hässlich. Ich spreche so undeutlich, sodass mich fast niemand mehr richtig versteht. Es stört mich einfach. Da ich ein Mensch bin, der total viel & auch gerne spricht, ist das Teil eine Qual..!! Für mich ist es auch extrem wichtig, dass man mich gut versteht, da ich ja noch in die Schule gehe :( Sobald ich meinen Mund aufmache, sieht man dieses Scharnier..! Meine Zunge stößt überall an, ich fühle mich, als wäre mir jemand auf die Zunge getreten. Meine Kieferorthopädin hat gemeint, dass ich mich nach einer Woche perfekt an das Scharnier gewöhnen würde ! Sie hat mich weder aufgeklärt, dass man mit dem Scharnier Schmerzen haben kann, noch sonst etwas. Zudem habe ich das Gefühl, dass die Stangen an meinem Scharnier von Zeit zu Zeit immer lockerer werden. In der Praxis haben die mir so einen Schlüssel mitgegeben, mit dem ich dann daran herumexperimentieren darf, wenn etwas nicht richtig sitzt. Damit komme ich natürlich auch nicht recht klar :( Vor dem Einsetzten habe ich noch mit meiner Kieferorthopädin gesprochen ! Sie war fest der Meinung, dass nur noch eine Operation als Alternative in Frage käme & hat total abgeblockt, als ich sagte, dass ich auch schon in Foren gelesen habe, dass es auch Außenspangen & lose Zahnspangen gäbe, die für einen Überbiss in Frage kämen. Sie kam dauernd mit der Aussage, dass ich schon zu alt für so etwas wäre u.s.w. ! Ich war mit meinem Kiefer immer zufrieden, mein Überbiss hat mich nie gestört & fiel auch keinem auf ! Seit ich dieses Gestell in meinem Mund habe, bekam ich komischerweise eine Vielzahl von Pickeln ( weiß jedoch nicht, ob es jetzt an dieser Spange liegt).Bin richtig verzweifelt & würde gerne die Behandlung mit dem Herbstscharnier abbrechen, weil ich weiß, dass ich mich daran nicht gewöhnen werde & es mich auch psychisch sehr herunterzieht. Kann ich eigentlich die Behandlung mit dem Scharnier abbrechen aber meine feste Spange im Oberkiefer behalten oder bricht die KFO automatisch die ganze Behandlung ab? Sollte ich mir eine 2. Meinung bei einem anderen KFO holen? Brauche dringend Hilfe, weiß echt nicht mehr weiter :(
     
  2. Bella01

    Bella01 Member

    2. Meinung ist immer gut! Aber bleibe optimistisch!
     
  3. Trinity

    Trinity Well-Known Member

    Ich glaube, das ist Absicht und zeigt, dass das Herbstscharnier wirkt und der UK nach vorne rückt :).

    Wie groß ist denn Dein Überbiss? Eine lose Spange halte ich in Deinem Alter auch nicht für sinnvoll und die Aussenspange kann nicht das machen, was ein Herbstschrnie tut, denn das Scharnier rückt den UK nach vorne, während die Aussenspange die Zähne im UK nach hinten drückt. Das ist ein ziemlicher Unterschied.

    Ich würde hier eher auf (psychischen) Stress tippen.

    Ein Überbiss ist meist ein Problem im Alter, vor allem mit dem Kiefergelenk. Den nicht vernünftig zu behandeln, wäre sehr fahrlässig von Deiner KFO. Es geht eben nicht um rein kosmetisches Problem bei der Zahnspange.

    Nein. Du kannst natürlich die Behandlung mit dem Herbstscharnier verweigern und dann die abgebrochene Zahnspangenbehandlung selber finanzieren. Aber zu der Behandlung gehört eben auch, dass der Überbiss behandelt wird. Das ist m.E. sogar der wichtigste Teil.

    Ich sehe derzeit keinen Grund dafür. Der Überbiss ist ja vorhanden, das hast Du selbst zugegeben, Dann muss der leider auch behandelt werden.

    Ich verstehe Deinen Unmut und würde mich mit einem Herbstscharnier wohl auch sehr unwohl fühlen. Aber man sagt oft, dass man ca. 21 Tage benötigt, um sich an etwas zugewöhnen. Versuch's wenigstens mal so lange, es dient auch Deiner Gesundheit. Das darfst Du nicht vergessen. Du möchtest doch möglichst schmerzfrei mit Deinen Zähnen 90 werden, oder nicht? Was sind da schon ein paar Monate?!
     
  4. joda

    joda Well-Known Member

    Hallo JeLuna,

    Leider gibt es Apparaturen, die einem sehr viel Akzeptanz abverlangen und an die man glaubt, sich nie gewöhnen zu können. Die veränderte Optik, seien es dickere Backen, vorstehende Lippen, etc. fällt aber meist nur einem selber auf. Und im Prinzip ist es doch egal, wenn man es sieht, die feste Spange ist ja auch nicht unsichtbar. Es laufen so viele Leute mit Zahnspangen und den diversen zugehörigen Apparaturen im Mund rum, so daß es schon zum alltäglichen Bild gehört. Und Du weißt ja, daß Du anschließend perfekte Zähne hast :).

    Das kann ich Dir sehr gut nachfühlen. Hatte letztes Jahr die ersten drei Monate eine GNE im Mund (feste Dehnschraube im OK, die seitlich an 4 Zähnen mittels Stegen befestigt wurde) :eek:. In der Zeit war ich verstärkt in der Lehre tätig und mußte viele mehrstündige Seminare geben. Das war, gerade anfangs, eine wirkliche Qual. Die Zunge wurde wund und blutete schließlich, von den aufgescheuerten Backen durch die nicht benötigten Brackets an den 4 Bändern will ich gar nicht reden. Meine Aussprache war natürlich auch alles andere als normal. Ich habe stark gelispelt und gewisse Buchstaben wie "i" und "n" waren selbst mit viel Übung problematisch. Aber auch das hat niemanden außer mir selber gestört. Ich habe einfach anfangs darauf hingewiesen, daß mein KFO nicht nett war und ich jetzt Sprachprobleme habe ;)...

    Gib Dir noch ein paar Tage Zeit. Manche gewöhnen sich schneller, andere brauchen länger und in dieser Zeit sind Schmerzen leider auch normal, ähnlich wie beim Bogenwechsel. Angesichts der Größe und Komplexität des Herbstscharnieres, halte ich eine Woche aber für die komplette Gewöhnung recht kurz. An meine GNE habe ich mich aber schlußendlich auch gut gewöhnt, auch wenn ich nicht böse war, als sie endlich raus kam. Die Sprachprobleme werden weniger, gehen aber ggf. nicht ganz weg und auch Deine Zunge akzeptiert es bald.

    Das muß der KFO entscheiden, der ist der Fachmann. Allerdings gibt es auch immer viele Meinungen und Standpunkte. Ich trage selber wegen meines Kopfbisses (die Schneidezähne von OK und OK beißen stumpf aufeinander), also um den UK nach hinten zu bringen, Gummizüge, was auch zu funktionieren scheint, obwohl ich schon auf die 40 zugehe. Aber wie gesagt, daß muß der KFO wissen. Eine Bekannte hatte übrigen mit 50 noch eine HG. Allerdinges könnte das Scharnier vielleicht die für Dich bessere Alternative sein, vorausgesetzt Du kannst Dich daran gewöhnen. Du trägst es gezwungenermaßen 24/7 und hast nicht ständig diesen Bügel im Gesicht und den Gurt im Nacken, wie beim HG.

    Was am Biss wirklich zu machen und was nur Kosmetik ist, muß auch der KFO entscheiden. Die Optik ist ja nicht alles, die Funktion sollte auch gegeben sein, sonst gibt es später Probleme. Versuch Dich innerlich damit abzufinden, auch wenn es schwer fällt, sonst klappt die Gewöhnung wirklich nicht, und gibt Dir noch ein paar Tage Zeit. Ggf. kommen auch die Pickel davon, daß Du permanent mit Dir selber kämpfst und unzufrieden bist.

    Abbrechen kann man immer, die Frage ist nur, welche Auswirkungen das hat (Weiterbehandlung beim Deinem KFO, Versicherung, etc.). Ob der KFO die Behandlung dann abbricht, weiß nur er. Das müßte man besprechen. Auch ob die feste Spange bzw. eine Weiterbehandlung dann überhaupt Sinn macht, müßte man besprechen. Auch das Einholen einer zweiten Meinung steht Dir frei, allerdings wird es dann ggf. mit Deinem jetzigen KFO problematisch, da das Vertrauensverhältnis leidet. Ich würde Dir zunächst raten, Dir noch ein paar Tage Zeit zu geben und aktiv zu versuchen Dich zu gewöhnen. Wenn das nicht klappt, dann geh am besten zunächst zu Deinem KFO und besprich alles in Ruhe. Ggf. gibt es dann ja doch noch Alternativen. KFOs wollen immer das 100%ige Resultat und vielleicht reicht ja auch eine Stufe weniger.

    Viele Grüße und Kopf hoch

    joda
     
  5. Masi

    Masi Moderator Mitarbeiter

    Hallo JeLuna,

    wie lange bist du schon in Behandlung? Du meintest, dass du nicht aufgeklärt worden bist, oder habe ich das falsch verstanden? In einem Beratungsgespräch sollte die die Apparatur erklärt werden und du deine Fragen loswerden.
    Ich kenne deine Fehlstellung nicht, aber als Alternative wären noch Elastics gewesen, aber diese können nicht immer zum Einsatz kommen.

    Masi
     
  6. Bella01

    Bella01 Member

    So, nun melde ich mich noch einmal etwas ausführlicher:
    Also, dass er dir gar keine Alternativen außer OP angeboten hat, ist schon etwas komisch, aber headgear oder lose Spangen wären wirklich, soweit ich das beurteilen kann, nicht sinnvoll gewesen. Wie lange musst du das Teil denn nun tragen? Wann ist dein nächster Termin? Dann könntest du ihn einmal bitten, dir das Problem, dass er dir keine Elastics angeboten hat, zu benennen und ihm sagen, dass dich das Scharnier nervt!
     
  7. Mac1977

    Mac1977 Member

    Hallo JeLuna,

    auch ich bin wie Joda Ende 30ig und hatte das letzte viertel Jahr einen förmlichen KFO-Marathon hinter mir da ich einen Distalbiss habe (das heißt mein UK ist zu weit hinten) und egal welchen KFO ich aufsuchte, es kam IMMER NUR die OP zur Sprache...
    Bis mir eines Tages eine nette Zahnarzthelferin von einer Kollegin erzählte die bei einem KFO arbeitete der einen sogenannten Bio Bite Corrector entwickelt hat, der ähnlich dem eines Herbstscharniers ist, nur wird dieser direkt an der Spange befestigt.
    Dieser KFO war Einer der mir zuhörte, auch die Aussage meiner Zahnärzting "keine OP zu machen" ernst nahm, mich zudem darauf hinwies das auch eine OP mit Eigenbeteiligung einher geht (meist 10-20% zzgl. Sonderleistungen wie z.B. Keramikbrackets die man auch selbst tragen muss) was einem von Anbeginn an nicht mitgeteilt wird.

    In Foren konnte ich von einigen erfolgreich behandelten Herbst-Scharnier Patienten im Erw. Alter lesen und auch von Leuten mit OP die danach aufgrund eines Rezidivs nochmals ein Herbst-Scharnier bekamen oder das Ergebnis nicht passte.

    Liest man genau nach, wird man immer wieder, egal in welchem Bereich, lesen können dass eine OP viel schneller gemacht wird als es oft der Fall ist (z.B. Bandscheibe etc.). Als Patient muss man sich auf das Verlassen was der Arzt einem sagt und genau hier liegt das Problem...
    Ich muss jetzt zu meinem KFO ca. 70km einfache Wegstrecke auf mich nehmen ABER das ist es mir Wert, wenn mich der KFO Ernst nimmt, mich über Dies und Das aufklärt.

    Man muss sich mal vorstellen das mir eine KFO in der näheren Umgebung, der ich mitunter davon berichtete das ich ab und an schnarche, darauf eine Antwort gab wo es mich fast vom Stuhl gehauen hat. Sagte sie doch glatt "ich solle abends nicht so viel Alkohol trinken und nicht so fettig essen...".
    Wow dachte ich, eine Tolle Auskunft... dabei fühle ich mich mit 172cm und 78kg nicht dick... und Alkoholiker bin ich auch keiner... NACH dieser Aussage war für mich klar, die wird mich nicht behandeln, selbst wenn sie fast um die Ecke wohnt.

    Wichtig ist das man sich von Anbeginn an als Patient gut aufgehoben, verstanden fühlt, sich der KFO Zeit nimmt einem alles gut erklärt wie es abläuft etc.!!!

    Würde mich freuen, zu erfahren wie es dir so ergeht...

    VG
    Mac
     
    Jennifer 1984 gefällt dies.
  8. Jennifer 1984

    Jennifer 1984 New Member

    ....Hi Leute, ich habe mich das erste mal vor 10 Jahren beraten lassen, weil meine Frontzähne immer schiefer wurden. Schon damals war sofort von der aufwendigen und "krassen" Kiefer Op die rede.... das alles klang für mich wie ein Horrortrip..“ Ober- und Unterkiefer müssten voneinander abgetrennt werden, dann wird der Unterkiefer mittels Platten nach vorne verlegt..usw).. für mich kam das überhaupt nicht in Frage, dass ich meinen Oberkiefer vom Unterkiefer abtrennen lassen muss, mittels Metallplatten nach vorne geholt wird, zudem muss mein Oberkiefer mittels Gaumenspaltung auch verbreitert werden. Ich weinte damals wie ein Schlosshund... ich ersuchte damals, für eine 2. Meinung, noch einen anderen Kieferorthopäden und sogar Gesichtschirugen auf... Beide erzählten unabhängig von einander, das gleiche was der erste Arzt mir schon sagte.... dann legte ich DAS GANZE unter " No Way " ab...



    Nun sind 10 Jahre vergangen und mittlerweile bin ich 33 Jahre.. meine Zähne werden immer schiefer... zudem erkläre ich mir meine „Nuschel-sprache“ auch in Verbindung mit dieser Kieferfehlstellung...ebenfalls habe ich auch das Gefühl, dass mein Oberkiefer immer schmaler wird. ( was mir durch einen Kieferortho. Bestätigt wurde..
    .. ich lache kaum bis gar nicht... ich schäme mich für meine Zähne..
    Unter anderem habe ich echt keinschönes Seitenprofil, was mir auch starke Komplexe bereitet... Ich fühle mich überhaupt nicht frei und sehne mich nach geraden Zähnen und einem schönen Seitenprofil.....



    Nun bin ich heute nochmal nach all den Jahren zu einer Kieferorthopädin gegangen, die auch genau das gleiche sagte. *Ich habe einen "Schmalkiefer" ( Oberkiefer ganz schmal gewachsen, die Breite fehlt komplett...zudem einen Distallbiss ( Unterkiefer wesentlich weiter hinten als der OK, zudem beidseitigen Kreuzbiss und schiefe Zähne...



    Allerdings erzählte sie mir, nachdem ich zu ihr sagte, dass ich mir nicht dieser schrecklichen Op unterwerfen will ( ach ja, dann würde es nämlich auch die Krankenkasse zahlen)

    Die KieferOrtho. sagte auch wortwörtlich " unterziehen sie sich bitte dieser ganzen Prozedur nur, wenn sie einen extrem hohen Leidensdruck haben "



    ... dann kam die andere Möglichkeit " Herbstschanier "... was aber auch mit einerr Op verbunden wäre im Oberkiefer ( eine Gaumenspaltung, um die Breite zu schaffen, weil man mir ohne die Op und dem Herbstscharnier auch keine Spange einfach so in den Mund setzten könne....

    Das ganze würde 3 Jahre mind. dauern und mich zwischen 8.000-10.000 euro kosten...



    Wenn ich mich natürlich für die 1. Möglichkeit entscheide ( Unterkiefer OP)

    .. ich würde laut Messung mit 7mm in den Rahmen wohl fallen, dass es wohl möglich die Krankenkasse dann übernehmen würde.. aber natürlich nur dann, wenn ich mir den OK vom UK abtrennen lasse.... das alles ist nur zum heulen "wortwörtlich".. ich habe so Angst und weiss nicht mehr weiter..
    Zudem würden meine Zähne, wenn ich nicht mich nicht für eine dieser beiden Möglichkeiten entscheiden würde, immer schiefer werden....


    nun suche ich nach Leuten , die Erfahrungen haben... sowohl Gaumenspaltung und Scharnier oder die ganze Op mit Uk und OK....Ich bin für jeden Erfahrungsbericht dankbar....
     
  9. Tora

    Tora New Member

    Hallo Jennifer 1984,

    wegen Kiefergelenksschmerzen, Mesialbiss (OK zu weit hinten, Angle-Klasse III), oberem Schmalkiefer, einseitigem Kreuzbiss und Zwangsbiss habe ich vor wenigen Jahren mit Mitte 40 eine kombinierte kieferorthopädische und kieferchirurgische Behandlung durchgeführt - und gut überstanden: GNE-OP, um die Gaumennaht zu schwächen; zahngetragene GNE-Apparatur für zwei Monate, um den OK um 7 mm zu weiten; feste Multiband-/Multibracket-Zahnspangen im OK und UK zum Ausformen der Zahnbögen und Beheben des Kreuzbisses; OK-Vorverlagerungs-OP, um den OK nach vorne zu verlagern; Feineinstellung der Zahnposition mit Hilfe der festen Zahnspangen; Retainer (lose Haltezahnspangen); Metallentfernungs-OP. Auch ich konnte mich nicht von jetzt auf gleich zu dieser ca. dreijährigen Prozedur entschließen, sondern es brauchte eine längere Leidenszeit, um dann den Entschluss zu fassen.

    Deine Bedenken und Ängste sind völlig verständlich, und natürlich gehen Operationen, inbesondere bei Vollnarkose, immer mit einem gewissen Risiko einher, das letztendlich der Patient tragen muss: OP könnte nicht den gewünschten Erfolg bringen, Nerven könnten dauerhaft geschädigt werden, ggf. verschwinden Taubheitsgefühle nicht mehr vollständig, u. a. m. Auch bei einer solchen kombinierten Behandlung mit Operation muss man letztendlich den zu erwartenden Nutzen gegenüber den Risiken und Kosten abwägen. Es ist eine Entscheidung, die Du als Patient am Ende treffen musst, auf Basis von möglichst vielen Informationen und am besten mit Unterstützung von Menschen Deines Vertrauens.

    Die allermeisten kombinierten Behandlungen gehen sicherlich gut aus und erzielen den gewünschten Erfolg. Vor Beginn der Behandlung erschien es mir so, als dauere die Behandlung ewig und es gruselte mich vor den OPs. Nach der Behandlung dachte ich eher: ach, das ging ja schnell - und die OPs waren auch erträglich. Aber wie gesagt: ein kleines Restrisiko bleibt immer. Da führt kein Weg dran vorbei. Ich konnte am Abend des Tages der GNE-OP schon wieder einen kleinen Spaziergang im Klinikgarten unternehmen.

    Wenn ich Deine Zahn- und Kiefersituation in Deinem Post richtig verstehe, dann hast Du einen Distalbiss (sagittale Stufe von 6 - 9 mm = kieferorthopädische Indikationsgruppe KIG D4), einen oberen Schmalkiefer, einen Kreuzbiss und Deine Zähne stehen schief. Meiner Erfahrung nach wird eine solche Situation normalerweise mit einer GNE-OP und einer zahn- oder knochengetragenen GNE-Appartur behandelt, fester Zahnspange im OK und UK sowie Kieferoperation (entweder nur Lageveränderung eines Kiefers oder beider Kiefer (Bimax)), und abschließender Feineinstellung sowie Retainers. Die Metallentfernungs-OP ist nicht zwingend erforderlich. Es gibt Ärzte, die sie für verzichtbar halten.

    Da es sich um eine schwere Kieferanamolie handelt, die - wenn Du Dich dazu entschließen kannst - kombiniert kieferorthopädisch und kieferchirurgisch behandelt wird, würde eine gesetzliche Krankenkasse die Kosten mit höchster Wahrscheinlichkeit übernehmen. Siehe "Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen für die kieferorthopädische Behandlung". Das heißt nicht, dass dann nicht doch private Kosten im Rahmen von ca. 500 bis ca. 2500 Euro auf Dich zukommen, z. B. für "Equipment", das von der Krankenkasse nicht bezahlt werden darf (besondere nicht-Standard-Brackets, superelastische Bögen), oder bestimmte chirurgische Leistungen (z. B. Modell-OP, die mitunter nicht bezahlt wird). Mit einem Herbstscharnier habe ich keine Erfahrung, ist aber sicher auch kein Friseurbesuch.

    Alles Gute für Dich und Deine Entscheidungsfindung!
     
    Jennifer 1984 gefällt dies.
  10. Jennifer 1984

    Jennifer 1984 New Member

    Vielen Dank Tora für deine ausführliche Antwort... meinst du es wäre möglich , dich mal telefonisch zu kontaktieren ? Ich hab einfach so schreckliche Angst vor dieser Kieferkiefer OP, wo sie den Unter- vom Oberkiefer abtrennen...
     
  11. Tora

    Tora New Member

    Hallo Jennifer: habe Dir eine PN geschickt.
     
  12. silberlächeln

    silberlächeln New Member

    ich hatte letztes Jahr ein herbstscharnier drin und mache mitlerweile mit invisalign und elastics weiter. stehe gerne rede und antwort bei konkreten fragen!
     
  13. Sarahkay

    Sarahkay New Member

    Hey ich soll auch im November das ein herbstscharnier bekommen ... da graut es mir jetzt schon wie ist es damit so ? Soll denn meinen lingualbogen unten behalten und oben eine gne mit eingesetzt werden die mit dem Scharbier verbunden ist ... wie siehst das aus hat jemand Fotos von seinem Scharnier ? Lg Sarah
     
  14. Inasie

    Inasie New Member

    Hat jemand Erfahrungen mit dem Scharnier im erwachsenem Alter?
     
  15. silberlächeln

    silberlächeln New Member

    Ja ich! Ich hab fast nen jahr lang Herbstscharnier getragen mit 33 Jahren... Was willst du wissen Inasie?
     
  16. Inasie

    Inasie New Member

    @silberlächeln

    wie war den der Erfolg bei dir? Meine KFO rät mir ggf. auch zu einem Herbstschanier und wie war die Eingewöhnung und das Sprechen?
     
  17. XIXI

    XIXI New Member

    @Tora: Das ist aber eine gruselige Gescichte mit deinen ganzen OPs. Das hätte ich mich so nicht getraut. Jedenfalls hat mein Arzt gemeint, dass mit der Multiloop-Behandlung solche OPs vermieden werden können, mit Wiederherstellung der Funktion bei Kiefergelenksproblemen.
    Hoffentlich geht es dir nach dieser Prozedur besser!
     

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